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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 8. Abhandlung): Des Athanasius Werk über das Leben des Antonius: ein philologischer Beitrag zur Geschichte des Mönchtums — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33311#0007
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Des Athanasius Werk über das Leben des Antonius.

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έκεΐνος άνήρ έγένετο. Ähnlich ist die Einleitung zu Lukians Alexan-
dros: die mir von dir gestellte Aufgabe, d.ieses Mannes βίος, έπίνοιοα,
τολμήματα und μαγγανεΐαι, in einem Buche darzustellen, ist in ihrem
ganzen Umfange viel zu groß: όμως δέ εί μετά συγγνώμης
άναγνώσεσ-θ-αι μέλλοις καί τά ένδέοντα τοΐς ίστορουμένοις προσλογιεΐσθ-αι,,
ύποστήσομαί σοιτό άθλον. Dem Bericht über das Ende des Peregrinus
gibt Lukian gar die äußere Form des Briefes, um von vornherein den
Eindruck zu erwecken, daß er aus eigener Erinnerung berichtet. Die
kurze Biographie oder die eßiiits-Erzählung im Briefe, wie wir sie
schon hei Plinius kennen, will j a ebenfalls durch Vorlesung verbreitet
werden, vgl. Hieronymus ep. 24,2 Hilberg: his potius, quae adu-
lescentulae sunt, legere dignare, ut ad exemplum eius se instituentes
conversationem illius perfectae vitae normam arbitrentur. Derselbe
Autor berichtet in der Einleitung zu dem Leben des Hilarion:
sanctus Epiphanius Salaminae Cypri episcopus, qui cum
Hilarione plurimum versatus e s t , laudem eius
brevi epistula scripsit, q u a e v ul g o l e g it u r. Sein eigenes
Werk, das der großen Literatur angehören will, stellt er zu
ihr in Gegensatz. Auch cler βίος ’Αντωνίου, dessen literarische
Gattung danach klar ist, verlangt die Vorlesung selbst (cap. 94 p.
973 C): ταΰτα τοίνυν τοίς μέν άλλοις άδελφοΐς άνάγνοιτε, ίνα μάΕωσιν
όποΐος όφείλει τών μοναχών ό βίος είναι . . . έάν δέ χρεία γένηται, καί
τοίς έθνικοΐς άνάγνωτε 1. Wir dürfen die briefliche Form ignorieren
und die Biographie rein als Literaturwerk betrachten.

Der schlichten Einkleidung widerstreitet bis zu einem ge-
wissen Grade die Kunstform der Erzählung: zwei große Reden
sind eingelegt, entsprechend dem zweifachen Leserkreis, den der
Verfasser sich wünscht: die große Rede an die Mönche (c. 16—43)
und cler λόγος πρός Έλληνας (c. 74—80). Über die naive Annahme
Zöcklers, daß Athanasius für sie Aufzeichnungen von Hörern
benutzt haben möge, brauche ich kaum viel Worte zu machen. Nacli
dem festen Stilgesetz der Antike schaltet in solchen Reden der
Schriftsteller völlig frei, und bei Athanasius paßt die eine Rede
nicht zu der Situation, die andere nicht zu der Person 2. Es ist seine

1 Auch Lukian wünscht im Schluß der Schrift περΐ της Περεγρίνου
τελευτης offenbar, daß der Adressat sie benutzt und vorliest, wenn er mit
Gegnern zusammentrifft.

2 In der ersten Rede mahnt Antonius in der Einieitung Weltkinder
zum Mönchtum, und dabei sind nur Mönche seine Hörer; in dem Hauptteil
berichtet er aus der Erfahrung eines langen Mönchslebens, nicht aber der
Weihezeit in der Klausur, die bisher nur vorausliegt.
 
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