Reflexe astrol. Keilinschriften bei griecli. Schriftstellern.
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eotou ebd. 23 f.; nöXefiov 8rjX01 xal äjioolsiav dvvaxcöv' äcpd'ovia ds
Eorai tcov ^rjQcbv 1) xaoncbv L 67, 1 f.; EVETijgia fiev eoTai, nTcdoig ds
EQnETCÖv xal ßXäßrj totg äv'd'Qcbnoig L 68, 17 f.; noXejuov fihv toTq
xolvoTq, äcpd'oviav dk tolq xaQnoig drjXol ebd. 2 3 f.; ev'&rjVLav /ukv tcov
xaQncbv, cpdoQav ök tcov ßocbv orjpcaLVEL L 69, igf.; toJ ßaoiXeT xlv-
dvvog, xai o'ltov äcpTJovia eotol L 78, 14; Evd'rjvia eotol, rä dk '&rjQia
cpdaQrjOETai L 83, 7 f.; zoTg pckv xaQnoTg detgLOv, tfj dk noXuTeTq nole-
qov orjfiaivEi L 85, 2 3 f.; vgl. auch sv&qvLav qkv orjjualvEi, d'ävarov
dk ävß'Qcbncov xal ykveoLv ßrjQLCov äneiXieT L 83, 10 f. In Assyrien
hat diese merkwürdige »Theorie«, die, wie alle astrologischen
Systeme, aus der Verallgemeinerung einiger weniger Beobach-
tungen entstanden sein dürfte und dann wohl schulmässig fortge-
bildet wurde, der bekannte astrologische Berichterstatter Nirgalitir
in einen kurzen, doppelt wiedergegebenen Satz zusammengefasst:
Rep. 199, obv. 1 f. (vgl. Jastrow, Rel. II, 643) Ittu sa ana sarri limniti
ana mäti damqßi] ittu sa ana mäti damqati ana sarri lirnußi] »Ein
Zeichen, das für den König ungünstig ist, ist für das Land
günstig; ein Zeichen, das für das Land günstig ist, ist für den
König ungünstig«. Freilich ist nun in dem bis jetzt vorliegen-
den astrologischen Textmaterial in weitaus der Mehrzahl der Fälle
die gegenteilige Anschauung vertreten : Vorzeichen, die Glück-,
bzw. Unglück-verheissend für das (Gedeihen des) Land(es) sind,
sind es auch für den König und sein Volk 2). Dass jene »Theorie«
aber doch auch schon zur Zeit cler Abfassung der Quellen
solcher Berichte in gewissen Kreisen existiert haben muss, zeigen
Fälle in relativ alten Texten (Sitzber. S. 42) wie Sin xxxiii, 68:
nukurtu ina mäti ibasi biblu mäti ubbalu sapäk si ina kari »Feind-
schaft (Krieg) wird im Lande sein, (aber) der Ertrag des Landes
wird (zur) Aufschüttung des Getreides in den Speichern strotzen«;
xxxiv, 55: sar Akkad imäi-ma biblu mäti ubbal »der König von
Akkad wird sterben, 3) aber (-ma) der Ertrag des Landes wird
1) Die Unterscheidung von »trockenen« und »feuchten« (vyqög) Früchten
(s. z. B. L 93, 21 f.; 94, 6 {.; Catal. vii, 185, 8 f.) ist bis jetzt bei den Assyrern nicht
nachgewiesen; die letzteren dürften aber in rithatum, Sin xxxv, 21 ihr Vorbild
finden.
2) Vgl. nur z. B. Rep. 9, 5 und die Paralleltexte, Rep. 107 r 2, Rep. 148 o 4 f.
u. ä.; so auch griechischerseits z. B. L 66, 19 h: di%6voia eatai rov örjuov xai xov
aixov evösia.
3) Vgl. auch unten, S. 54, N. 1. — ►—<< ist in diesen Quellen gewiss -
»sterben«; erst die Späteren haben in tendenziöser Weise bilu »(be)herrschen«
herausgelesen; s, einstweilen Jastrow, 1. c. 643, N. 4.
