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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 13. Abhandlung): Charetos gnomai — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32888#0018
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18

G. A. Gerhard:

2. Unter den Schlußbuchstaben pa von γήρα.[ς fremde Schrift-
reste, die sieb ev. als interlineare Korrektur zur nächsten Zeile
ansehen ließen. Lieber als an ein δόξ(α) άγήρα[ός γέ τις?] oder
άγήρα[(ν)τος κτλ. denke ich mit Annahme einer fehlerhaften Ditto-
graphie des α an δόξα γήρά[ς εστι δή? oder ä. Zum Ruhm' des
Alters vgl. das späte Monostichon aus der Pariser Handschrift des
Minas (W. Meyer, Sitzb. bayr. Ak., philos.-philol. u. hist. Kl., 1890,11,
S. 359) K 1: καλόν τό γήρας, ei καλήν φήμην έχει.
3. Möglicherweise [πειθου λόγοι]σι, παΐ, πατρός γερ[αιτέρου], vgl.
Eur. fr. 110: έγώ δ', ό μεν μέγισπον, άρξομαι λέγειν j έκ τοΰδε πρώ-
τον ' πατρί πειθεσθαι χρεών ! παΐδας κτλ. Wenn der Vater (γεραιός
πατήρ ζ. Β. Eur. fr. 773, 15) das am Versschluß besonders hei
Euripides häutige Epitheton γεραίτερος erhält, so führt uns das zu-
sammen mit dem Komparativ σωφρονέστερος in V. 4 auf die viel-
verbreitete Gnome von. der höheren Einsicht des Alters, verglichen
mit der Jugend: s. etwa außerMen. Mon. 384: νέος ών άκούειν τών
γεραιτέρων θέλε Eur. fr. 619: τό γήρας, ώ παΐ, τών νεωτέρων φρε-
νών ] σοφώτερον πέφυκε κάσφαλέστερον [ κτλ. und besonders fr. 291:
ώ παΐ, νέων τοι δράν μέν έντονοι χέρες, [ γνώμαι δ' άμείνους εισι τών
γεραιτέρων ' ] κτλ.
4. [πείση γάρ αυτ]ώ θωφρονεστέρ[ψ γε σοΰ?] oder Οωφρο-
νεστέρ[ω πολύ?], wie hei dem Komiker Nikostratos fr. 27, 3 (II,
S. 227 K.). Der gleiche Komparativ an gleicher Versstelle Eur.
Hipp. 995.
Π. V. 5—7. Zum Thema der Eingangsmahnung (5): "Ehre die
Götter; dann wird es dir wohlgehn', passen, soviel wir sehen, die
Trümmer der beiden folgenden Verse, das 'verehren' (σέβειν) von
th 7 und der einigermaßen überraschende Spezialgott Herakles (6),
der dem Menschen etwas einflößen (έμποιεΐν) soll (Kraft? Vgl. die
bekannte Babriosfabel 20 Βοηλάτης και Ηρακλής). — Den rechten
Weg zeigt mir hei der Korrektur F. Boim, dem ich auch sonst
mancherlei nützliche Ratschläge verdanke. Er erkennt in Herakles
das Muster eines gottesfürchtigen Menschen (Herakles als populär-
philosophisches Tugendbeispiel ist genügend bekannt), der ebem
dafür zum Lohne schließlich selbst zu den Göttern erhoben und als
Gott verehrt ward. Darnach versuche ich mit Hilfe der Andeutungen
von BoLL V. 6f. etwa folgendermaßen zu ergänzen: [άει γάρ οοτω
δ]ή ποιεΐν τον Ηραβκλή] ] ]λέγοντες α]ύθις ού σέβουο*[ιν ώς θεόν]:
5. Zufällige Tintenspur zwischen υ und ς (τους), auch links
 
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