Babylonische Astronomie, Himmelsschau und Astrallelire. 4 1
Samas sü-ta-tu-ü sar mäti uz-na urappas(as) sä üma 14. (kan)
kakkabu itti kakkabi innamarü (pl) <IÜT (so Ed.; ?) (kakkalni
LU. BAT) Kaimänu üma 15 (so Ed.) (kan) it-ti (ilu) Sin izzaz(az)-
ma »wenn Sin und ^amas in Opposition getreten sind, dann
wird der Landeskönig ein weites Ohr haben; in der Tat wur-
den sie am 14. (Monats-) Tag, Gestirn mit Gestirn, gesehen;
nämlich: es stand wirklich (der Planet) Saturn am 15. (?, oder
14.?!) (Monats-) Tag mit dem Mond (zusammen)«.
Die -ma- bzw. .rä-Sätze sind also offenbar so zu sagen der
offizielle Ausdruck einer nachprüfenden Beobachtung, von dem
die Schreiber selten abwichen. Eine etwas selbständigere Aus-
drucksweise enthält der Bericht 81-2-4, 80 (Cat. p. 1759, nachge-
druckt Rep. 176), obv. 6 ff. (cfr. Jastrow 662), der auch wegen der
Schlussbemerkungen Erwähnung verdient: inuma Samsatu u Sin sü-
ta-tu-u sar rnäti uz-nu ü-rap-pa-as müsu an-ni-i-ü (kakkabu LU.
BAT) Kaimänu a-na (ilu) Sin iq-ti-ri-ib (kakkabu LU.BAT) Kai-
mänu kakkab \ (ilu) Samas sü-ü ki-i an-ni-i-i pi-si-ir-su dunqu sa
sarri sü-u (ilu) Samas kakkab sar-ri sü-u »wenn Samsatu und
Sin in Opposition getreten sind, dann wird der Landeskönig
ein weites Ohr haben. Heute Nacht näherte sich (der Planet)
Saturn dem Mond. (Der Planet) Saturn ist der Stern des Sa-
mas. Demgemäss ist seine Deutung: das Glück des Ivönigs;
(denn) Samas ist das Gestirn des Königs«. — Man beachte,
dass in den hier mitgeteilten Berichten — und ihre Fassung' ist
typisch für ungezählte Fälle — der Hofastrolog nichts pro-
phezeit! Er zitiert nur seine Quelle: »Opposition von Mond
und Sonne (sc. zur rechten Zeit, am 14. d. M.) deuten auf
einen erleuchteten Landesherrn«, und fügt dann bei, dass die
Opposition nach einer Beobachtung rechtzeitig stattfand — sei
es nun, dass er diese »Beobachtung« schon in seiner Quelle
(vgl. u. sub ß) beigefügt fand, wie oben, S. 40, Z. 22 ff.
und wie z. B. auch in Vir., Sin III, 22 (vgl. Rep. 83, obv.
1 ff., Jstr. 570 8), in Vir., Sin III, 30 bzw. 31 (= Rep. 82,
obv. 1 f. = Rep. 164, obv. 5 ff.; vgl. Rep. 88, obv. 1 f. und
Jstr. 480 3) oder in Vir., Sin IV, 11 f. (= Rep. 119, obv. 4 ff.,
Jstr. 4Ö6 6- 7) oder sie von sich aus anstellte und niederschrieb.
Aus dieser seiner Mitteilung dann einen Schluss zu ziehen,
überlässt er dem Empfänger des Berichts ! (Wollte man seine
Zuflucht zu einer grammatischen Ellipse nehmen, dann könnte
rnan allerdings im Sinne der Erklärung von -ma durch D. H.
Samas sü-ta-tu-ü sar mäti uz-na urappas(as) sä üma 14. (kan)
kakkabu itti kakkabi innamarü (pl) <IÜT (so Ed.; ?) (kakkalni
LU. BAT) Kaimänu üma 15 (so Ed.) (kan) it-ti (ilu) Sin izzaz(az)-
ma »wenn Sin und ^amas in Opposition getreten sind, dann
wird der Landeskönig ein weites Ohr haben; in der Tat wur-
den sie am 14. (Monats-) Tag, Gestirn mit Gestirn, gesehen;
nämlich: es stand wirklich (der Planet) Saturn am 15. (?, oder
14.?!) (Monats-) Tag mit dem Mond (zusammen)«.
Die -ma- bzw. .rä-Sätze sind also offenbar so zu sagen der
offizielle Ausdruck einer nachprüfenden Beobachtung, von dem
die Schreiber selten abwichen. Eine etwas selbständigere Aus-
drucksweise enthält der Bericht 81-2-4, 80 (Cat. p. 1759, nachge-
druckt Rep. 176), obv. 6 ff. (cfr. Jastrow 662), der auch wegen der
Schlussbemerkungen Erwähnung verdient: inuma Samsatu u Sin sü-
ta-tu-u sar rnäti uz-nu ü-rap-pa-as müsu an-ni-i-ü (kakkabu LU.
BAT) Kaimänu a-na (ilu) Sin iq-ti-ri-ib (kakkabu LU.BAT) Kai-
mänu kakkab \ (ilu) Samas sü-ü ki-i an-ni-i-i pi-si-ir-su dunqu sa
sarri sü-u (ilu) Samas kakkab sar-ri sü-u »wenn Samsatu und
Sin in Opposition getreten sind, dann wird der Landeskönig
ein weites Ohr haben. Heute Nacht näherte sich (der Planet)
Saturn dem Mond. (Der Planet) Saturn ist der Stern des Sa-
mas. Demgemäss ist seine Deutung: das Glück des Ivönigs;
(denn) Samas ist das Gestirn des Königs«. — Man beachte,
dass in den hier mitgeteilten Berichten — und ihre Fassung' ist
typisch für ungezählte Fälle — der Hofastrolog nichts pro-
phezeit! Er zitiert nur seine Quelle: »Opposition von Mond
und Sonne (sc. zur rechten Zeit, am 14. d. M.) deuten auf
einen erleuchteten Landesherrn«, und fügt dann bei, dass die
Opposition nach einer Beobachtung rechtzeitig stattfand — sei
es nun, dass er diese »Beobachtung« schon in seiner Quelle
(vgl. u. sub ß) beigefügt fand, wie oben, S. 40, Z. 22 ff.
und wie z. B. auch in Vir., Sin III, 22 (vgl. Rep. 83, obv.
1 ff., Jstr. 570 8), in Vir., Sin III, 30 bzw. 31 (= Rep. 82,
obv. 1 f. = Rep. 164, obv. 5 ff.; vgl. Rep. 88, obv. 1 f. und
Jstr. 480 3) oder in Vir., Sin IV, 11 f. (= Rep. 119, obv. 4 ff.,
Jstr. 4Ö6 6- 7) oder sie von sich aus anstellte und niederschrieb.
Aus dieser seiner Mitteilung dann einen Schluss zu ziehen,
überlässt er dem Empfänger des Berichts ! (Wollte man seine
Zuflucht zu einer grammatischen Ellipse nehmen, dann könnte
rnan allerdings im Sinne der Erklärung von -ma durch D. H.