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G. A. Gerhard:
verlorenen Streifens wird der maßgebende Anbalt durch Fälle
wie 14,10.18.20 geboten. — ['Die Erklärung der λήμη ist Gegen-
stand der Problematenliteratur; cf. Gassius’ Probl. 66, der auchnoch
eine zweite Erklärung gibt’ Wellmann],
Kolumne I
Der erste Absatz
14,1 — 6, der mit dem Nichteintritt einer gewissen schädlichen
äußeren Einwirkung (aufs Auge) während des leidenden Zu-
standes rechnet, ist leider noch nicht genauer zu fassen.
14.1 φησειεν, vielleicht durch ein αν τις zum Potentialis zu
rnachen: s. zu 11,3 und vgl. etwa Ar. Pol. VIII 4 S. 1326 a 15 f.
'Ιπποκράτην ούκ άνθρωπον, άλλ’ ίατρόν είναι μείζω φήσειεν
άν τις τοΰ διαπέροντος κατά τό μέγεθος του σώματος.
14.2 ουδε]μιας|[.]ης. . | [προ]σπεσουσης. Statt des an
sich näher hegenden hypothetischen μηδεμνας ergänze ich ver-
suchsweise ουδεμιας nacli der durchaus ähnlichen Stelle 18,22—25
(24) [ουτε] γαρ πληγης ου[τε]. . J [. . . ]ιας [ο]υδεμιας προσπε-
|[σουσ]ης προς την οψιν.
14.3 ]ης Am zweiten Platz A ror dem η noch eine Punktspur. —
εν τωι νοσειν] s. zu 11,14. — [M. Wellmann verknüpft die Genetiv-
Endung ]ης nicht, wie ich, mit dem ουδε]μιας von Z. 2, sondern
läßt mit Z. 3 eine clurch Z. 7 ff. (s. zu 14,7 — 13) beantwortete
Frage beginnen, indem er 3 f. foigendermaßen ergänzt und ge-
staltet: [διά τί τ]ής έν τω νοσεΐν| [προ]σπεσούσης άλλαγής] κτλ. Ob
das letztere Substantiv statt αλλα της gelesen werden kann, vermäg
ich gegenwärtig leider nicht am Papyrus zu prüfen. Als wahr-
scheinlich darf es bei der Verschiedenheit des Ansatzes von τ
und γ nicht gelten].
14.4 Auch bei meinem [προ]σπεσουσης bin ich mit .durch
die eben erwähnte Parallele 18,24 f. beeinflußt·. Außerdem paßt
aber der vor πεσουσης vorhandene Schriftrest fast noch besser
zu ς als zu v, und mit einem breiten π mochten die drei Buchstaben
προ zur Ausfüllung des auf vier Zeichen veranschlagten Raumes
genügen. 4Vas das πρ οσπίπτειν betrifft, so redet genau entsprechend
Aristoteles mit Bezug auf die Augen von τά έξωθεν (De part. an.
1113 S. 657 a 33) oder πρός τά ομματα (ebenda 15 S. 658 b17)
und τοΐς βλεφάροις (13 S. 657 a 37) προσπίπτοντα. Früher hatte
ich von [....]_ πεσουσης ausgehend, [. . συ]νπεσουσης vermutet
G. A. Gerhard:
verlorenen Streifens wird der maßgebende Anbalt durch Fälle
wie 14,10.18.20 geboten. — ['Die Erklärung der λήμη ist Gegen-
stand der Problematenliteratur; cf. Gassius’ Probl. 66, der auchnoch
eine zweite Erklärung gibt’ Wellmann],
Kolumne I
Der erste Absatz
14,1 — 6, der mit dem Nichteintritt einer gewissen schädlichen
äußeren Einwirkung (aufs Auge) während des leidenden Zu-
standes rechnet, ist leider noch nicht genauer zu fassen.
14.1 φησειεν, vielleicht durch ein αν τις zum Potentialis zu
rnachen: s. zu 11,3 und vgl. etwa Ar. Pol. VIII 4 S. 1326 a 15 f.
'Ιπποκράτην ούκ άνθρωπον, άλλ’ ίατρόν είναι μείζω φήσειεν
άν τις τοΰ διαπέροντος κατά τό μέγεθος του σώματος.
14.2 ουδε]μιας|[.]ης. . | [προ]σπεσουσης. Statt des an
sich näher hegenden hypothetischen μηδεμνας ergänze ich ver-
suchsweise ουδεμιας nacli der durchaus ähnlichen Stelle 18,22—25
(24) [ουτε] γαρ πληγης ου[τε]. . J [. . . ]ιας [ο]υδεμιας προσπε-
|[σουσ]ης προς την οψιν.
14.3 ]ης Am zweiten Platz A ror dem η noch eine Punktspur. —
εν τωι νοσειν] s. zu 11,14. — [M. Wellmann verknüpft die Genetiv-
Endung ]ης nicht, wie ich, mit dem ουδε]μιας von Z. 2, sondern
läßt mit Z. 3 eine clurch Z. 7 ff. (s. zu 14,7 — 13) beantwortete
Frage beginnen, indem er 3 f. foigendermaßen ergänzt und ge-
staltet: [διά τί τ]ής έν τω νοσεΐν| [προ]σπεσούσης άλλαγής] κτλ. Ob
das letztere Substantiv statt αλλα της gelesen werden kann, vermäg
ich gegenwärtig leider nicht am Papyrus zu prüfen. Als wahr-
scheinlich darf es bei der Verschiedenheit des Ansatzes von τ
und γ nicht gelten].
14.4 Auch bei meinem [προ]σπεσουσης bin ich mit .durch
die eben erwähnte Parallele 18,24 f. beeinflußt·. Außerdem paßt
aber der vor πεσουσης vorhandene Schriftrest fast noch besser
zu ς als zu v, und mit einem breiten π mochten die drei Buchstaben
προ zur Ausfüllung des auf vier Zeichen veranschlagten Raumes
genügen. 4Vas das πρ οσπίπτειν betrifft, so redet genau entsprechend
Aristoteles mit Bezug auf die Augen von τά έξωθεν (De part. an.
1113 S. 657 a 33) oder πρός τά ομματα (ebenda 15 S. 658 b17)
und τοΐς βλεφάροις (13 S. 657 a 37) προσπίπτοντα. Früher hatte
ich von [....]_ πεσουσης ausgehend, [. . συ]νπεσουσης vermutet