12 (B.4)
H. Finzer:
Trophoblastschale verfolgt werden. Die degenerativen Verände-
rungen sind hier aber nicht deutlich zu beobachten.
Die beschriebenen Degenerationsvorgänge müssen wohl nach
allen Beobachtungen als vom Trophoblast ausgehende Fernwirkun-
gen aufgefaßt werden. Die Vorstellung fällt nicht mehr schwer,
nachdem E. Graefenberg1 in jungem Trophoblastgewebe ein try-
ptisches Ferment nachgewiesen hat.
Der intervillöse Raum ist auf allen Schnitten fast blutleer ge-
funden worden. Die gleiche Beobachtung hat Frassi gemacht.
Frassi kann aber das differente Verhalten der Eier verschiedener
Herkunft nicht restlos erklären. Wie schon Siegenbeck hält er
die Blutfülle für pathologische Erscheinung. Mir erscheint in der
Blutleere des intervillösen Raumes ein übereinstimmendes Ver-
halten bei allen operativ gewonnenen Eiern zu bestehen, so daß
ich die Blutleere auf die bei der Operation zuerst stattfindende Un-
terbindung der Arteria uterina zurückführe. Bei fehlendem Zu-
strom kann der intervillöse Raum ausbluten, zumal die Muskel-
kontraktionen unter dem Einflüsse der Operationsmanipulationen
einsetzen werden.
Ich habe daraufhin namentlich die jüngst beschriebenen Eier
seit Frassi zusammengestellt und diese Überlegung bestätigt ge-
funden. Wenig Blut enthielt der intervillöse Raum, wie in unserem
Falle und bei dem FRASsischen Ei, bei den von Linzenmeier2
(1914) und George L. Streeter3 (1919) beschriebenen Eiern. In
beiden Fällen wurde das Ei durch Hysterektomie gewonnen. Bei
den durch Sektion gewonnenen Fällen war dagegen der intervillöse
Raum stets mit Blut prall gefüllt — wie beim Peters sehen Ei -
so bei Herzog4 (1909), Schlagenhaufer-Verocay5 (1917). Ebenso
war der intervillöse Raum bluterfüllt bei dem durch Curettement
gewonnenen Ei von Fetzer (1910); (hier war allerdings Blut
durch einen Riß in die Eihöhle gelaufen).
1 Ernst Graefenberg, Über den Nachweis eines tryptischen Ferments
in den Plazentarzotten. Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gyn. 1910.
2 Linzenmeier, Beschreibung eines jungen menschlichen Eis. Arch.
für Gynaekologie, CII, S. 1 ff., 1914.
3 G. Streeter, A human Embryo (Mateer) of the presomite period.
Carnegie Institution of Washington Publ. 272.
4 Herzog, Embryonic Development in man. Arneric. Journal of Ana-
tomy. Vol. IX, S. 361 ff.
5 Schlagenhaufer-Verocay, Ein junges menschliches Ei. Archiv für
Gynaekologie, CV, 1917.
H. Finzer:
Trophoblastschale verfolgt werden. Die degenerativen Verände-
rungen sind hier aber nicht deutlich zu beobachten.
Die beschriebenen Degenerationsvorgänge müssen wohl nach
allen Beobachtungen als vom Trophoblast ausgehende Fernwirkun-
gen aufgefaßt werden. Die Vorstellung fällt nicht mehr schwer,
nachdem E. Graefenberg1 in jungem Trophoblastgewebe ein try-
ptisches Ferment nachgewiesen hat.
Der intervillöse Raum ist auf allen Schnitten fast blutleer ge-
funden worden. Die gleiche Beobachtung hat Frassi gemacht.
Frassi kann aber das differente Verhalten der Eier verschiedener
Herkunft nicht restlos erklären. Wie schon Siegenbeck hält er
die Blutfülle für pathologische Erscheinung. Mir erscheint in der
Blutleere des intervillösen Raumes ein übereinstimmendes Ver-
halten bei allen operativ gewonnenen Eiern zu bestehen, so daß
ich die Blutleere auf die bei der Operation zuerst stattfindende Un-
terbindung der Arteria uterina zurückführe. Bei fehlendem Zu-
strom kann der intervillöse Raum ausbluten, zumal die Muskel-
kontraktionen unter dem Einflüsse der Operationsmanipulationen
einsetzen werden.
Ich habe daraufhin namentlich die jüngst beschriebenen Eier
seit Frassi zusammengestellt und diese Überlegung bestätigt ge-
funden. Wenig Blut enthielt der intervillöse Raum, wie in unserem
Falle und bei dem FRASsischen Ei, bei den von Linzenmeier2
(1914) und George L. Streeter3 (1919) beschriebenen Eiern. In
beiden Fällen wurde das Ei durch Hysterektomie gewonnen. Bei
den durch Sektion gewonnenen Fällen war dagegen der intervillöse
Raum stets mit Blut prall gefüllt — wie beim Peters sehen Ei -
so bei Herzog4 (1909), Schlagenhaufer-Verocay5 (1917). Ebenso
war der intervillöse Raum bluterfüllt bei dem durch Curettement
gewonnenen Ei von Fetzer (1910); (hier war allerdings Blut
durch einen Riß in die Eihöhle gelaufen).
1 Ernst Graefenberg, Über den Nachweis eines tryptischen Ferments
in den Plazentarzotten. Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gyn. 1910.
2 Linzenmeier, Beschreibung eines jungen menschlichen Eis. Arch.
für Gynaekologie, CII, S. 1 ff., 1914.
3 G. Streeter, A human Embryo (Mateer) of the presomite period.
Carnegie Institution of Washington Publ. 272.
4 Herzog, Embryonic Development in man. Arneric. Journal of Ana-
tomy. Vol. IX, S. 361 ff.
5 Schlagenhaufer-Verocay, Ein junges menschliches Ei. Archiv für
Gynaekologie, CV, 1917.