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Hampe, Karl [Hrsg.]; Baethgen, Friedrich [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 13. Abhandlung): Mitteilungen aus der Capuaner Briefsammlung (I/II) — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32159#0026
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26

K. Hampe:

deutendsten Erscheinungen 60) und hatte sich schon einmal in den
Geschäften des Königreiches glänzend bewährt. fil) Wennlnnozenz III.
ihn, seinen Verwandten, mit der letzten Entscheidung in Gapua
betraute, so läßt das erkennen, welche Wichtigkeit er der Sache
beimaß. Wir besaßen über diese kurze Legation Hugos im König-
reich Sizilien bisher nur eine flüchtige Andeutung in einem Briefe
derselben Gapuaner Briefsammlung 62), in dem Ende August oder
Anfang September 1202 sein Kommen dem Erwählten Rainald an-
gekündigt wird. Jetzt erfahren wir, was ihn irisbesondere nach
Capua führte; die Schlichtung jenes Streites wird geradezu eine der
Hauptaufgaben seiner Legation gewesen sein. Vielleieht karn er
mit dem sicheren Geleit der Truppen Walters von Brienne, der eben
etwa im September 1202 einen Vorstoh gegen Dipold in der Rich-
t.ung auf Salerno unternahm und von da, ohne viel ausgerichtet zu
haben, nach Benevent zurückkehrte. 63) Am 12. November 1202
war Kardinal Hugo schon wieder in Rom. 64) Einer Andeutung jenes
Klerikerbriefes an den Papst darf man vielleicht entnehmen, dah
auch Hugo dem Erwählten von Gapua wohlwollte und der Meinung
war, cler Papst dürfe zu seinen Gunsten wohl einmal von der
strengen Einhaltung des Verbotes der Pfründenkumulation absehen,
was ja auch sonst massenweise geschah, wo es der Kurie paßte.

Leo von Andria hat seines Anites als königlich-päpstlicher
Kastellan von Gapua noch eine Reihe von Jahren gewaltet. Als er
endlich gegen Ende 1208 die Burg räumte, und Erzbiscliof Rainald
doch noch die Genugtuung hatte, das Kastell seinem Vater über-
liefern zu können 65), geschah es unter Verhältnissen, die sich in-
zwischen durch eine Fülle wechselnder Ereignisse, noch zuletzt durch
die im Juni 1208 vom Papste aufgerichtete Landfriedensordnung
von S. Germano und die daraus entstehende Rivalität cler beiden
Kapitäne Richard von Fondi und Peter von Celano, stark verändert
hatten.

60) Vgl. Histor. Vierteljahrschr. 1905, S. 519, 534; vgl. auch den demnächst
erscheinenden biographischen Versuch meines Schülers E. Brem, Papst Gregor IX.
his zum Beginn seines Pontifikats.

61) Vgl. WINKELMANN, Otto IV., S. 14.

62) Vgl. Histor. Vierteljahrschr. 1905, S. 524.

63) Vgl. Mitt. d. Inst. f. öst. Gesch. XXII, 596.

G4) Vgl. die Bemerkungen unten zu Nr. 5.

65) Vgl. Richard von S. Germano, Ausg. v. Gaudenzi, S. 74 in der älteren
Fassung zu 1208, in der jüngeren zu 1209; vgl. Winkelmann a. a. O., S. 92.
 
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