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Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 5. Abhandlung): Lykische Zwölfgötterreliefs: Untersuchungen zur Geschichte des dreizehnten Gottes — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33048#0039
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Lykische Zwölfgötter-Reliefs.

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1867, S. 55*) ist man sich einig; vgl. z. B. Gardthausen, Augustus
11,429 A. 35; Maass, a. a. 0. 287 ff.; Hülsen-Jordan, Topographie
I 3, S. 581 A. 61; Nissen, a. a. 0. 340; Boll, PW. VII, 2576.

Ich schließe hier, da wir uns doch im Gebiet der Hypothesen
bewegen, gleich ein Wort über die Tholos an. Durch die Inschrift
aus Magnesia (Nr. 98 Kern) ist erwiesen, dafä die Tholos mit dem
Kult und der Speisung der Zwölfgötter in Zusammenhang steht,
und Pomtow, Klio XII, 1912, S. 290 ff. hat die Konsequenzen daraus
gezogen, soweit sie die Tholoi als Speiseräume zu Ehren der
Götter und Menschen, als Opfer- und Herdstätten (Rundaltar der
Hestia in ihrer Mitte) und Prytaneen betreffen (vgl. jetzt auch Gow,
JHS. NXXII, 1912, S. 229 ff.). Auf die Beziehung zu dem Zwölf-
götterkult geht er nicht ein, und ich kann das hier nicht nachhoien,
da ich namentlich die epigraphischen Zeugnisse nicht genügend über-
sehe, um beurteilen zu können, ob etwa auch für andere Tholos-
bauten die Beziehung zum Zwölfgötterkult erweisbar ist; annehmen
darf man wohl, daß wie in Magnesia auch anderswo Lektisternien
darin gefeiert wurden. Schade, dah Pausanias I, 5, 1 nicht angibt,
wen clie apyupou TTCTioippeva dydXpaTa in der athenischen Tholos
darsteilten. Ein für die Zwölfgötterverehrung charakteristischer
Kultbau ist ja noch nicht nachgewdesen, ob man ihn auf Grund cler
magnesischen Inschrift in der Tholos suchen darf? Dann würde,
wie Karo sah, auf jene Reihe von Tholosbauten neues Licht fallen,
die mit dem Philippeion in Olympia beginnt und zu der das Arsi-
noeion in Samothrake, das Antigoneion in Knidos, das Augusteion
in Pergamon, der Augustus-Romatempel auf der Akropolis von
Athen und ais monumentalster Bau dieser Pveihe das Pantneon in
Rom gehören (Literatur über diese Bauten bei Thiersch, Zeitschr.
f. Gesch. d. Architektur II, 87 ff.). Noch Maxentius weihte seinem
307 verstorbenen und konsekrierten Sohne Romulus einen Pvund-
tempei, den dann der siegreiche Konstantin in Besitz nahm, und
cler. schließhch 527 als erster der antiken Tempel am Forum in
eine christliche Kirche verwandelt wurcle (Hülsen-Jordan 13 S. 10;
Wissowa 2 347). Als Heroa im eigentlichen Sinn können diese
Denkmäler des hellenistischen Herrscher- und römischen Kaiserkultes
nicht gelten, da z. B. gleich beim Philippeion die charakteristische
Orientierung nach Westen fehlt (vgl. auch Pomtow, Klio XII, 289).
Darf der f'ür Magnesia gesicherte Zusammenhang von Tholos und
Zwölfgötterkult auch für clie anderen angenommen werden, dann
ergibt sich clie innere Beziehung beider Reihen unmittelbar: wie
 
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