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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 8. Abhandlung): Ein gräko-ägyptischer Erbstreit aus dem zweiten Jahrhundert vor Chr. — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32170#0006
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G. A. Gerhard:

im Ptolemäerheere cliente, heißt 'EppoKpdTri^ 6 kcü TTa.uevuuq, ja be-
reits der Urgroßvater 'AitoXXcuvioi; 6 Kai TTavaq, uncl vom Ururgroß-
vater endlich scheinen wir gar nur den ägyptischen Namen (Ne-
XÖupis) zu erfahren (P. Giss. 36, 18; dazu Meyer, S. 7, 2). Man
wäre fast versucht, an eine teilweise nachträglich papierene Än-
clerung der Namen von Vorfahren, wie sie uns im umgekehrten
Sinne fürs zweite Jahrhundert n. Chr. hezeugt ist 11), zu denken,
liätten wir nicht einen andern sicheren Fall, wo schon im dritten
Viertel des dritten Jahrhunderts v. Ghr. ein kyrenaischer Grieclie
Demetrios in Arsinoe unter dem Einfluß seiner ägyptischen Frau
seinen beiden Töchtern AiYUTtTia övopaTa beigibt. 12) Wir lernten
die Ahnenreihe unsrer Klägerinnen kennen. Unterrichtet werden
wir aber auch über ihre Seitenverwandtschaft, wobei erwünschtes
Licht auf die Person des Beklagten fällt, jenes KaXXipnöp^, der nach
Z. 3 der Ideidelberger Hälfte ägyptisch naTouc; hieß und einen 'AttoX-
Xuuvioc; 6 Kai TepjuuuvGi'n; zum Vater hatte. Es handelt sich liier um
eine unsre Ptolemaios-Familie betreffende Gruppe von griechischen
und demotischen Papyrus-Dokumenten, welche F. Preisictke jüngst
für die Straßburger Sammlung erwarb und zusammen mit W. Spiegel-
berg und 0. Grädenwitz demnächst herausgibt. Ich durfte diese
ebenso schwierigen wie interessanten, mit den Gießener Nummern
36 und 37 aufs engste verbundenen Urkunden zusammen mit
0. Gradenwitz studieren, und clieser gemeinsamen Arbeit habe ich
die Anregung zu der vorliegenden Publikation zu danken. Nach
der Genealogie, clie F. Preisigke und 0. Gradenwitz feststellten und
deren Ergebnis mir schon jetzt zu benutzen vergönnt ist, hatte der
Großvater unsrer vier Mädchen, jener TaKTÖpiaöoc; 'EpjuoKpcrrric; 6
Kai Hapevuü^, zwei Schwestern: die eine von ilmen, Tapevuu^, war
mit einem Opaouuv 6 Kai HaToög verehelicht und hatte als Ivinder
jene beiden Geschwister, den NexouBii^ und die Xevvouqpi^ oder
SevevoÖTtK; (Gattin eines OopTaiog), die wir als Prozeßgegner der
vier Ptolemaios-Töchter aus dem Gießener P. 36 vom Jahre 135
v. Ghr. oben (S. 5) erwälmten; die zweite Schwester des Henno-

(P. Leid. I, S. 23) noch immer vertretene Deutung als 'Zaldmeister’ zuletzt richtig
Bouche-Leclercq, Hist. des Lag. IV, S. 22, 1.

n) Ich meine den Straßhurger P. 31 + 32 Kol. V, den U. Wilcken im
Archiv IV, S. 123 f. publiziert und jetzt als Nr. 52 in seine Chrestomathie auf-
genonnnen hat. Vgl. dazu seine Grundzüge, S. 61.

12) Siehe die Inschrift Nr. 51 in Wilckens Chrestomathie, zuerst veröffentliclit
von Lefebvre in den Annales du Service des Antiqu. VIII 1908, S. 231 ff.
 
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