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eotou ebd. 23 f.; nöXefiov 8rjX01 xal äjioolsiav dvvaxcöv' äcpd'ovia ds
Eorai tcov ^rjQcbv 1) xaoncbv L 67, 1 f.; EVETijgia fiev eoTai, nTcdoig ds
EQnETCÖv xal ßXäßrj totg äv'd'Qcbnoig L 68, 17 f.; noXejuov fihv toTq
xolvoTq, äcpd'oviav dk tolq xaQnoig drjXol ebd. 2 3 f.; ev'&rjVLav /ukv tcov
xaQncbv, cpdoQav ök tcov ßocbv orjpcaLVEL L 69, igf.; toJ ßaoiXeT xlv-
dvvog, xai o'ltov äcpTJovia eotol L 78, 14; Evd'rjvia eotol, rä dk '&rjQia
cpdaQrjOETai L 83, 7 f.; zoTg pckv xaQnoTg detgLOv, tfj dk noXuTeTq nole-
qov orjfiaivEi L 85, 2 3 f.; vgl. auch sv&qvLav qkv orjjualvEi, d'ävarov
dk ävß'Qcbncov xal ykveoLv ßrjQLCov äneiXieT L 83, 10 f. In Assyrien
hat diese merkwürdige »Theorie«, die, wie alle astrologischen
Systeme, aus der Verallgemeinerung einiger weniger Beobach-
tungen entstanden sein dürfte und dann wohl schulmässig fortge-
bildet wurde, der bekannte astrologische Berichterstatter Nirgalitir
in einen kurzen, doppelt wiedergegebenen Satz zusammengefasst:
Rep. 199, obv. 1 f. (vgl. Jastrow, Rel. II, 643) Ittu sa ana sarri limniti
ana mäti damqßi] ittu sa ana mäti damqati ana sarri lirnußi] »Ein
Zeichen, das für den König ungünstig ist, ist für das Land
günstig; ein Zeichen, das für das Land günstig ist, ist für den
König ungünstig«. Freilich ist nun in dem bis jetzt vorliegen-
den astrologischen Textmaterial in weitaus der Mehrzahl der Fälle
die gegenteilige Anschauung vertreten : Vorzeichen, die Glück-,
bzw. Unglück-verheissend für das (Gedeihen des) Land(es) sind,
sind es auch für den König und sein Volk 2). Dass jene »Theorie«
aber doch auch schon zur Zeit cler Abfassung der Quellen
solcher Berichte in gewissen Kreisen existiert haben muss, zeigen
Fälle in relativ alten Texten (Sitzber. S. 42) wie Sin xxxiii, 68:
nukurtu ina mäti ibasi biblu mäti ubbalu sapäk si ina kari »Feind-
schaft (Krieg) wird im Lande sein, (aber) der Ertrag des Landes
wird (zur) Aufschüttung des Getreides in den Speichern strotzen«;
xxxiv, 55: sar Akkad imäi-ma biblu mäti ubbal »der König von
Akkad wird sterben, 3) aber (-ma) der Ertrag des Landes wird
1) Die Unterscheidung von »trockenen« und »feuchten« (vyqög) Früchten
(s. z. B. L 93, 21 f.; 94, 6 {.; Catal. vii, 185, 8 f.) ist bis jetzt bei den Assyrern nicht
nachgewiesen; die letzteren dürften aber in rithatum, Sin xxxv, 21 ihr Vorbild
finden.
2) Vgl. nur z. B. Rep. 9, 5 und die Paralleltexte, Rep. 107 r 2, Rep. 148 o 4 f.
u. ä.; so auch griechischerseits z. B. L 66, 19 h: di%6voia eatai rov örjuov xai xov
aixov evösia.
3) Vgl. auch unten, S. 54, N. 1. — ►—<< ist in diesen Quellen gewiss -
»sterben«; erst die Späteren haben in tendenziöser Weise bilu »(be)herrschen«
herausgelesen; s, einstweilen Jastrow, 1. c. 643, N. 4.