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Gradenwitz, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 3. Abhandlung): Plan für einen Index zum Theodosianus — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32149#0005
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Plan f'ür einen Index zum Theodosianus.

Es liegt auf der Hand, daß ein vernünftig gearbeitetes Lexi-
kon die höhere Form des Hilfswerkes ist; aber der Index hat
auch nehen dem Lexikon seinen hleibenden Wert, eben weil
jede Gruppierung nach dem Gesichtspunkt A dem Benutzer, der
die Gruppierung B braucht, eine schlechtere Unterlage abgibt
als das neutrale Register des Index; wenn ich das vorher he-
nutzte typographische Bild benutzen soll: man druckt die Nummer
des morgigen Tages nicht nach dem Satz des heutigen, sondern
mit den in ihre Hürden zurückgekehrten Einzeltypen.

Neben dem vollständigen Spezialwörterbuch steht als eine
Leistung für sich und ein Hilfsmittel für sich das Handwörter-
buch mit ausgewählten Belegstellen.

So hat das römische Recht Brissonius, Dirksen und Heu-
mann, jetzt Seckel-Heumann, als Hanclwörterbücher; sie alle
gehen in der Scheidung der Becleutungen weiter, als ein voll-
ständiges Wörterbuch kann und soll. —

Die bisher betrachteten Hilfswerke liefern clie Belegstellen
entwecler sämtlich oder in Auswahl; des weiteren gibt es Wort-
kataloge ohne Belegstellen (laterculi vocum), zunächst gedacht.
für den ganzen W rortschatz einer Sprache: in cler allen R.egistern
natürlichen Reihenfolge, nämlich nach dem ersten Buchstaben
geordnet, geben sie unter anderem einen Überblick über alle
Verbindungen einer Präposition mit Stammverben; nach clem
letzten Buchstaben georclnet, weisen sie unter anderem alle Kom-
positionen jedes Verbum auf uncl bieten sprachwissenschaftlich
wertvolle Übersichten über das Vorkommen der charakteristischen
Endungen.

Das Unternehmen, dessen Durchführung der Heidelberger
Akademie hier angeboten wird, gilt einem Wortindex, es hat zum
Gegenstande ein einzelnes Gesetzbuch, ein Gesetzbuch freilich,
das hergestellt ist als Sammlung von Emanationen aus einer
Spanne von über hundert Jahren; hierdurch ergibt sich von selbst
eine historische Schichtung, die von Bedeutung werden kann
für den WArdegang der Worte und noch mehr für die Beurteilung
der Echtheit mancher Stelle.

Rechtfertigt es sich auch nach dem Vorhergesagten durch
sich selbst, so sei doch zur Erläuterung noch das Folgende
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