Eine etymoiogische Deutung von griech. άν&ρωπος.
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,,Menschenknochen"; §ρώψ aus *νρ-ώψ ist v-ohl mit ώψ zusammen-
gesetzt^; somit gibt auch dieses Wort eine gute Stütze für die Ab-
lautsstufe <xpüpo- in <χν-9-ρωπος; ja man könnte auf den Gedanken
kommen, nach dem Muster von *όώ-&ρωψ, der etwaigen Vorform von
κνΑρωπος (s. ob. S.14f), sei zu κνήρ invorgriechischerZeit schon
*νρώψ *§ρώψ gebildet worden: die Wirkungen des quantitativen
ANauts lassen ein hohes Aiter für diese Form vermuten. Wie
dem aber auch sein mag, dieses §ρώψ ist wohl auch mit ώψ
zusammengesetzt und spricht somit gegen BRUGMANNS Vermu-
tung, ών9-ρωπος enthalte ein *ώπο- ,,Gesicht", das im Griechischen
nirgends nachweisbar ist.
Sollte noch immer jemand zweifeln, daß ,,Bartgesicht, Stachel-
gesichW — im Gegensatz zum ,,Milchgesicht" — eine äußerst
treffende Bezeichnung für ,,Mann" ist, dann wüßte ich mir nicbt
anders zu heifen, als an die Autorität kußerfahrener Damen zu
appeliieren; manchen kann ein Scherz besser überzeugen als der
nüchterne Ernst einer trockenen Abbandlung! In einer modernen
Parodie auf O.BiERBAuns Stil ist von einem ,,Schnurrbartstachel-
kitzelkosekuß" eines ,,Stachelkitzelungeheuers" die Rede, und
ScHEFFEL rühmt an jung Werner (Tromp. I Stück):
Um die Lippen zog der erste
Flaum des Barts sich, den die Damen
Schätzen, denn er gibt die Kunde,
Daß sein Träger zwar ein Mann, doch
Seine Küsse nicht verwunden.
6 Μϊΐ§ρώπτεί.ν.§ί.ίχκόπτεω ηδί,κσχοπεΐν Hes. (Aesch.frgm.278N^) ist nichts
anzufangen.
Sitzungsberichted. Heidelb. Akad. d. Wissensch., phüos.-hist. K]. 1915. 10. Abh. 2
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,,Menschenknochen"; §ρώψ aus *νρ-ώψ ist v-ohl mit ώψ zusammen-
gesetzt^; somit gibt auch dieses Wort eine gute Stütze für die Ab-
lautsstufe <xpüpo- in <χν-9-ρωπος; ja man könnte auf den Gedanken
kommen, nach dem Muster von *όώ-&ρωψ, der etwaigen Vorform von
κνΑρωπος (s. ob. S.14f), sei zu κνήρ invorgriechischerZeit schon
*νρώψ *§ρώψ gebildet worden: die Wirkungen des quantitativen
ANauts lassen ein hohes Aiter für diese Form vermuten. Wie
dem aber auch sein mag, dieses §ρώψ ist wohl auch mit ώψ
zusammengesetzt und spricht somit gegen BRUGMANNS Vermu-
tung, ών9-ρωπος enthalte ein *ώπο- ,,Gesicht", das im Griechischen
nirgends nachweisbar ist.
Sollte noch immer jemand zweifeln, daß ,,Bartgesicht, Stachel-
gesichW — im Gegensatz zum ,,Milchgesicht" — eine äußerst
treffende Bezeichnung für ,,Mann" ist, dann wüßte ich mir nicbt
anders zu heifen, als an die Autorität kußerfahrener Damen zu
appeliieren; manchen kann ein Scherz besser überzeugen als der
nüchterne Ernst einer trockenen Abbandlung! In einer modernen
Parodie auf O.BiERBAuns Stil ist von einem ,,Schnurrbartstachel-
kitzelkosekuß" eines ,,Stachelkitzelungeheuers" die Rede, und
ScHEFFEL rühmt an jung Werner (Tromp. I Stück):
Um die Lippen zog der erste
Flaum des Barts sich, den die Damen
Schätzen, denn er gibt die Kunde,
Daß sein Träger zwar ein Mann, doch
Seine Küsse nicht verwunden.
6 Μϊΐ§ρώπτεί.ν.§ί.ίχκόπτεω ηδί,κσχοπεΐν Hes. (Aesch.frgm.278N^) ist nichts
anzufangen.
Sitzungsberichted. Heidelb. Akad. d. Wissensch., phüos.-hist. K]. 1915. 10. Abh. 2