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Hermann Stoeckius:
werde er ins Kolleg zurückkehren, wo es ihm, wie er hoffe, noch
weit besser gehen werde 369). Und er war wieder im Kolleg, alslgnatius
am 9. April seinem Rektor Mendoza die Anweisung übersenden
ließ: Ottaviano solle sich jetzt nicht so abmühen, sondern nur dar-
auf achten, daß es ihm und auch den anderen wohl ergehe, da er
ja das Amt eines Gesundheitspräfekten innehabe 370). Als es
ihm aber doch wieder schlechter ging, er ad febrem ethicam zu
neigen schien und bisweilen auch von Melancholie erfaßt wurde,
unter deren Einfluß er sich zum Ordensstande für wenig geeignet
hielt, wurde er auf das Landgut seines Yaters gesandt 371).
Wieder sehnte Ignatius seine vollständige Heilung herbei,
wieder forderte er über sein Befinden regelmäßigen Bericht ein: sie
wünschten, so heißt es in Polancos Schreiben an Mendoza vom
19. April 1556, über Ottaviano zu hören, ob Gott ihm solche Ge-
sundheit gebe, wie sie zu seinem größeren Dienste notwendig sei.
Wenn er auch nicht selbst schreibe, um sich nicht zu ermüden,
würden sie doch einen regelmäßigen Bericht über sein Befinden
gern sehen 372). Daß der Rektor diesem Wunsche eifrig nachkam,
kann man, trotzdem seine eigenen Berichte nicht vorliegen,
aus den Antworten Polancos an ihn (vgl. z. B. das Schreiben vom
26. April 15 56) 373) wie aus Ignatius’ Briefe an den Jüngling vom
10. Mai erkennen 374): obgleich er selbst ihm nicht schreibe, er-
halte er doch jede Woche eine Nachricht über sein Befinden, da
er seinem Rektor einen solchen Befehl gegeben habe. Und immer
wieder taucht sein Wunsch nach Ottavianos Genesung auf. So
ließ er durch Polanco an Mendoza (3. Mai 1556) schreiben: sie
würden sich über die Nachricht sehr freuen, wenn es auch dem
Ottaviano gut gehe 375). Und von ihm selbst wünschte er in seinem
Briefe vom 10. Mai zu hören, daß es ihm in leiblicher wie seelischer
Beziehung besser gehe; se la prima parte piacerä a Iddio N. S.,
che della 2 a. non dubitamo che li piace 376).
M 7ohl mochte Ignatius ahnen, daß sich in Ottavianos Innerem
Wandlungen vollzogen, die mit den Anschauungen seines Ordens nicht
im Einklang standen, äVandlungen, die ihm mit dem Wunsche nach
369) Epp. mixt., Y, n. 1116, p. 263. -— 37°) Mon. Ign., I: Epp. et instr.,
XI, n. 6354, p. 226. — 371) Polango, Chron., s. J. VI, n. 977, p. 254. —
372) Mon. Ign., I: Epp. et instr., XI, n. 6385, p. 274. —- 373) Mon. Ign., I:
Epp. et instr., XI, n. 6403, p. 3 0 0. — 374) Mon. Ign., I: Epp. et instr., XI, n.
6443, p. 351. -— 375) Mon. Ign., I: Epp. et instr., XI, n. 6425, p. 330. —
376) Mon. Ign., I: Epp. et instr., XI, n. 6443, p. 351.
Hermann Stoeckius:
werde er ins Kolleg zurückkehren, wo es ihm, wie er hoffe, noch
weit besser gehen werde 369). Und er war wieder im Kolleg, alslgnatius
am 9. April seinem Rektor Mendoza die Anweisung übersenden
ließ: Ottaviano solle sich jetzt nicht so abmühen, sondern nur dar-
auf achten, daß es ihm und auch den anderen wohl ergehe, da er
ja das Amt eines Gesundheitspräfekten innehabe 370). Als es
ihm aber doch wieder schlechter ging, er ad febrem ethicam zu
neigen schien und bisweilen auch von Melancholie erfaßt wurde,
unter deren Einfluß er sich zum Ordensstande für wenig geeignet
hielt, wurde er auf das Landgut seines Yaters gesandt 371).
Wieder sehnte Ignatius seine vollständige Heilung herbei,
wieder forderte er über sein Befinden regelmäßigen Bericht ein: sie
wünschten, so heißt es in Polancos Schreiben an Mendoza vom
19. April 1556, über Ottaviano zu hören, ob Gott ihm solche Ge-
sundheit gebe, wie sie zu seinem größeren Dienste notwendig sei.
Wenn er auch nicht selbst schreibe, um sich nicht zu ermüden,
würden sie doch einen regelmäßigen Bericht über sein Befinden
gern sehen 372). Daß der Rektor diesem Wunsche eifrig nachkam,
kann man, trotzdem seine eigenen Berichte nicht vorliegen,
aus den Antworten Polancos an ihn (vgl. z. B. das Schreiben vom
26. April 15 56) 373) wie aus Ignatius’ Briefe an den Jüngling vom
10. Mai erkennen 374): obgleich er selbst ihm nicht schreibe, er-
halte er doch jede Woche eine Nachricht über sein Befinden, da
er seinem Rektor einen solchen Befehl gegeben habe. Und immer
wieder taucht sein Wunsch nach Ottavianos Genesung auf. So
ließ er durch Polanco an Mendoza (3. Mai 1556) schreiben: sie
würden sich über die Nachricht sehr freuen, wenn es auch dem
Ottaviano gut gehe 375). Und von ihm selbst wünschte er in seinem
Briefe vom 10. Mai zu hören, daß es ihm in leiblicher wie seelischer
Beziehung besser gehe; se la prima parte piacerä a Iddio N. S.,
che della 2 a. non dubitamo che li piace 376).
M 7ohl mochte Ignatius ahnen, daß sich in Ottavianos Innerem
Wandlungen vollzogen, die mit den Anschauungen seines Ordens nicht
im Einklang standen, äVandlungen, die ihm mit dem Wunsche nach
369) Epp. mixt., Y, n. 1116, p. 263. -— 37°) Mon. Ign., I: Epp. et instr.,
XI, n. 6354, p. 226. — 371) Polango, Chron., s. J. VI, n. 977, p. 254. —
372) Mon. Ign., I: Epp. et instr., XI, n. 6385, p. 274. —- 373) Mon. Ign., I:
Epp. et instr., XI, n. 6403, p. 3 0 0. — 374) Mon. Ign., I: Epp. et instr., XI, n.
6443, p. 351. -— 375) Mon. Ign., I: Epp. et instr., XI, n. 6425, p. 330. —
376) Mon. Ign., I: Epp. et instr., XI, n. 6443, p. 351.