Eros und Psyche.
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ihm die rechte Hand entgegen, die eine Blüte häit. Auf dem
Unterarm aber steht Eros, auch seinerseits dem Manne das
Ärmchen. entgegenstreckend, während die gesenkte Linke die
Leier hält. 85) Die Figur kehrt entsprechend wieder aul der schönen
Vase streng rotfigurigen Stiles, auf welcher zwei auf Ranken
sich wiegende Eroten der Überreichung des Erichthonios an Athena
zuschauen. 86)
Wir fügen den Geoi ouvvaoi, als die wir Dionysos und Hermes
erkannten, Hermes und Aphrodite als Eltern des Eros hinz'u.
Von dieser Verbindung spricht Cicero 87) und nennt den Sohn
Eros Pandemos. Auffällig ist, daß auf unseren Reliefs auch der
den Widder tragende, sonst jugendlic.he Hermes einmal bärtig
gebildet wurde (A 34). Aber er tritt hier nicht allein vor das
Götterpaar hin, vielmehr schreitet ihm vorauf eine weibliche Ge-
stalt. Ich meine, daß wir in ihr Aphrodite erkennen dürfen, die
mifc dem bärtigen Hermes gemeinsam der Persephone ihre Gaben
bringt. 88)
Aher auch eigene Ehren scheint sie genossen zu haben, wie
wir denn von einem Fest der Göttin in Lokri wissen 89), und wie
sie im heimischen Lokris verschiedentlich verehrt worden ist. 90)
Vielleicht dürfen wir sie in jener sitzenden Frauengestalt er-
kennen, von der nur der Kopf und eine Blüte in erhobener Hand
erhalten sind (B 15), dieselhe Bliite, welche sie auf dem Münchener
Relief trug, das sie im Zusammensein mit Hermes und Eros gab.
Das Opfer, das ihr dargebracht wird, der Hahn, würde dann
auch sie in diesem Zusammenhange den Unterirdischen anreihen.
Und wenn auch die Taube zum Vogel der Persephone wird, so
mag es doch sein, daß ihre doppelte Abbildung im Giebel eines
Tempelchens (B13) 91) auf Aphrodite weist, welclie sitzend mit
85) Furtwängler hat bei ihm ,an ein Kultbild gedacht (Roscher,
a. a. 0.).
86.) Monum. ined., I, X und XI.
87) De natura deorum, III, 23, 60. Cupido . . . secundus Mercurio et
Venere secunda.
88) Nach London, Brit. Mus. Cat. Terrac., pl. XXI, B 486, befinden sich
vor dem den Widder tragenden bärtigen Hermes Reste eines Wagens. Ich
vennute, daß auf cliesem ebenfalls Aphrodite zu ergänzen sei.
89) Röm. Mitt., 1890, S. 167 ; Oldfather, a. a. 0., 117.
90) So in Naupaktos ; in Oiantheia ein Ternpel, Pauly-Wissowa, s. v.
Aphrodite.
91) Zu diesen Giebeln uncl ihrem Schmuck vgl. meine Bemerkungen
,,Unteritalische Grabdenkmäler“ Oldfather, 123.
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ihm die rechte Hand entgegen, die eine Blüte häit. Auf dem
Unterarm aber steht Eros, auch seinerseits dem Manne das
Ärmchen. entgegenstreckend, während die gesenkte Linke die
Leier hält. 85) Die Figur kehrt entsprechend wieder aul der schönen
Vase streng rotfigurigen Stiles, auf welcher zwei auf Ranken
sich wiegende Eroten der Überreichung des Erichthonios an Athena
zuschauen. 86)
Wir fügen den Geoi ouvvaoi, als die wir Dionysos und Hermes
erkannten, Hermes und Aphrodite als Eltern des Eros hinz'u.
Von dieser Verbindung spricht Cicero 87) und nennt den Sohn
Eros Pandemos. Auffällig ist, daß auf unseren Reliefs auch der
den Widder tragende, sonst jugendlic.he Hermes einmal bärtig
gebildet wurde (A 34). Aber er tritt hier nicht allein vor das
Götterpaar hin, vielmehr schreitet ihm vorauf eine weibliche Ge-
stalt. Ich meine, daß wir in ihr Aphrodite erkennen dürfen, die
mifc dem bärtigen Hermes gemeinsam der Persephone ihre Gaben
bringt. 88)
Aher auch eigene Ehren scheint sie genossen zu haben, wie
wir denn von einem Fest der Göttin in Lokri wissen 89), und wie
sie im heimischen Lokris verschiedentlich verehrt worden ist. 90)
Vielleicht dürfen wir sie in jener sitzenden Frauengestalt er-
kennen, von der nur der Kopf und eine Blüte in erhobener Hand
erhalten sind (B 15), dieselhe Bliite, welche sie auf dem Münchener
Relief trug, das sie im Zusammensein mit Hermes und Eros gab.
Das Opfer, das ihr dargebracht wird, der Hahn, würde dann
auch sie in diesem Zusammenhange den Unterirdischen anreihen.
Und wenn auch die Taube zum Vogel der Persephone wird, so
mag es doch sein, daß ihre doppelte Abbildung im Giebel eines
Tempelchens (B13) 91) auf Aphrodite weist, welclie sitzend mit
85) Furtwängler hat bei ihm ,an ein Kultbild gedacht (Roscher,
a. a. 0.).
86.) Monum. ined., I, X und XI.
87) De natura deorum, III, 23, 60. Cupido . . . secundus Mercurio et
Venere secunda.
88) Nach London, Brit. Mus. Cat. Terrac., pl. XXI, B 486, befinden sich
vor dem den Widder tragenden bärtigen Hermes Reste eines Wagens. Ich
vennute, daß auf cliesem ebenfalls Aphrodite zu ergänzen sei.
89) Röm. Mitt., 1890, S. 167 ; Oldfather, a. a. 0., 117.
90) So in Naupaktos ; in Oiantheia ein Ternpel, Pauly-Wissowa, s. v.
Aphrodite.
91) Zu diesen Giebeln uncl ihrem Schmuck vgl. meine Bemerkungen
,,Unteritalische Grabdenkmäler“ Oldfather, 123.