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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Junker, Heinrich F. J. [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 15. Abhandlung): Ein mittelpersisches Schulgespräch: Pāzandtext mit Übersetzung und Erläuterungen — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32890#0012
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Heinrich F. J. Junker.

ganz gut 'gegentiber, entgegen’ meinen. Nimmt man liinzii, daß § 38
cün pes ftir pes cün umgestellt ist, so ließe sich auch: xveskäri (i)
redakän in i (ö) parän diwiristän . . . lesen, wo in i o parän diwiri-
stän cdie gegenüber der Schreibschule5 hieße. Inhaltlich ließe sich
gegen eine solche Übersetzung nichts einwenden. Daß die Pärsl die
Erziehung ftir eine religiöse, göttliche Vorschrift hielten, ist bekannt.
Damit ist aber auch die Möglichkeit gegeben, daß ein Lehrer es
seinen Schülern als Fundamentalsatz aussprechen durfte, Gott habe
die Verpflichtungen der Knaben gegen die Schule vorgeschrieben.
JJModi hat in seiner Schrift Education among the Äncient Iränians,
Bombay 1905, S. 46 eine Stelle aus dem Gs. zitiert, die die pärsische
Auffassung darlegt. Vgl. auch FMüller in SWienAW. 136 (1897), auf
S. 18, § 58 des Separatabdruckes. Im 51. Kapitel des Saddar heißt
^ ^ * , > 1.^x0 ,.5 ^ cV> \ ^.*'03^.3 t j.5
>& s>jS 'Es obliegt jedermann, sein Kind in die Schreibschule zu
schicken und es irgendetwas zu lehren, denn jedes Werk und jede
gute Tat, die das Kind vollbringt, ist so, als ob sie von Vater und
Mutter mit eigner Hand vollbracht worden wären5. Das 98. und 99.
Kapitel des gleichen Werkes lehren Entsprechendes. ImVicirkart i denik
steht S. 177 : ir^JeP ^ ne) irörio üü ^öjö 6r iKy^rcr nei tr 6r jKr
iw* 3^) iiü i£ tfmro 3^^" ikckü 1 nei h ^nvexj
kji^ 2j-""rc iroc iien ^onsor 3015 f -ü"n) tfj^i or
evak en ku: pa martomän kär i en veh ku frasandän pa än dipiro-
stän äyet täk pa xrat u dänisn peset ärästak bavet ke pa nerdk (i)
xrat hamäk cis i gehän xüp snäset u nevakili varzet u vinäs hac kar-
pak apäc dänet u pa yazdän snäsik1 varravet. Das Pahlavl ist, was
bei dieser jungen Kompilation nicht anders sein konnte, abscheulich.
Ich glaube, es soll heißen: 'Ein (anderes) ist dies: ftir die Menschen
ist diese Pflicht gut, daß man die Kinder in jene (= eine) Schreib-
schule gehen läßt, bis Verstand und Wissen sie verschönt (und) sie
schmttckt, daß sie durch die Kraft des Verstandes alles Irdische schön
wissen und Gttte betätigen und die Stinde von der guten Tat zu
unterscheiden wissen und dadurch, daß sie (das Wesen) der Yazats
verstehen, glauben.’ Und weiter beißt es an nämlicher Stelle: evak
en ku: andar asym staota paötäk ast ke2 ehropatdstän kartan apar
Mazdayastän apir frecpänik3, ku apurnäyak hac 5 sälak täk 7 sälak

1 Gemeint ist yazat snäsih, s. Sv. 274b.
2 ku zu lesen.
3 Znr Schreibung vgl. Uk. VII. 1. 6 (ed. Unvali.a).
 
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