Ourt Wachsmuth liat in seiner Ausgabe von Johannes Lauren-
tius Lydus’ Schrift de ostentis (2. Bearbeitung 1897), zu deren Be-
standteilen auch das Kalendarium des Tuskers Clodius gehört, als
geeignete Ergänzung eine Sammlung aller vorliandenen griechischen
Fixsternkalender — Galendaria graeca quae exstant omnia — gegeben.
Er hat sich in seiner verdienstvollen Arbeit freilich durchaus auf
das seit langem, zum Teil seit Jahrhunderten bekannte Material
beschränkt und neue Forschungen in den Handschriften kaum an-
gestellt. Wer künftig die Aufgabe übernehmen wird, diesen Band cler
Teubneriana zu erneuern, wird den Umfang der Kalendersammlung
reichlich verdoppeln können. Inschriften und Papyri haben wichtige
Texte ans Licht gebracht: die von Diels und Rehm in den Sitzungs-
berichten der Berliner Akademie 1904 veröffentlichten Steckkalender
aus Milet, die uns zum erstenmal lehrten, was „Parapegma“ he-
deutet, und der griechisch-ägyptische Kalender aus dem saitischen
Gau, den Grenfell und Hunt im I. Bande der Hibeh Papyri heraus-
gegehen haben, sind besonclers hervorzuheben. Aber auch die alten
europäischen Handschriftensammlungen sind, wie ich schon vor
reichlich zwölf Jahren in meiner Besprechung von Wachsmuths Aus-
gabe (Deutsche Literaturzeitung 1898) bemerkt habe, noch keines-
wegs wirklich ausgebeutet. Die Funde, die ich schon damals ge-
macht hatte, und was seitdem bei der Arheit am Gatalogus codicum
astrologorum graecorum zutage getreten ist, gedenke ich in diesem
und in zunächst zwei folgenden Heften mitzuteilen. Sie stelien
durchaus in engem Zusammenhang mit den von Wachsmuth ver-
öffentlichten Kalendern.
I. Das Kalendarium des Antiochos.
1. Die Handschriften.
Der Vaticanus gr. 1056 (V) ist eine Papierhandschrift des
XIV. Jahrhunderts, deren Hauptinhalt die drei ersten Bücher einer
i*
tius Lydus’ Schrift de ostentis (2. Bearbeitung 1897), zu deren Be-
standteilen auch das Kalendarium des Tuskers Clodius gehört, als
geeignete Ergänzung eine Sammlung aller vorliandenen griechischen
Fixsternkalender — Galendaria graeca quae exstant omnia — gegeben.
Er hat sich in seiner verdienstvollen Arbeit freilich durchaus auf
das seit langem, zum Teil seit Jahrhunderten bekannte Material
beschränkt und neue Forschungen in den Handschriften kaum an-
gestellt. Wer künftig die Aufgabe übernehmen wird, diesen Band cler
Teubneriana zu erneuern, wird den Umfang der Kalendersammlung
reichlich verdoppeln können. Inschriften und Papyri haben wichtige
Texte ans Licht gebracht: die von Diels und Rehm in den Sitzungs-
berichten der Berliner Akademie 1904 veröffentlichten Steckkalender
aus Milet, die uns zum erstenmal lehrten, was „Parapegma“ he-
deutet, und der griechisch-ägyptische Kalender aus dem saitischen
Gau, den Grenfell und Hunt im I. Bande der Hibeh Papyri heraus-
gegehen haben, sind besonclers hervorzuheben. Aber auch die alten
europäischen Handschriftensammlungen sind, wie ich schon vor
reichlich zwölf Jahren in meiner Besprechung von Wachsmuths Aus-
gabe (Deutsche Literaturzeitung 1898) bemerkt habe, noch keines-
wegs wirklich ausgebeutet. Die Funde, die ich schon damals ge-
macht hatte, und was seitdem bei der Arheit am Gatalogus codicum
astrologorum graecorum zutage getreten ist, gedenke ich in diesem
und in zunächst zwei folgenden Heften mitzuteilen. Sie stelien
durchaus in engem Zusammenhang mit den von Wachsmuth ver-
öffentlichten Kalendern.
I. Das Kalendarium des Antiochos.
1. Die Handschriften.
Der Vaticanus gr. 1056 (V) ist eine Papierhandschrift des
XIV. Jahrhunderts, deren Hauptinhalt die drei ersten Bücher einer
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