Zenit- und Aquatorialgestirne am babylonischen Fixsternhimmel.
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und Sar.gaz in seiner Linken trägt. Damit wird eine Vermutung
LIommel’s (A. und A. etc. 442) bestätigt, der sich auch Frank
(a. a. O. 28), IilNKE (A nezu bound. st. 87 1. 8g) und KlNG (Bab.
Bound. St. p. xv) angeschlossen haben. 1) In der Tat wird im
Text einer Reihe von Grenzsteinen mit der Abbildung des Doppel-
löwenkopfes auch Ninib angerufen: Brit. Mus. 90829 (IvlNG, 1. c.
pl. xxx), 90840 (ib. pl. xliv), 90841 (pl. lxiv) und 90858 (pll.
LXXXIII, xc); Susa III (SCHEIL, Del. en Perse II, 21 ff.; nach
ITinke’s Zitationsweise); Susa XVI (SCHEIL, 1. c. VI, 9 f.); und
danach ist auch das Symbol auf den Monumenten ohne Erwäh-
nung Ninib’s zu beurteilen: Brit. Mus. 90836 (KlNG, 1. c. pl. LXXXll);
Susa I (vgl. ITinke p. 86); Berlin VA 208 (Bollacher, Beiheft
zu VS I, Taf. 2); VA 211 (Bollacher, ebd. Taf. 5) und Asarh.
Sendschirli (ed. Schrader 1893, Taf. i). Auch die Siegelcylinder
werden nun auf den Doppellöwenkopf hin zu prüfen sein, der wohl
auf Nr. 424 von Ward’s Sammlung ( The Seal Cylinders of Western
Asia, Washington 1910, p. 161) wiederzuerkennen ist. Indessen
bezwecken diese Bemerkungen, die den Rahmen der hier beab-
sichtigten Texterklärung überschreiten, keine abschließende Auf-
zählung, wozu weit umfassendere Sammlungen nötig sein werden,
als mir jetzt zu Gebote stehen. Sie wollen lediglich andeuten,
mit welchem Nutzen von der astrologischen Literatur aus an
die Beurteilung der religiösen ein Maßstab gelegt werden kann.
Epping’s 1889 erschienene Kombination der Tierkreiszeichen mit
Abbildungen auf Grenzsteinen (Astr. aus Bab. S. 150), die, wie ich
hier wohl beifügen darf, zum Teil auf Anregungen von Pater
Strassmaier beruht, clarf heute gewiß in dem Sinne erweitert
werden, daß sämmtliche Embleme der Kudurru astrologischen
Ursprungs sind; 2) ihr Studium muß also von einer — besonnenen
- Erklärung der astrologischen Inschriften seinen Ausgang
nehmen.
Z. 36 ff. Angaben heliakischer Aufgänge waren auch schon
aus der früheren Literatur bekannt; vgl. Sin. XIX, 16 ff. = Ist. XXI,
47 ff.; Ist. VIII, 2 ff.; Ist. XXVI, 1 ff., etc. Speziell zu unserem Text
1) Zimmern’s Vennutung (a. a. O. S. 39), die vereinigten Löwenköpfe entsprächen
Suqamuna und Sumalija, scheitert jetzt schon claran, daß diese beiden Gottheiten auf
clem vollständig erhaltenen Kudurra 90827 (King pl. xxi) angerafen werden (vgl. ib.
p. 18), auf dem der Doppellöwenkopf fehlt.
2) »Teilweisen Zusammenhang« will auch ZlMMERN (a. a. O. S. 43) »keineswegs
in Abrede stellen«.
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und Sar.gaz in seiner Linken trägt. Damit wird eine Vermutung
LIommel’s (A. und A. etc. 442) bestätigt, der sich auch Frank
(a. a. O. 28), IilNKE (A nezu bound. st. 87 1. 8g) und KlNG (Bab.
Bound. St. p. xv) angeschlossen haben. 1) In der Tat wird im
Text einer Reihe von Grenzsteinen mit der Abbildung des Doppel-
löwenkopfes auch Ninib angerufen: Brit. Mus. 90829 (IvlNG, 1. c.
pl. xxx), 90840 (ib. pl. xliv), 90841 (pl. lxiv) und 90858 (pll.
LXXXIII, xc); Susa III (SCHEIL, Del. en Perse II, 21 ff.; nach
ITinke’s Zitationsweise); Susa XVI (SCHEIL, 1. c. VI, 9 f.); und
danach ist auch das Symbol auf den Monumenten ohne Erwäh-
nung Ninib’s zu beurteilen: Brit. Mus. 90836 (KlNG, 1. c. pl. LXXXll);
Susa I (vgl. ITinke p. 86); Berlin VA 208 (Bollacher, Beiheft
zu VS I, Taf. 2); VA 211 (Bollacher, ebd. Taf. 5) und Asarh.
Sendschirli (ed. Schrader 1893, Taf. i). Auch die Siegelcylinder
werden nun auf den Doppellöwenkopf hin zu prüfen sein, der wohl
auf Nr. 424 von Ward’s Sammlung ( The Seal Cylinders of Western
Asia, Washington 1910, p. 161) wiederzuerkennen ist. Indessen
bezwecken diese Bemerkungen, die den Rahmen der hier beab-
sichtigten Texterklärung überschreiten, keine abschließende Auf-
zählung, wozu weit umfassendere Sammlungen nötig sein werden,
als mir jetzt zu Gebote stehen. Sie wollen lediglich andeuten,
mit welchem Nutzen von der astrologischen Literatur aus an
die Beurteilung der religiösen ein Maßstab gelegt werden kann.
Epping’s 1889 erschienene Kombination der Tierkreiszeichen mit
Abbildungen auf Grenzsteinen (Astr. aus Bab. S. 150), die, wie ich
hier wohl beifügen darf, zum Teil auf Anregungen von Pater
Strassmaier beruht, clarf heute gewiß in dem Sinne erweitert
werden, daß sämmtliche Embleme der Kudurru astrologischen
Ursprungs sind; 2) ihr Studium muß also von einer — besonnenen
- Erklärung der astrologischen Inschriften seinen Ausgang
nehmen.
Z. 36 ff. Angaben heliakischer Aufgänge waren auch schon
aus der früheren Literatur bekannt; vgl. Sin. XIX, 16 ff. = Ist. XXI,
47 ff.; Ist. VIII, 2 ff.; Ist. XXVI, 1 ff., etc. Speziell zu unserem Text
1) Zimmern’s Vennutung (a. a. O. S. 39), die vereinigten Löwenköpfe entsprächen
Suqamuna und Sumalija, scheitert jetzt schon claran, daß diese beiden Gottheiten auf
clem vollständig erhaltenen Kudurra 90827 (King pl. xxi) angerafen werden (vgl. ib.
p. 18), auf dem der Doppellöwenkopf fehlt.
2) »Teilweisen Zusammenhang« will auch ZlMMERN (a. a. O. S. 43) »keineswegs
in Abrede stellen«.