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Freund, Hermann; Gottlieb, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1921, 3. Abhandlung): Studien zur unspezifischen Reiztherapie: über die Wirkungssteigerung autonomer Nervengifte als Reaktion auf die Umstimmung — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.41201#0021
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Studien zur unspezifischen Reiztherapie;

(B. 3) 21

5. Versuchsreihe: Diesem Versuche diente wieder der gleiche Hund wie
im 1. Versuch. Er hatte in der Normalperiode am 29. 4. und am 4. 5. 1921
auf 5 mg' Pilokarpin, also auf die gleiche Menge wie in der ersten Versuchs-
reihe, 22 g Speichel im Einzelversuch, ein Zeichen, daß die Empfindlichkeit
die gleiche geblieben war wie in der Normalperiode und in der Nachperiode
der ersten Versuchsreihe. Am 11. 5. wurden 50 ccm Blut entnommen. Im
Anschluß an den Aderlaß zeigt die 5. Kurve wieder eine deutliche Steigerung
der Pilokarpinwirkung, die am 11. Tage mit 28,3 g Speichel den Höhepunkt
erreicht. Auch hier folgt, wie in den vorigen Versuchen ein steiles Absinken
mit einer Nachschwankung. Vielleicht ist in diesem Versuche der eigentliche
Gipfel der Kurve durch Zufall nicht getroffen worden, da wir die Versuchs-
reihe am 20. Tage abbrechen mußten. (Figur 5.)

Figur 5.
Pilokarpinwirkung auf die Speichelsekretion nach
Vorbehandlung mit Aderlaß.

Speichel-
mengen
(50 Minuten)
in Gramm:


Bis a Normalversuche, bei b erste Messung nach Aderlaß.

Die Versuche, die Pilokarpinwirkung durch unspezifische Reize
zu beeinflussen, ergeben demnach das gleiche Resultat, wie wir es
bei den Versuchen über die Adrenalinempfindlichkeit erhielten.

III.
Die beiden als Beispiele gewählten Versuchsanordnungen be-
weisen, daß unspezifische Reize in geeigneter D osierung
die Erregbarkeit vegetativer Organe er höhen. Als Angriffs-
punkt dieser Erregbarkeitssteigerung sehen wir die Endapparate des
autonomen Nervensystems an. Dafür spricht, daß es sich bei unsern
 
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