Eine arabisch-byzantinische Quelle des Dialogs Hermippos.
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Empfindung der Sinnenlust, Pollutionen. Verlangen nach Beischlaf
und den Dingen, die dazu führen16, der Drang danach und Mangel
an Enthaltsamkeit davon einstelien.
Darauf steht er im vierten Lebensalter unter der Lenkung der
Natur der Sonne — neunzehn17 Jahre lang, gemäß ihrer kleinen
Jahre. Man weiß, claß er unter ihrer Natur steht, weil ihre Sphäre
cler Sphäre der Venus nach der Höhe nahe ist, und deshaib, weil
sich in der Natur des Menschen in dieser Zeit das Streben nach
Ruhm uncl Ehre, Verlangen nach hohen Würden und eine Ver-
änderung aus dem Zustand der Jugend, nämlich des Tändelns,
ferner das Aufgeben von Spiel, von Verlangen nach Genüssen und
von kindischem Gebaren einstellen. Und ebenso wie clie Sonne die
Mitte hält zwischen den unteren und den oberen Sternen, wird
dieser Zeitabschnitt der Jahre des Geborenen die Scheide zwischen
Jugend und Aiter; und das Ende dieses Lebensalters ist die volle
Prnife des Jünglingsatters.
Darauf steht er im fünften Lebensaiter unter dem Einfluß und
der Natur cles Mars — fünfzehn18 Jahre iang; der Anfang dieses
Lebensalters ist der Anfang der voilen Reife. Man weiß, daß er
nnter seiner Natur steht, weil seine Sphäre der Sphäre cler Sonne
nach der Höhe nahe ist, und deshalb, weil sich in der Natur des
Menschen in clieser Zeit eifrige Bemühung im Streben nacli der
Weit und ihrem Verständnis, häufige Ermüdung, Sorge, Not, Kummer
und Begegnung von Gef'ahren, sowie der Abbruch von vielem, was
dem Jüngling Vergnügen und Lust bereitet, einstellen.
Darauf steht er im sechsten Lebensalter unter clem Einfluß der
Natur cles Jupiter — 1219Jahre. Man weiß dies, weil seine Sphäre
der Sphäre des Mars nach der Höhe nahe ist, und weil jener in
clas (neue) Lebensaiter eintritt, nämlich die Zeit des Greisenalters
und der Enthaitung von häufiger Ermüclung und von Streben und
Bemühung, und der Aufgabe der Begegnung von Gefahren im
Streben nach cler Welt; sein Sinnen und Trachten ist auf die Vor-
züge cler Charaktereigenschaften und Handlungen uncl clie Ablehnung
ihrer Nachteile gerichtet, er ist auf das zukünftige Leben und auf
gute Taten bedacht.
16 Der griechische Übersetzer scheint statt als Plural von in der
Bedeutung von J\ «u ^ _y>, y (LA 1, 440 u.) vielmehr = cffets, Uens
(Dozy I, 623 a) = ούσία gefaßt zu haben.
17 Über der Zeile: „41“. — 18 Über der Zeile: „56“.
19 Über der Zeile: „68 Jahre“.
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Empfindung der Sinnenlust, Pollutionen. Verlangen nach Beischlaf
und den Dingen, die dazu führen16, der Drang danach und Mangel
an Enthaltsamkeit davon einstelien.
Darauf steht er im vierten Lebensalter unter der Lenkung der
Natur der Sonne — neunzehn17 Jahre lang, gemäß ihrer kleinen
Jahre. Man weiß, claß er unter ihrer Natur steht, weil ihre Sphäre
cler Sphäre der Venus nach der Höhe nahe ist, und deshaib, weil
sich in der Natur des Menschen in dieser Zeit das Streben nach
Ruhm uncl Ehre, Verlangen nach hohen Würden und eine Ver-
änderung aus dem Zustand der Jugend, nämlich des Tändelns,
ferner das Aufgeben von Spiel, von Verlangen nach Genüssen und
von kindischem Gebaren einstellen. Und ebenso wie clie Sonne die
Mitte hält zwischen den unteren und den oberen Sternen, wird
dieser Zeitabschnitt der Jahre des Geborenen die Scheide zwischen
Jugend und Aiter; und das Ende dieses Lebensalters ist die volle
Prnife des Jünglingsatters.
Darauf steht er im fünften Lebensaiter unter dem Einfluß und
der Natur cles Mars — fünfzehn18 Jahre iang; der Anfang dieses
Lebensalters ist der Anfang der voilen Reife. Man weiß, daß er
nnter seiner Natur steht, weil seine Sphäre der Sphäre cler Sonne
nach der Höhe nahe ist, und deshalb, weil sich in der Natur des
Menschen in clieser Zeit eifrige Bemühung im Streben nacli der
Weit und ihrem Verständnis, häufige Ermüdung, Sorge, Not, Kummer
und Begegnung von Gef'ahren, sowie der Abbruch von vielem, was
dem Jüngling Vergnügen und Lust bereitet, einstellen.
Darauf steht er im sechsten Lebensalter unter clem Einfluß der
Natur cles Jupiter — 1219Jahre. Man weiß dies, weil seine Sphäre
der Sphäre des Mars nach der Höhe nahe ist, und weil jener in
clas (neue) Lebensaiter eintritt, nämlich die Zeit des Greisenalters
und der Enthaitung von häufiger Ermüclung und von Streben und
Bemühung, und der Aufgabe der Begegnung von Gefahren im
Streben nach cler Welt; sein Sinnen und Trachten ist auf die Vor-
züge cler Charaktereigenschaften und Handlungen uncl clie Ablehnung
ihrer Nachteile gerichtet, er ist auf das zukünftige Leben und auf
gute Taten bedacht.
16 Der griechische Übersetzer scheint statt als Plural von in der
Bedeutung von J\ «u ^ _y>, y (LA 1, 440 u.) vielmehr = cffets, Uens
(Dozy I, 623 a) = ούσία gefaßt zu haben.
17 Über der Zeile: „41“. — 18 Über der Zeile: „56“.
19 Über der Zeile: „68 Jahre“.