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Bezold, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 2. Abhandlung): Astronomie, Himmelsschau und Astrallehre bei den Babyloniern — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32164#0050
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50

C. Bezold:

»morgen wercle ich (es) meinem Herrn König erklären lassen«
und noch ausführlicher 82-5-22, 94 (Hrp. no. 352, über den
astrologischen Einfiuss des Mondes auf bestimmte Monatstage),
rev. 6 ff.: ina si-i-a-ri a-sap-pa-ra di-ib-bi an-nu-ti fimu(mu) an-
ni-i-ü a-na Ija-sa-si la ta-a-ba ina si-i-a-ri a-sap-pa-ra »morgen
werde ich diese Angelegenheiten schriftlich erledigen ; der heu-
tige Tag ist zum Nachdenken nicht geeignet; morgen werde
ich schreiben« : xAJf ^jf — Endlich noch zwei Bei-

spiele von astrologischer Polemik, deren erstes den seltenen
Fall einer genethlialog'ischen Deutung zu enthalten scheint (vgl.
auch oben, S. 41, Z. 23 das »Gestirn des Königs«; — Jastrow
583. 704 hat diese Fälle unberücksichtigt gelassen): Bu. 89-4-
26, 160 (Hrp. no. 356), obv. 6 ff.: ina mufahi mär-sarri sd sarru
bi-li is-pur-an-ni ma-a (kakkabu) Ni-bi-a-nu ba--il (kakkabu) Ni-
bi-a-nu a-du libbi (arfyu) Aru ba- -il sa-ru-ri na-a-si im-ma-ü-im-
ma sü-ü ki-i ina pa-an sarri ir-ra-bu-u-ni (kakkabu) Ni-bi-a-nu
ki-ma ba--il in-nu-ü zi-it-ti in-ni ina lib-bi la-as-sü-u »(auf das,)
was mein Herr König in Betreff des Kronprinzen an mich ge-
schrieben hat, (antworte ich) wie folgt: Mars regiert, (^.K^
Cureton, Spic. ^4—, 14; also nicht der »Kronprinzenstern«, der
nach 83-1-18, 17 Jstr. 506 8 [und 652 13] der Merkur war); Mars
wird bis in den Iyar (April-Mai) hinein regieren ; er trägt Glanz.
(Und nun versuchsweise:) Solang'e (auch) jener (andere As-
trologj, wenn er vor den König tritt, sich (der Erkenntnis), wie
Mars regiert, widersetzen mag, so ist dabei (doch) keine Ver-
anlassung (wörtlich Anteil) zum Widerspruch vorhanden«.
(Anders Behrens, 1. c. S. 71 [und Jstr. 652].) Noch stärker
drückt sich Zakir in Rep. 235 [vgl. Jstr. 648 f.] im Anschluss an
den Bericht einer astrologischen Beobachtung und sein Ver-
sprechen, diese später zu deuten, aus (obv. 6 ff.): is-su-ri mi-
mi-i-ni ana sarri bili-jä i-sap-p[a-ra ?] ma-a .... sü-u par-[su ?]
lum-nu sd (mätu) Akkad (ki) sü-ü § is-su-ri mi-mi-i-ni ana sarm
bili-jd i-s[ap-pa-ra ?] ma-a . . . sü-mu an-ni-u si-li-a-ti sü-u P
»Sollte jemand an meinen Herrn König schreiben wie folg't:
. . ., so wäre (dies) eine Lü[ge?]; es wäre ein Unglück für
das Land Akkad. Sollte (gar) jemand an meinen Herrn König
schreiben wie folgt: . . ., so wäre dieses Zitat eine Gemein-
heit!«.
 
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