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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 13. Abhandlung): Ein dogmatischer Arzt des vierten Jahrhunderts v. Chr. — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33056#0046
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46

Gr. A. Gerhard:

clie Frage behandelt, 'warum die Augen tränen beim Selien ins
Sonnenhcht’. Schwierig dünkt mir dabei im Hinblick auf den
Wortlaut der dortigen Stelle (s. zu 2/3, 6 — 8) die Art, wie er das
άναίσθ[ητος in Z. 7 versteht: es scheint ihm 'von den έκκρίσεις
άναισθήτως γί,νόμεναι oder von άναίσθητοι (oder λόγω θεωρητοί) ^opoides
Auges, durch welche die Sonnenwärme eindringt’, die Rede zusein].

2/3, 2 αυγην] Um die Bedeutung von αύγή = Licht zu
zeigen, mögen außer der schon oben (S. 12 A. 5) angezogenen Stelle
des Προγνωστικόν und Hipp. De medico 2 (τοοαύτην τήν αύγήν
μάλιστα φευκτέον, δι’ήν ξυμβαίνει τούς όφθαλμούς νοσέεί,ν)
genügen Ar. De part. anim. II 13, S. 658 a2 f. (κινουμένους έποίησεν
ή φύσις τούς όφθαλμούς τοΐς έντόμοις . .), όποος όξύτερον
βλέπη στρέφοντα πρός τό φώς καί δεχόμενα τήν αύγήν und
Ps.-Timaios Amn Lokroi p. 99 B πΰρ μέν (Ισχεί, als εΐδεα) φλόγα
καΐ φώς καΐ αύγάν.

2/3, 2 f. Über meine Ergänzung αναν]|καιον oben zu 1,6. Die
Fortsetzung

2/3, 3 liest Hunt jetzt εστ[ιν] αν[ (früher: εστ[ι...] v[).

2/3, 4 Hinter δα[ statuiert er nun nur noch 2 (statt 3) Zeichen
als verloren. Von den beiden dann folgenden Buchstaben λα
erscheint ihm unsicher auch das a.

2/3,5 κεο. [·].[. ]να[ Hunt; κησο.[.... ]να Grenfell-H.

2/3, 6—8 liegt es nahe mit partizipial dativischer Auffassung
von Z. 8 und entsprechender Ergänzung von Z. 6 folgendermaßen

zusammenzunehmen: τ[οις οφθαλμοί,ς]] τοις αναισθ[ητως.]|

δακρυουσιν. ΌφθαλμοΙ δακρύοντες trifft man ζ. Β. bei Dios-
korides als feste Verbindung. Schwierigkeit macht aber die sacli-
liche Vereinbarung des doch auf jeden Fall 'sinnlich wahrnehm-
baren’ Tränens mit.

2/3, 7 αναισθ[ητως, für welches seinerseits hier offenbar einzig
die passiv objektive Bedeutung in Betracht kommt. Vgl. o. S. 14
und dazu etwa noch die 'sinnhch wahrnehmbaren Entleerungen’
(τά αίσθητώς κενούμενα) des Anon. Lond. XXXV 22 f. (Gegen-
satz: 'die durch Vernunftschluß faßbaren Abgaben’, τά κατά τό
λόγω θεωρητόν άποφερόμενα: s. die BECKH-SpÄT’sche Übersetzung
S. 54 f.). Die Herstellung von άναίσθ[ητος selbst dürfte kaum
einem Zweifel unterliegen, und schon das spricht gegen jene von
Greneell-Hunt (P. Grenf. II, S. 18) erwogene Zusammenfügung
der Fragmente 2/3 und 6/7 (vgl. o. S. 24) in der Art, daß sich an
2/3,7 αναισθ[ mit minimalem Spatium 6/7,4 ]εων anschließen sollte.
 
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