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Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 5. Abhandlung): Lykische Zwölfgötterreliefs: Untersuchungen zur Geschichte des dreizehnten Gottes — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33048#0018
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18

Otto Weinreich:

III. 0EOI ’ArPEli ’AEPETZ

(neben Apollon und Selbständig auf Münzen von Gorfu, bärtiger Mann m.

Zeus). langem Gewand, Füllhorn, ’Aypcüi; (BMC. Thessaly and

Aetolia XXV 7. Head, Hist. Num. 2 328).

Apollon 3Aypeü<; Aesch. Frg. 200 (Plut. amat. 14).
IG. IX 2, 332 Thessalien. Vgl. üypeuTäv ’ATröA.Xuj Soph.
OC. 109J. Bei Herondas III 34 ist Aüpeü, nicht’Aypeü
zu lesen, vgh Crusius z. d. St. Theophore Namen
’AYpeocpuiv, ’AYpeui-’AYpeüc; Sittig, a. a. 0., 42 f.
Aristaios’A^peü^ Kyrene-Eöe, Malten, a. a. 0. S. 7, 10.
Apoll. Rhod. II 507. Diodor IV 81 (Geffcken, Timaios
167). Nonnos V 215, XXVII 264, XXIX 180 u. ö.
Justin XVIII 7, 7 f. nennt einen Bruder des Aristaios
Agreus.

Dionysos heißt äYpeü<;, Eurip. Bakch. 1192. Zagreus,
der 'große Jäger’, Malten 10.

Pan ’Aypeüt; Hesych s.v. Etym. Magn. 54, 30. Arcliias
AP. VI 180. Vgl. Pan äTpÖTii<; AP. VI 13, 188. Kaibel
EG. 1104.

Vgl. außerdem Apollon ’Aypcuoi; und ’AYpeTpt; (Went
zel, P.-Wiss. I 891), Apollon ’ ,Evccypo<; und ’'ErrapYO<;
auf Siphnos, Hesych s. v. (inschriftlich dort noch
nicht belegt), Artemis ’AYpoxa und ’Aypötk; (Wentzel,
P.-Wiss. I 987 f.). Xenophon, Kyneg. I 1: Tö pev
eupppa -&eujv, ’AiröÄAujvoq Kai ’ApTepiboq, äypai Kai
KÜveg. 26

III.

Zwölfzahl als Abrundungszahl. ’Aypioi Ueoh
Agricolares dei.

Diese alteinheimischen „Jäger“, die Landesheroen, wie sie
Alexander Polyhistor verstand, werden nun dem neuen Gott, dem
Kaiser, zu Begleitern gegeben, und zwar in der Anzahl von zwölf.
An sich sind aypioi tkoi in unbestimmter Mehrheit vorhanden;
dah sie zu einer Dodekas zusammengefaht werden, kann auf Ein-
tluh des griechischen Zwölfgötterkreises beruhen — man denke an
die öüubeKa beoi der Harpagidenstele (oben II) —, braucht es aber
nicht. Denn die Zwölf hat als heilige und typische Zalil so weite
Geltung, daß man hier auch eine nicht unmittelbar durch das

26 Die Beziehungen zwischen den dem Apoli beigeordneten lykischen 0eot
’'Aypioi, ’AypcE und ’AYpÖTepoi (die Höhenkult genießen, wie Apoll und Artemis
selbst, vgl. Reisen I, 53) einerseits und den griechischen „Jägern“ Apoll und Ar-
temis andererseits gewinnen an Bedeutung, wenn man erwägt, welche Rolle
Lykien als Mutterland mancher griechischer Kulte spielt, Nachdetn v. Wilamowitz
den Apoll als Lykier angesprochen hat, und auch Leto dort heimisch sein ließ,
was Malten in seinem ausgezeichneten Hephaistosaufsatz (Jahrbuch XXVII, 1912,
262 ff.) hestätigt — kann man da vor Artemis haltmachen? Dies als Frage,
nicht als These.
 
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