Reflexe astrol. Keilinschriften bei griech. Schriftstellern.
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x) Es ist vorauszusetzen, dass der 1907 erschienene Keil-
schrifttext dieser Stelle das Original genauer wiedergibt als das
Hy der Transscription von 1904: Ergänzung zu also wohl
unmöglich.
I) Hier scheint auf den ersten Blick ein bedeutender Unter-
schied zwischen den Textworten des Assyrers und des Griechen
(s. u.) vorzuliegen. Man erwartet, dass dem vao'c eines der as-
syrischen Worte für »Tempel« entspreche. In den astrologischen
Inschriften wird dafür in der Regel parakkn gebraucht; vgl. Sin
iv, 21 parakkän iläni rabüti »die Tempel der grossen Götter«;
Adad xxxiii, 9 parakkän iläni »die Tempel der Götter«; Istar
xvii, 13 = (Jstr. 64U) Rep. 1851213 = 1961210 = 2711215 parak-
känisunu »ihre (der Götter) Tempel«; Adad xvn, 18 parakkän
»die (hochragenden) Tempel (der Stadt Assur werden erniedrigt
werden)«; im Sing. Rep. 157 0 5 parak iläni rabüti »der Tempel
der grossen Götter (wird zerstört werden)«; Adad n, 19 parakku
»ein (oder »der«) Tempel (wird zerstört werden)«; Adad xvn, 38
parak »(Adad wird) den Tempel (des Siebengestirns überschwem-
men)« ; vereinzelt auch isriti in Rep. 27 1 r 8 isrit mäti »die Tempel
des Landes (werden einfallen)«. Daneben findet sich aber auch
tmr. o. i. bitu »Haus« in Istar xx, 48; Rep. 207 r 6: bität ilani
rabüti »die (Gottes-)Häuser der grossen Götter«. Nun bedeutet
das oben stehende Ideogramm tmr ee (»Haus« -f- »gross«),
das im Assyrischen ikallu lautet, nicht nur »Palast«, sondern
ebenfalls »Tempel« (Muss-Arnolt, HWB 35 b; Delitzsch, HWB
48 b), und das oben mit »Fürst« (rubü) wiedergegebene Ideo-
gramm PTT! bedeutet auch »gross« (rabü, Br. no. 2628). Es ist
ja gewiss für jeden Kenner des Assyrischen zweifellos, dass
-TTTT EE UTTT in diesem Zusammenhang nur »Palast des
Eürsten« bedeuten kann, und ein assyrischer Priester hätte
schwerlich etwas anderes aus den Ideogrammen herausgelesen.
Aber einem Ausländer, etwa einem Griechen, könnte es wohl
passiert sein, darin einen vadg /ueyag und ev. vaol fieyaXoL zu
finden! — Dazu vgl. oben S. 19, N. 2.
p) So auch der von dieser Quelle (Jstr. 509 10) abhängige
Rep. 266 r 1 f.
v) Var. in dem aus dieser Quelle (Jastrow, Rev. d’Assyr. 7,
166, note) geflossenen Rep. 267 0 14 h: ina ikal rubi inau-ma
ussab (ab).
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x) Es ist vorauszusetzen, dass der 1907 erschienene Keil-
schrifttext dieser Stelle das Original genauer wiedergibt als das
Hy der Transscription von 1904: Ergänzung zu also wohl
unmöglich.
I) Hier scheint auf den ersten Blick ein bedeutender Unter-
schied zwischen den Textworten des Assyrers und des Griechen
(s. u.) vorzuliegen. Man erwartet, dass dem vao'c eines der as-
syrischen Worte für »Tempel« entspreche. In den astrologischen
Inschriften wird dafür in der Regel parakkn gebraucht; vgl. Sin
iv, 21 parakkän iläni rabüti »die Tempel der grossen Götter«;
Adad xxxiii, 9 parakkän iläni »die Tempel der Götter«; Istar
xvii, 13 = (Jstr. 64U) Rep. 1851213 = 1961210 = 2711215 parak-
känisunu »ihre (der Götter) Tempel«; Adad xvn, 18 parakkän
»die (hochragenden) Tempel (der Stadt Assur werden erniedrigt
werden)«; im Sing. Rep. 157 0 5 parak iläni rabüti »der Tempel
der grossen Götter (wird zerstört werden)«; Adad n, 19 parakku
»ein (oder »der«) Tempel (wird zerstört werden)«; Adad xvn, 38
parak »(Adad wird) den Tempel (des Siebengestirns überschwem-
men)« ; vereinzelt auch isriti in Rep. 27 1 r 8 isrit mäti »die Tempel
des Landes (werden einfallen)«. Daneben findet sich aber auch
tmr. o. i. bitu »Haus« in Istar xx, 48; Rep. 207 r 6: bität ilani
rabüti »die (Gottes-)Häuser der grossen Götter«. Nun bedeutet
das oben stehende Ideogramm tmr ee (»Haus« -f- »gross«),
das im Assyrischen ikallu lautet, nicht nur »Palast«, sondern
ebenfalls »Tempel« (Muss-Arnolt, HWB 35 b; Delitzsch, HWB
48 b), und das oben mit »Fürst« (rubü) wiedergegebene Ideo-
gramm PTT! bedeutet auch »gross« (rabü, Br. no. 2628). Es ist
ja gewiss für jeden Kenner des Assyrischen zweifellos, dass
-TTTT EE UTTT in diesem Zusammenhang nur »Palast des
Eürsten« bedeuten kann, und ein assyrischer Priester hätte
schwerlich etwas anderes aus den Ideogrammen herausgelesen.
Aber einem Ausländer, etwa einem Griechen, könnte es wohl
passiert sein, darin einen vadg /ueyag und ev. vaol fieyaXoL zu
finden! — Dazu vgl. oben S. 19, N. 2.
p) So auch der von dieser Quelle (Jstr. 509 10) abhängige
Rep. 266 r 1 f.
v) Var. in dem aus dieser Quelle (Jastrow, Rev. d’Assyr. 7,
166, note) geflossenen Rep. 267 0 14 h: ina ikal rubi inau-ma
ussab (ab).