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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Junker, Heinrich F. J. [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 14. Abhandlung): Drei Erzählungen auf Yaynā̄bī — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33317#0023
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Drei Erzählungen auf YaYnibi.

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zur Verstärkung der Demonstrativa, in cliesem Falle von U.
Dieses nah- ist sehr eigentümlich. § 96 erscheint neben
'cdvaJia' 'nax-cavaka . aber "nah-idäkai usw. Das weist darauf
hin und bestätigt meine Beobachtimgen, dah nicht -h-, son-
dern mindestens ein 'verschärftes’ -h- gesprochen wird. 1)
Der Ä-Laut ist überhaupt in den Pamirdialekten selten, s.
§ 34. Da neben w. dram 'hier 5 die verslärkte Form ha-
dram, neben w. dra 'dort’ ein ha-dra, neben ijem 'dieser'
ein ha-yem und neben ya 'jener’ ein ha-ya steht, was auf
eine Zusainmensetzung mit ham- hinweist, so könnte man
auch in nah-tt, das np. ham-m entspricht, eine Zusannnen-
setzung mit ham-, ai. säm- suchen. In den Pamirmundarten
erscheinen an-, in,- xn-, und vor Labialen am-, im- als Ver-
treter von ham-. Schwierigkeiten macht die Erklärung des
-h oder -x. Indessen ließe sich gegen die Annahme einer
Umstellung aus *xam-, *xan- kaum etwas Stichhaltiges gel-
tend machen. Wir haben schon im bSyS. ärk a AVerk’, auch
yn. yamtun 'Weizen’ und inS 'Weib’ — so schon im Sy8. —,
welches nicht von sy. sin, m. zinga, yd. gwk a (§ 22, 1: jinkoh),
afy. jinai getrennt werden kann. Man hätte jedoch auf alle
Fälle eine Verallgemeinerung der nichtvorlabialen Form *xan-
anzunehmen. Gegenüber dieser Auffassung dürfte sich eine
andere Betrachtungsweise empfehlen. Man kann von einem
an + ax ausgehen, das eine Zusammenrückung von an aus
*ham-, pamirdial. an-, mit dem jener deiktischen Pronomen
-x der’ wäre und in der Zusammenstellung mit it oder tti
*an ax-it und mit Abfall des anlautenden Kurzvokals — vgl.
6- aus (h)aö a — n ax-it ergeben mufäte. Auch syS. xtfi 'dieser’,
neben 'y8 'dieser’, geht offenbar auf x-y§ zurück. -h wäre
entweder die in der Zusammensetzung n ah- bewahrte ältere
Gestalt von a-x, syS. 'hv, hv, oder aber es verdankt seine
Entstehung einer zwischen Vokalen (Sonanten) eingetretenen
Verminderung der Exspirationsstärke, wie sie auch yn. id-
Ska neben it, aw. aeta- zeigt. S. Erl. zu Satz 28. nah-ax
(§ 86) ist natürlich eine ganz junge, analogisch vollzogene
Zusammenrückung. Dagegen übersetzte ein Yaynabl aus
Ta hicinär das tj. kasi mit dn shäx, dessen Betonung eine
Zerlegung des Wortes in än 9h-dx gestattet, wo man än sh-

*) Ein hartes -h oder gar -x glaube ich auch öfter in dem Namen Ya^ndb
gehört zu haben.
 
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