II. Der Kalender der Quintilier und die Uber-
lieferung der Geoponica.
1. Der neue Text.
Vaticanus gr. 216, eine im griechischen Osten gefertigte Papier-
handschrift, vollendet am 15. April 1342, in Quartformat, enthält
von f. 41—232 die Geoponica bis zum 7. Kapitel des XX. Buches.
Voran gehen zunächst einige Exzerpte und kleinere astronomische
Schriften. Heinr. Begkh hat die Hs. in seiner Abhandlung De
Geoponicorum codicibus manuscriptis’ Q, S. 280, beschrieben; seine
Angaben bedürfen für unsern Zweck in mehreren Punkten der
Ergänzung und Berichtigung. Für f. 1—9 kann auf ilui und Hei-
berg verwiesen werden; f. 10 steht ein von Beckh übersehenes
Kapitel Hepi tou öpou Tpg dvhpuuTiivou £uurjc;. ecrTiv öpoq r\ oux(!)
eUTiv, das sich gegen die Astrologie wendet. Am Rande ist notiert
tou XpuaoKecpdXou: gemeint ist jener Makarios Ghrysokephalos,
Bischof von Philadelphia, dessen Anthologie unter dem Titel Po-
öuuvid in einer venezianischen Hs. erhalten ist. * 2) Das kleine Stück
x) Acta Semin. Erlang. IV, 261 sqq. Die astrologischen Partien der Hs. sind
von J. Heeg, Catal. codd. astr. gr. V 3, p. 4 sq., beschrieben. Vgl. ferner J. L. Hei-
berg, Ptolemaei opera II, p. CL sq. und neuestens H. Schultz, Die hschr. Über-
lieferung der Hesiodscholien (Abh. Gött. Gel. Ges. XII, n. 4, 1910), S. 25.
2) Krumbacher, Byzantin. Literaturgesch., S. 602 f'. — Im Index der Hs.
Vatic. gr. 216 wird, wie Heiberg notiert, ausdrücklich Xpuaoi<eqpdXou tou OiA.a-
beXqpiaq eTciOKOTcou angegeben. Die Hs. ist also dem Chrysokephalos gleichzeitig,
da dieser nach Krumbacher nin der Mitte des XIV. Jahrh.“ lebte. Villoison, der
1781 in seinen Anecdota graeca II, 4—79, ein genaues, aber höchst unübersicht-
liches Inhaltsverzeichnis der 'Pobuuvia gegeben hat, kennt als älteste Hs., in der
ein Werk des Chrysokephalos vorkommt, den Oxoniensis (Barocc.) 156, der seine
Catene zu Matthaeus enthält, geschrieben am 22. Dez. 6853 mundi = 1344 (nicht
1345, wie Villojson, p. 6, und der Oxforder Katalog angibt) p. Chr. n. Es wird
also richtiger sein, künftig das Leben des Schriftstellers in die erste Hälfte des
XIV. Jahrh. zu versetzen. Nach der Beschreibung des Oxoniensis von Goxe, Ca-
tal. codd. bibl. Bodl. I, p. 266 f., sclieint es, als ob diese Iis. für Makarios Chryso-
l*
lieferung der Geoponica.
1. Der neue Text.
Vaticanus gr. 216, eine im griechischen Osten gefertigte Papier-
handschrift, vollendet am 15. April 1342, in Quartformat, enthält
von f. 41—232 die Geoponica bis zum 7. Kapitel des XX. Buches.
Voran gehen zunächst einige Exzerpte und kleinere astronomische
Schriften. Heinr. Begkh hat die Hs. in seiner Abhandlung De
Geoponicorum codicibus manuscriptis’ Q, S. 280, beschrieben; seine
Angaben bedürfen für unsern Zweck in mehreren Punkten der
Ergänzung und Berichtigung. Für f. 1—9 kann auf ilui und Hei-
berg verwiesen werden; f. 10 steht ein von Beckh übersehenes
Kapitel Hepi tou öpou Tpg dvhpuuTiivou £uurjc;. ecrTiv öpoq r\ oux(!)
eUTiv, das sich gegen die Astrologie wendet. Am Rande ist notiert
tou XpuaoKecpdXou: gemeint ist jener Makarios Ghrysokephalos,
Bischof von Philadelphia, dessen Anthologie unter dem Titel Po-
öuuvid in einer venezianischen Hs. erhalten ist. * 2) Das kleine Stück
x) Acta Semin. Erlang. IV, 261 sqq. Die astrologischen Partien der Hs. sind
von J. Heeg, Catal. codd. astr. gr. V 3, p. 4 sq., beschrieben. Vgl. ferner J. L. Hei-
berg, Ptolemaei opera II, p. CL sq. und neuestens H. Schultz, Die hschr. Über-
lieferung der Hesiodscholien (Abh. Gött. Gel. Ges. XII, n. 4, 1910), S. 25.
2) Krumbacher, Byzantin. Literaturgesch., S. 602 f'. — Im Index der Hs.
Vatic. gr. 216 wird, wie Heiberg notiert, ausdrücklich Xpuaoi<eqpdXou tou OiA.a-
beXqpiaq eTciOKOTcou angegeben. Die Hs. ist also dem Chrysokephalos gleichzeitig,
da dieser nach Krumbacher nin der Mitte des XIV. Jahrh.“ lebte. Villoison, der
1781 in seinen Anecdota graeca II, 4—79, ein genaues, aber höchst unübersicht-
liches Inhaltsverzeichnis der 'Pobuuvia gegeben hat, kennt als älteste Hs., in der
ein Werk des Chrysokephalos vorkommt, den Oxoniensis (Barocc.) 156, der seine
Catene zu Matthaeus enthält, geschrieben am 22. Dez. 6853 mundi = 1344 (nicht
1345, wie Villojson, p. 6, und der Oxforder Katalog angibt) p. Chr. n. Es wird
also richtiger sein, künftig das Leben des Schriftstellers in die erste Hälfte des
XIV. Jahrh. zu versetzen. Nach der Beschreibung des Oxoniensis von Goxe, Ca-
tal. codd. bibl. Bodl. I, p. 266 f., sclieint es, als ob diese Iis. für Makarios Chryso-
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