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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 4. Abhandlung): Ein Heidelberger Fragment aus Menanders Perikeiromene: mit 1 Faks — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32166#0010
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10

G. A. Gerhard:

Dramen erschließen sich uns jetzt durch die neuen MiaoöjAevo«;-
Fragmente, welche Hunt aus Oxyrhynchos ediert hat (Band VII,
1910, Nr. 1013). Wir finden da als das Mädchen, das seinen
Liebhaber haßt, die Ivpdteia (V. 32, 39) und als cleren Vater den
AYjjjLsac. Er macht seine wiedergefundene Tochter frei aus der
Sklavenstellung, in der sie sich anscheinend befunden (V. 21), uncl
nimmt sie zu sich, wird sie aber schließlich dem schmachtenden
und verzweifelnden Krieger dessen Hoffnung entsprechend (V.40 ff.) * * * * * 6)
jedenfalls als rechtmäßige Gattin zurückgeben, ebenso wie Pataikos
clie Giykera dem Polemon. So hat mit Recht schon Hunt ge-
schlossen, wenn er sagt (S. 104): 'Tlie relation between the two
(GpaacoviSr]!; uncl Kpdteta) was thus tlie same as that betiueen Polemon
and Glycera in the IIept|§ipo|j.ev7], ancl tlie resulting situation is
closely analogous and seems to have hacl a very similar denouement’.
Nun verstehen wir aucli, wie Philostratos (ep. 10, p. 348, 14 Kayser)
zu dem Irrtum kam, die Glykera der Perikeiromene als eine Ivriegs-
gefangene (ar/ij.dXcoToy) zu bezeichnen: er verwechselte einfach die
Il8pr/,etpo[j.£vr] mit dem ihr so nahe stehenden Mtaoöjxsvoc. Daß in
diesem das Mädchen, clie Krateia, eine Kriegsgefangene war, sagt
uns Aristot. Phys. II, 8, p. 199 b, 18—21 tö Ss oö svsxa, xa't o toö-
too svexa, ysvotto dv xa't aTtö töyrjc, otov Xsyopiev ott dttö töyr]c rjXÖsv
6 £evoc xat Xooad|xevoc (yp xa't Xoadjxevoc tootsatt Xotpcoadjj.svoc töv
ai^jj,dXci)tov] I) a7tf]XÖsv, otav coattsp svexa toötoo IXÖcbv Ttpa^, p.f]
svexa §s toötoo sX6y], mit der Erklärung des Simplicius (S. 384, 13 f.
Diels): . . ott d.Ttö töyrjc fjXösv 6 £svoc xa't Xotpcoadp.evoc töv ai)([J.dXcütov,
wc 6 Ttapd Mevdvöpcp Arjjxsac tfjv Ivpdtetav, aTryXÖsv xtX., eine Notiz,
die bisher unter den unbestimmten Menanderfragmenten figurierte
(fr. 939, S. 243 K.), clie wir aber jetzt mit FIunt dem Mtaoöp,svoc
zuweisen dürfen. Wir lernen aus ihr noch weiter, daß im Mtaoö-
[j.svoc der Vater des Mädchens von ungefähr als Fremcler kam und

(Perik. 219 v.dtsoo’ drcBdÖtov tu jj.av.dpts v.tX.) uncl der Trunkenheit angescliuldigt

wird (221 jxefJostc ydp, vgl. Philol. 69, S. 23), so ergeht an Thrasonides fast mit

den gleichen Worten die Frage (fr. 341, 2) xt oö xa6e68etc; und die Mahnung

(fr. 342, dazu Kock): etaeXQe xav vöv, u> jxav.dpte, so scheint auch bei ihm die

piÖY] eine Rolle zu spielen (fr. 339, 2; vgl. fr. 345, 2).

6) Mit P. Oxy. VII, 1013, V. 40—43 vöv yj jxaxdptov dj -rp tod6X t o [v], 7td.Te[p]

| oet^etc jre xä)v CAvtojv dird.VTtuv yev[ojJ.evov]. | et jj.fi ydp oütoc 8ov.tjj.daet p.e
xupttofi;] | otuaet Te TauTtjv, o’tyetat 0paati)vto[7]c] vergleiche irn einzelnen
Perik. 399 f. tcCüc ßttuaojj.a: | 6 TptaxaxoSatp.tuv ytoplc tuv [PXoxepac]; 435 f.
TaüTYjv . . | . . aot 8t§tüjxt; 440 ’AttoXXov • oc xat vöv drroXtoXa Ttap’ oXtyov xtX.
 
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