Zenit- und Äquatorialgestirne am babylonischen Fixsternhimmel. 39
ZA I, 409; Kugler I, 36; Jastrow, Rel. II, 6g5 6; Weidner,
Babyl. VI, 86 1); aber daraus einen »Pflanz-, Säestern« (Jensen) oder
»Saat-Stern« (Kugler) zu konstruieren, geht doch kaum an: der
betreffende Text handelt teilweise von heliakischen Aufgängen
und scheint das älteste Bruchstück der Geoponika - Literatur zu
repräsentieren, worauf ich bei anderer Gelegenheit zurückzukommen
hoffe. Als sicher kann nur gelten, daß der Apin-Stern ein Eklip-
tik-, d. h. in der Nähe unserer Ekliptik stehender Stern ist
(Suppl. XLIX, 9; L, 28; LV, 27; Rep. 103 r 4; zu letzterem KuGLER
II, 105), dem sich Venus nähern kann {Ist. V, 16; Suppl. 2 CXIX, 43).
Er könnte ein Einzelstern sein (Suppl. LV, 31; doch s. u. S. 45, N. 4),
figuriert unter den 12 Akkad-Sternen (CT 26, 44 b 6) und hat ge-
wisse Beziehungen zu anderen Fixsternen: zu Scorpius (Rep. 239, 1
parallel 272 r 1), zu Peg'asus J- a Andromedae (Ist. XXX, 11; K. 1522
in Cat. p. 302), zu Draco (.Ist. XXX, 17) und zu Ara
^rr EGtIJJ, Suppl. LV, 25 f.). Die übrigen Stellen, an denen er
vorkommt, sind teils versttimmelt uncl sämtlich für seine Bestim-
mung, wenigstens zurzeit unbrauchbar: Ist. XXX, 19; Suppl. LV,
25. 26. 28-30; CT 26, 42, II, 10; 45, 23 (?); K. 11267 (CT 26, 49) a 4;
CT 24, 7,11; 23, 142 (Meissner, SAI 10079); K. 3269 (IVR33*),
III, 17; K. 4231 (IV R 33), III, 23; K. 7169 und K. 12807 (letztere
beide unpubliziert; mir jetzt nicht zugänglich). So lange wir nicht
über die Natur der angedeuteten Beziehungen des Sterns oder
Sternbildes zu anderen Fixsternen oder eventuell seine Vertretung
von Planeten genauer Bescheid wissen, 1) fehlt also, wie hier an
einem Beispiel zu zeigen versucht wurde, in der Literatur aus
Kujundschik jeder Anhaltspunkt zu seiner astronomischen Be-
stimmung. Einen solchen bot aber unser Text selbst, insofern
als die Aufzählung der Enlil-Sterne mit Andromeda (-J- Cassiopeia)
abschließt (Col. I, 31 ff.), der Apin also, wenn Z. 3 richtig ergänzt
ist (s. dazu unten), zwischen Andromeda und Perseus zu suchen
ist. Hieraus schloß mein hochverehrter, lieber Freund Franz
Boll, der in entgegenkommendster Weise die Druckbogen clieser
Abhandlung gelesen und dazu eine Reihe wertvoller Bemerkungen
beigesteuert hat, daß für Apin nur das Triangulum (boreale) in
Betracht kommen könne, das in den griechischen Sternverzeich-
1) Die Aussichten für weitere Bestimmungen scheinen trübe genug, wenn man
erfährt, daß z. B. Jupiter als »Babylon-Stem« mit bezeichnet werden kann,
wie doch wohl aus Sm. 777 (CT 26, 49) 0 3 zu entnehmen ist.
ZA I, 409; Kugler I, 36; Jastrow, Rel. II, 6g5 6; Weidner,
Babyl. VI, 86 1); aber daraus einen »Pflanz-, Säestern« (Jensen) oder
»Saat-Stern« (Kugler) zu konstruieren, geht doch kaum an: der
betreffende Text handelt teilweise von heliakischen Aufgängen
und scheint das älteste Bruchstück der Geoponika - Literatur zu
repräsentieren, worauf ich bei anderer Gelegenheit zurückzukommen
hoffe. Als sicher kann nur gelten, daß der Apin-Stern ein Eklip-
tik-, d. h. in der Nähe unserer Ekliptik stehender Stern ist
(Suppl. XLIX, 9; L, 28; LV, 27; Rep. 103 r 4; zu letzterem KuGLER
II, 105), dem sich Venus nähern kann {Ist. V, 16; Suppl. 2 CXIX, 43).
Er könnte ein Einzelstern sein (Suppl. LV, 31; doch s. u. S. 45, N. 4),
figuriert unter den 12 Akkad-Sternen (CT 26, 44 b 6) und hat ge-
wisse Beziehungen zu anderen Fixsternen: zu Scorpius (Rep. 239, 1
parallel 272 r 1), zu Peg'asus J- a Andromedae (Ist. XXX, 11; K. 1522
in Cat. p. 302), zu Draco (.Ist. XXX, 17) und zu Ara
^rr EGtIJJ, Suppl. LV, 25 f.). Die übrigen Stellen, an denen er
vorkommt, sind teils versttimmelt uncl sämtlich für seine Bestim-
mung, wenigstens zurzeit unbrauchbar: Ist. XXX, 19; Suppl. LV,
25. 26. 28-30; CT 26, 42, II, 10; 45, 23 (?); K. 11267 (CT 26, 49) a 4;
CT 24, 7,11; 23, 142 (Meissner, SAI 10079); K. 3269 (IVR33*),
III, 17; K. 4231 (IV R 33), III, 23; K. 7169 und K. 12807 (letztere
beide unpubliziert; mir jetzt nicht zugänglich). So lange wir nicht
über die Natur der angedeuteten Beziehungen des Sterns oder
Sternbildes zu anderen Fixsternen oder eventuell seine Vertretung
von Planeten genauer Bescheid wissen, 1) fehlt also, wie hier an
einem Beispiel zu zeigen versucht wurde, in der Literatur aus
Kujundschik jeder Anhaltspunkt zu seiner astronomischen Be-
stimmung. Einen solchen bot aber unser Text selbst, insofern
als die Aufzählung der Enlil-Sterne mit Andromeda (-J- Cassiopeia)
abschließt (Col. I, 31 ff.), der Apin also, wenn Z. 3 richtig ergänzt
ist (s. dazu unten), zwischen Andromeda und Perseus zu suchen
ist. Hieraus schloß mein hochverehrter, lieber Freund Franz
Boll, der in entgegenkommendster Weise die Druckbogen clieser
Abhandlung gelesen und dazu eine Reihe wertvoller Bemerkungen
beigesteuert hat, daß für Apin nur das Triangulum (boreale) in
Betracht kommen könne, das in den griechischen Sternverzeich-
1) Die Aussichten für weitere Bestimmungen scheinen trübe genug, wenn man
erfährt, daß z. B. Jupiter als »Babylon-Stem« mit bezeichnet werden kann,
wie doch wohl aus Sm. 777 (CT 26, 49) 0 3 zu entnehmen ist.