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Hampe, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 1. Abhandlung): Ein ungedruckter Bericht über das Konklave von 1241 im römischen Septizonium — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33042#0015
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Eiu ungedr. Bericht über das Konklave voq 1241 im. röm. Septizonium. 7

clie beiden voneinander getrennten Seitenstücke, die wohl das
größere (westliche) und kleinere (östliche) Septizonium gena.nnt
wurden und nun ein turmähnliches Aussehen hatten. 14) Von
dem mittelalterlichen Zustand des „kleineren“ Septizoniums, das
erst 1586 von Papst Sixtus V. als haufällig niedergerissen wurde,
gewinnt man nach den Abbildungen der Renaissancezeit 15) noch
eine gute Vorstellung. Man erkennt, wie im zweiten und dritten
Gesclioß die Zwischenräume zwischen den Säulen durch mittel-
alterliches Mauerwerk mit kleinen Fensteröffnungen ausgefüllt
waren, so daß durch diese Einbeziehung der einstmals offenen
Ivolonnaden im Innern für Wohnzwecke etwas mehr Raum ge-
wonnen wurde, als die dünne Prunkfassade, die an den engen
Stellen nur Gänge von etwa zwei Meter Weite besaß, im Alter-
tum hatte bieten können. Ähnlich dürfte auch das „größere“
Septizonium ausgebaut worden sein, das der Schauplatz jener
Papstwahlen und unsres Konklave war. Noch läßt sich mancherlei
von den mittelalterlichen Schicksalen dieses Bauwerks erzählen.
Schon 975 w rar es Mittelpunkt der Klosterfestung von S. Gregorio,
dessen Abt damals auch den „kleineren“ Teil der Ruine zu be-
liebiger Venvendung, selbst Niederreißung für fortifikatorische
Zwecke in seinen Besitz bekam 16), ohne freilich von jener Er-
laubnis der Vernichtung Gebrauch zu machen. Aus einer Ur-
kunde von 1067 ergibt sich, daß der Bau damals erneut be-
festigt wmrde. 17) So konnte bei den römischen Kämpfen Hein-
richs IV. (1084) dort Gregors VII. 18) Neffe Rustikus dem Kaiser
Iange standhalten, so daß die Belagerungsmaschinen spielen
mußten und viele der kostbaren Säulen zerstörten. Aber mehr
die Schönheit als die Festigkeit des Bauwerks scheint damals
gelitten zu haben, denn am 5. April 1116 flüchtete Paschalis II.
ebendorthin vor der Wut des römischen Volkes 19), und auch der

14) Ygl. STEVENSON, a, a. 0., S. 271ff.

15) Ygl. z. B. HüLSEN, Das Septizonium des Septimius Severus, Berliner
Winckelmannprogr. Nr. 46 (1886), S. 10 nnd Tafel I u. II; LANCIANI, a. a. 0.,
Tafel I, und Ders., The ruins and excaviations of ancient Rome (1897), S. 184,
wo auf der Skizze DU CERCEAU3 doch wohl auch noch die trünunerhaften
Ivonstruktionen der beiden unteren Gesohosse des „größeren“ Septizoniums
zu sehen sind.

16) Vgl. MITTARELLI, xlnnales Camaldulenses, I, App., S. 96.

17) Ebenda II, App., S. 213; vgl. STEVENSON, S. 294.

18) Vita Gregorii VII. des Petrus Pisanus ed. WATTERICH, Pontif. Rom.
Vitae I, 307; vgl. MEYER V. KNONAU, Jahrb. Ileinr. IV., III, 542.

1S) Annales Romani, M. G. SS. V, 477; vgl. JAFFE, Reg. I, S. 763.
 
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