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Boll, Franz; Antiochus <Atheniensis>; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 16. Abhandlung): Griechische Kalender: 1. Das Kalendarium des Antiochos — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32162#0020
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20

Franz Boll:

7. 22. Januar. '0 'Ybpoxöo? avateUei: bei Ptolemaios natürlich, weil Stern-
bild, nicht Einzelstern, nicht berücksichtigt; das Datum ist das des Eudoxos (p. 296,
1 Wachsmüth), dem auch die Eioisernasie entstammt.

8. 26. Januar. 6 öm tou otti&ou? tou AeovTo; büvei. Gemeint ist der
Frühuntergang des Regulus, den jedoch Ptolemaios f'ür Syene erst auf' den
31. Januar, f'ür Heliopolis auf den 1. Februar setzt; Ideler sogar noch später
(2. und 3. Februar). Clodius, Aetios, Columella, Plinius schwanken zwischen 25.
und 27. Januar, und da unten zum 1. Februar die gleiche Phase in Überein-
stimmung mit Ptolemaios, auch in der Terminologie, nochmals folgt, so ist hier
lediglich eine Angabe der Vulgär-Kalender aufgenommen, wie auch die Bezeicli-
nung OTri&ouq statt Kapbio«; (so Ptol.) zeigt. — Ein Wetterzeichen vermerkt zum
27. auch Clodius.

9. 31. Januar. '0 Kdvuißot; üompio«; dvaTeWei = Ptolemaios für Heliopolis.

Febrnar.

10. 1. Februar. '0 etri Tf|<; Kapbia<; tou AeovTO<; öujo<; büvei = Ptolemaios
für Heliopolis.

11. 4. Februar. '0 \a,UTrpöq Ttjg Aüpa<; öOTrepio; büvei. Diese Phase wäre
hier nur möglich, wenn es sich um das nördlichste Klima handelte (für Aquileia
und Wien gibt Ptolemaios den 6. Februar), dagegen nicht für Heliopolis, für das
oben n. 4 bereits die richtige Angabe stand. Es zeigt sich wohl wieder eine Über-
nahnre aus Vulgärkalendern: Clodius hat die Phase zum 1., 3. und 6. Februar,
Plinius zum 7. — Die emoripaoia dKivbuvo<; war auch zum 11. Januar für die
gleiche Phase der Lyra angegeben; eübfa hat Eudoxos zum 4. Februar.

12. 6. Februar. 'O Xajurrpöq toü vOpvi&o<; eOTiepioi; tdvaTeWei falscli für
büvei; dann = Ptolem. für Heliopolis, während der Spätaufgang erst in den Mai fällt.

13. 13. Februar. 'O erri toü beHtoü i ßpaxiovo<; toü Kevraüpou eujo<; büvet
= Ptolem. für Heliopolis;' nur ist das seltene ßaTpaxfou (s. o. S. 17) in ßpaxiovot;
verschrieben.

14. 19. Februar. rH TTap&evo<; büvet, ungefähr wie Clodius (17. und 18.).
Eine Episemasie findet sich, bei Kallippos, erst zum 22. Februar.

15. 23. (oder 25. oder 26.) Februar. r0 koivöc; toü üttttou Kat Ttj<; ’Av-
bpopeba<; KpürrTeTai. Der 23. für den Spätuntergang f'ührt bei Ptolemaios auf
Syene, der 26. ist der Tag für Heliopolis; die Hs. 0 hat also wohl das sachlich
Richtige; doch fiihrt die Stellung in der Hs. eher auf die erstere Angabe als auf
den 25. oder 26. Februar. Für direkte Benutzung des Ptolemaios spricht der
Ausdruck KpüitTeTat, der nun wieder, statt des verkehrten eotröptoi; ävaTtWet
(M 0), nur in V erhalten ist.

16. 25. Februar. '0 £axaT0<; toü TToTapoü Kai ’lx&ü<; vötio<; ävaTeWei.
Bei dem äußersten des Ffusses, dessen Lage umstritten ist (vgl. Wislicenus, Publik.
d. astron. Ges. XX, p. 24), kann an die Aufgänge nicht gedacht werden, wie die
Tabelle bei Wachsmuth p. 281 zeigt; es ist also KpüuTeTai nach TToTapoü aus-
gefallen. Ptolemaios hat diesen Spätuntergang zum 2. März; aber Ideler (S. 201)
hat daf'ür den 26. Februar für Heliopolis ausgerechnet, was wieder auf'f'allend zu
dem Datum bei Antiochos stimmt. Fast scheint es, als ob unten n. 19, wo zum
3. März noch einmal diese beiden Sterne vorkommen, eine Korrektur für den
£oxaT0<; toü TToTapoü aus Ptolemaios eingefügt werden sollte. — Der (Früh-)Aufgang
des ’ix&ü<; vötio; gehört wieder zu den aus der Vulgärtradition stammenden Ein-
 
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