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C. Bezold:
genau ein Vierteljahr, im »Aquator«, d. h. einer Bahn am Himrnel,
die sich von unserem Äquator, wie mir Kopff mitteilt, etwa
15 Grade nach Norden bzw. Süden ausdehnt; ein weiteres Viertel-
jahr, vom 1. Kislev bis zum 30. Sebat verweilt sie südlich von
diesem Äquatorstreifen im Ea-»Weg«, und vom 1. Adar bis zum
30. Ab nach der Angabe des Textes bei Weidner im Enlil-»Weg«.
Letztere Angabe schließt die Zeit, die clie Sonne bei ihrer Rück-
kehr clurch den Äquatorstreifen braucht, ein. Indessen möchte Kopff
cliese Zeiten nur »als annäherungsweise geltend« auffassen.
b) Die Angabe auf 81-7-6, 1 r II, 10 (zitiert von Kugler I,
Taf. XXIv) hat Weidner in Nr. 10 (S. 12) mißverstanden: *—
TJ T A - heißt nicht »im Enlilwege«; denn Tallovist
hat nach einer Prüfung sämtlicher A ^ enthaltenden Eigen-
namen gefunden (ZA 7, 276 f.), 1) daß dies in der neubabylonischen
Zeit Ea bezeichnet. Scorpius steht also auch nach diesem Texte
(vgl. unten Col. II, 29) im Ea-»Weg«.
Damit dürfte, wenn nicht alles trügt, das »Geheimnis« 2) cler
Götter Anu, Enlil und Ea, clie in so manchen religiösen Texten
und auf clen Grenzsteinen eine besondere Rolle spielen und nach
dem jüngst von A. Poebel entdeckten alten Schöpfungsbericht 3)
zusammen mit der Göttin Ninkurazag die Menschen — und nach
ihnen die vierfüßigen Tiere cles Feldes — schufen, encllich auf-
gedeckt sein.
Daß clie auf 86378 genannten Tierkreisbilder sich in cler
HEiuptsache mit den von Epping-Strassmaier aus den astro-
nomischen Texten cler Spätzeit eruierten decken würden, war von
vornherein zu erwarten. In der Tat werden jetzt auch clie Ab-
kürzungen klar, deren sich jene Astronomen bedienten, und diese
Abkürzungen sincl — vom semitisch - babylonischen Stanclpunkt
aus betrachtet — offenbar teils ideogrammatischer, teils phoneti-
scher Natur. Ideogrammatisch verkürzt sind: T aus
EfffrT. von Jensen, GGA 1902, S. 370 erkannt und von Kugler
nach mehrfachem — iibrigens durchaus berechtigtem —• Sträuben
(I, 32. 34. 83) akzeptiert (I, 260), vgl. unten, S. 47; — Ä
(= tcHF- bzw. ' m meinem Cat. passim) aus V I H
1) Vgl. auch Hoschander, ZA 20, 285.
2) S. Zimmern, Ritualt. S. 89.
3) The Babylonian story of the Creation and the earliest history of the world'.
University ol Pennsylvania, The Museum Journal, Vol. IV, no. 2 (June, 1913)» P- 4 1 ü.
C. Bezold:
genau ein Vierteljahr, im »Aquator«, d. h. einer Bahn am Himrnel,
die sich von unserem Äquator, wie mir Kopff mitteilt, etwa
15 Grade nach Norden bzw. Süden ausdehnt; ein weiteres Viertel-
jahr, vom 1. Kislev bis zum 30. Sebat verweilt sie südlich von
diesem Äquatorstreifen im Ea-»Weg«, und vom 1. Adar bis zum
30. Ab nach der Angabe des Textes bei Weidner im Enlil-»Weg«.
Letztere Angabe schließt die Zeit, die clie Sonne bei ihrer Rück-
kehr clurch den Äquatorstreifen braucht, ein. Indessen möchte Kopff
cliese Zeiten nur »als annäherungsweise geltend« auffassen.
b) Die Angabe auf 81-7-6, 1 r II, 10 (zitiert von Kugler I,
Taf. XXIv) hat Weidner in Nr. 10 (S. 12) mißverstanden: *—
TJ T A - heißt nicht »im Enlilwege«; denn Tallovist
hat nach einer Prüfung sämtlicher A ^ enthaltenden Eigen-
namen gefunden (ZA 7, 276 f.), 1) daß dies in der neubabylonischen
Zeit Ea bezeichnet. Scorpius steht also auch nach diesem Texte
(vgl. unten Col. II, 29) im Ea-»Weg«.
Damit dürfte, wenn nicht alles trügt, das »Geheimnis« 2) cler
Götter Anu, Enlil und Ea, clie in so manchen religiösen Texten
und auf clen Grenzsteinen eine besondere Rolle spielen und nach
dem jüngst von A. Poebel entdeckten alten Schöpfungsbericht 3)
zusammen mit der Göttin Ninkurazag die Menschen — und nach
ihnen die vierfüßigen Tiere cles Feldes — schufen, encllich auf-
gedeckt sein.
Daß clie auf 86378 genannten Tierkreisbilder sich in cler
HEiuptsache mit den von Epping-Strassmaier aus den astro-
nomischen Texten cler Spätzeit eruierten decken würden, war von
vornherein zu erwarten. In der Tat werden jetzt auch clie Ab-
kürzungen klar, deren sich jene Astronomen bedienten, und diese
Abkürzungen sincl — vom semitisch - babylonischen Stanclpunkt
aus betrachtet — offenbar teils ideogrammatischer, teils phoneti-
scher Natur. Ideogrammatisch verkürzt sind: T aus
EfffrT. von Jensen, GGA 1902, S. 370 erkannt und von Kugler
nach mehrfachem — iibrigens durchaus berechtigtem —• Sträuben
(I, 32. 34. 83) akzeptiert (I, 260), vgl. unten, S. 47; — Ä
(= tcHF- bzw. ' m meinem Cat. passim) aus V I H
1) Vgl. auch Hoschander, ZA 20, 285.
2) S. Zimmern, Ritualt. S. 89.
3) The Babylonian story of the Creation and the earliest history of the world'.
University ol Pennsylvania, The Museum Journal, Vol. IV, no. 2 (June, 1913)» P- 4 1 ü.