Franz Boll:
χεΐρες Κατραρίοιο βίβλον τήνδ' έΗέπλησαν
ουρανίης ποθέοντος έπιστήμης άγλαόν κράτος
δς μύνος ούδε παρ' άλλου τήνδε μαθών ήσκησεν
και καιρούς έσκέψατο και ϋστατον έγνωκεν τέλος.
·|· ετει ςωλ ·|·
mußlen darnacli, wie Elter kurz aussprach, nicht bloß den Schreiber,
sondern auch den Verfasser jenes Dialoges bezeichnen. Bei der
Untersuchung der zwei mit ihr überlieferten Dialoge zeigte sich in
der Tat, wie schon Pasini beobachtet hatte,. Gleichheit des Stiles
zwischen den drei Stücken. Wenn also der Turiner Abschreiber
oder ein Vorgänger von ihm nicht etwa bloß jene Subscriptio des
Vaticanus oder viehnehr eine ihr ähnliche falscli gedeutet liatte, so
mußte der Dialog und seine zwei Genossen als das Werk eines
byzantinischen Frühhumanisten gelten.
Die Sachlage macht es begreifhch, daß noch mancherlei Zweifel4
gegen die Annahme geblieben sind, daß die Dialoge und nament-
hch der als hterarische Leistung keineswegs zu verachtende Tler-
nhppos’ das Werk eines so späten Byzantiners sei; fehlte docli
einstweilen und bis auf heute jeder Nachweis, daß der Verfasser
nicht bloß antike, sondern auch byzantinische Quellen benutzt habe.
Kenntnis des Pseilos hat Kroll5 lediglich postulieren können, zumal
eine Quehenuntersuchung zum Ilermippos, wie er bemerkt, noeh
völhg fehlt. So wird es auch zur endgültigen Entscheidung cler
Frage nach der Entstehungszeit des Dialogs wihkommen sein, wenn
ich im Folgenden für ein größeres Kapitel (l 15) den Nachweis
iiefern kann, daß der Verfasser des Hermippos eine byzantinische
Übersetzung aus dem Arabischen verwertet hat, die uns in einer
Handschrift aus clem Jahrhundert des Katrarios noch vorliegt.
4 Vgl. die von Elter angeregte Bonner Dissertation von F. Schumacher,
De Jo. Katrario Luciani imitatore (1898), der — trotz jener subscriptio — mehr-
fach erklärt 'de aelate Katrarii nihil constare’ (die von ihm nachgewiesene Lukian-
imitation kann für die Zeit nicht eben viel beweisen: richtiger urteilt iiber die
stets forlgeselzte Lukianlektüre bei den Byzantinern neuerdings z. B. H. Tode, De
Timarione dialogo Byzantino, Greifswalder Diss. 1912, p. 8 f.; im späteren Alter-
tum kennen ihn noch Eunapios, Isidor von Pelusion, vieileicht der Kaiser Julian,
und Lactanz, vgl. K. Mras, Die Uberiieferung Lucians, Sitzgsber. AVien. Akad. 167
(1911), S. 232). Vorsichtig drückt sich auch R. Reitzenstein aus, Poimandres
S. 210 ('dieser Dialog, der vielleicht selbst erst in frühhumanistischer Zeit ent-
standen ist'). Dem byzantinischen Ursprung hat dagegen neuestens Kroll in
seinem Artikel über den Hermippos (in Wissowa-Krolls R.-E. VIII, 854 ff.) un-
bedingt zugestimmt.
5 Ebd. S. S5G.
χεΐρες Κατραρίοιο βίβλον τήνδ' έΗέπλησαν
ουρανίης ποθέοντος έπιστήμης άγλαόν κράτος
δς μύνος ούδε παρ' άλλου τήνδε μαθών ήσκησεν
και καιρούς έσκέψατο και ϋστατον έγνωκεν τέλος.
·|· ετει ςωλ ·|·
mußlen darnacli, wie Elter kurz aussprach, nicht bloß den Schreiber,
sondern auch den Verfasser jenes Dialoges bezeichnen. Bei der
Untersuchung der zwei mit ihr überlieferten Dialoge zeigte sich in
der Tat, wie schon Pasini beobachtet hatte,. Gleichheit des Stiles
zwischen den drei Stücken. Wenn also der Turiner Abschreiber
oder ein Vorgänger von ihm nicht etwa bloß jene Subscriptio des
Vaticanus oder viehnehr eine ihr ähnliche falscli gedeutet liatte, so
mußte der Dialog und seine zwei Genossen als das Werk eines
byzantinischen Frühhumanisten gelten.
Die Sachlage macht es begreifhch, daß noch mancherlei Zweifel4
gegen die Annahme geblieben sind, daß die Dialoge und nament-
hch der als hterarische Leistung keineswegs zu verachtende Tler-
nhppos’ das Werk eines so späten Byzantiners sei; fehlte docli
einstweilen und bis auf heute jeder Nachweis, daß der Verfasser
nicht bloß antike, sondern auch byzantinische Quellen benutzt habe.
Kenntnis des Pseilos hat Kroll5 lediglich postulieren können, zumal
eine Quehenuntersuchung zum Ilermippos, wie er bemerkt, noeh
völhg fehlt. So wird es auch zur endgültigen Entscheidung cler
Frage nach der Entstehungszeit des Dialogs wihkommen sein, wenn
ich im Folgenden für ein größeres Kapitel (l 15) den Nachweis
iiefern kann, daß der Verfasser des Hermippos eine byzantinische
Übersetzung aus dem Arabischen verwertet hat, die uns in einer
Handschrift aus clem Jahrhundert des Katrarios noch vorliegt.
4 Vgl. die von Elter angeregte Bonner Dissertation von F. Schumacher,
De Jo. Katrario Luciani imitatore (1898), der — trotz jener subscriptio — mehr-
fach erklärt 'de aelate Katrarii nihil constare’ (die von ihm nachgewiesene Lukian-
imitation kann für die Zeit nicht eben viel beweisen: richtiger urteilt iiber die
stets forlgeselzte Lukianlektüre bei den Byzantinern neuerdings z. B. H. Tode, De
Timarione dialogo Byzantino, Greifswalder Diss. 1912, p. 8 f.; im späteren Alter-
tum kennen ihn noch Eunapios, Isidor von Pelusion, vieileicht der Kaiser Julian,
und Lactanz, vgl. K. Mras, Die Uberiieferung Lucians, Sitzgsber. AVien. Akad. 167
(1911), S. 232). Vorsichtig drückt sich auch R. Reitzenstein aus, Poimandres
S. 210 ('dieser Dialog, der vielleicht selbst erst in frühhumanistischer Zeit ent-
standen ist'). Dem byzantinischen Ursprung hat dagegen neuestens Kroll in
seinem Artikel über den Hermippos (in Wissowa-Krolls R.-E. VIII, 854 ff.) un-
bedingt zugestimmt.
5 Ebd. S. S5G.