18
G. A. Gerhard:
setzten berühmten GespensterbucM, der seinerseits wieder aus
AiARso geschöpft hat^. — Von kirchlichen Autoren nahm wohl
als erster die christlich erklärte Legende, freilich nicht ohne Vor-
sicht, Kardinal BARONius^ auf. 1hm sind deutsche Theologen
wie der vielschreibende Ingolstädter Jesuit GRETSCHER^ und der
AugsburgerBenediktinerSTENGEL^ wörtlich gefolgt. Etwagleich-
zeitig registrieren die Pangeschichte nebst Deutung unter den
Wunderzeichen nach Christi Tod neutestamentliche Exegeten,
z. B. der portugiesische Jesuit BARRADAS^ und sein belgischer
Ordensbruder A LAPiDE. — Im 17. Jahrhundert treten an die Spitze
Protestanten, die Franzosen BoissARD^ und DuMOULiN^, der
bittere Feind der katholischen Kirche, endlich der philologische
Polyhistor GERHARD JoHANN Voss^. Er hatte bereits in seiner
postumen Evangelienharmonie die 'philologische Frage' gestellt
(§ 22) <3% CArM/i pcr 773<3g7M o&i/nw Di/eHegi
i LuDwiG LAVATER, De speeirL, el Mi^Me
/7-Mg07-?/7MS, OMTÜ/s^Me p7*MesMg?i?07??/7MS, ^MMe p/e7-??7?$Me o&ÜM?% Ao??iiMM?M, ???Mg??MS
c/Mc/es, 7??MlMi?07?es^Me imperLrM???. ρτ-Mecec/MT?!, ü&r M7?Ms.* in der Genfer Ausg.
von 1580 S. 88—90; ihn nennt schon SpENSERS Giossator (zu Maye 54),
der aber daneben noch anderweitiges Material hatte.
^ Irrig also die Angabe von MAAss Sp. 1061, wonach vielmehr MiLTON
den LAVATER, dieser aber den (Plutarchs Bericht Aviederholenden) Eüse-
bios benutzte. Diese Ansicht kann sich auch nicht auf den MiLTON-Konnnentar
von D. MASSON, wenigstens in der mir vorliegenden Ausgabe, Bd. III, 1890,
S. 157 f., berufen.
3 CAESAR BARONius, A777?MLs ecc/es?Msi?c? zum J. 34 Christi (— 18 des
Tiberius), Nr. 129, Bd. I (1588), in der Kölner Ausg. von 1624 Sp. 206 f.
4 JACOBI GRETSERi De c7*Mce CAz-Ln, 7'e&Ms<?Me Md eM7?? pe7-LMe77L5;?s /?'/77-?
^ΜΜίΜοτ- I, 32 (Ingolstadt 1598), S. 79 f.
^ K.ARL SiENGEL, PMssio7n's D. A. JesM CATusL 7n'si07-7M, Ausgb. 1622,
c. 95, S. 547 f.
3 SBBASTIANI B.ARRADII Co7??7??e77iM7-707-M77? 777 C07?C07-d?M7?7 el 77?Sl07-?M77?
^ΜΜΐΜοτ- KoMTigeü'siMT-M??? IV, (ca. 1599) 7, 21, in der Mainzer Ausgabe imn 1712
S. 320, I C-
^ JANI JACOBI BoiSSARDI Ττ-MCiMlMS poSi/?M7??MS de d?0?7?Mi?07?e el 7??Mg?-
c?'s p7-Mesl?g??'s etc., in der Oppenheimer Edition von 1618 S. 36. Die der
Jahreszahl entbehrende (vgl. BRUNET, JiM7?Me/ dM /?'/7rM?7-e I, 1860, Sp. 1068)
Urausgabe ist jedenfalls nach dem Todesjahr des Mannes (1602) erschienen.
Seine Quelle ist anscheinend MARSO.
8 *PETRi MoLiNAEi UMies seM de p7-Mecog7??l?o7?e /ΜίΜ.7Ό7'Μ77?, Leiden
1640 (III 2), vgl. vAN DALE S. 437.
3 G. J. Vossn CfM7-7??o7??M eoM7?ge/?cM, Amsterd. 1656 (II 9), S. 319 f.
-— DERS., De l/?eo/og?M ge??!?/? ei p/?ys?oZog?M C/?7*?s:?M7?M, Buch VII (1668),
Kap. 3, S. 319.
G. A. Gerhard:
setzten berühmten GespensterbucM, der seinerseits wieder aus
AiARso geschöpft hat^. — Von kirchlichen Autoren nahm wohl
als erster die christlich erklärte Legende, freilich nicht ohne Vor-
sicht, Kardinal BARONius^ auf. 1hm sind deutsche Theologen
wie der vielschreibende Ingolstädter Jesuit GRETSCHER^ und der
AugsburgerBenediktinerSTENGEL^ wörtlich gefolgt. Etwagleich-
zeitig registrieren die Pangeschichte nebst Deutung unter den
Wunderzeichen nach Christi Tod neutestamentliche Exegeten,
z. B. der portugiesische Jesuit BARRADAS^ und sein belgischer
Ordensbruder A LAPiDE. — Im 17. Jahrhundert treten an die Spitze
Protestanten, die Franzosen BoissARD^ und DuMOULiN^, der
bittere Feind der katholischen Kirche, endlich der philologische
Polyhistor GERHARD JoHANN Voss^. Er hatte bereits in seiner
postumen Evangelienharmonie die 'philologische Frage' gestellt
(§ 22) <3% CArM/i pcr 773<3g7M o&i/nw Di/eHegi
i LuDwiG LAVATER, De speeirL, el Mi^Me
/7-Mg07-?/7MS, OMTÜ/s^Me p7*MesMg?i?07??/7MS, ^MMe p/e7-??7?$Me o&ÜM?% Ao??iiMM?M, ???Mg??MS
c/Mc/es, 7??MlMi?07?es^Me imperLrM???. ρτ-Mecec/MT?!, ü&r M7?Ms.* in der Genfer Ausg.
von 1580 S. 88—90; ihn nennt schon SpENSERS Giossator (zu Maye 54),
der aber daneben noch anderweitiges Material hatte.
^ Irrig also die Angabe von MAAss Sp. 1061, wonach vielmehr MiLTON
den LAVATER, dieser aber den (Plutarchs Bericht Aviederholenden) Eüse-
bios benutzte. Diese Ansicht kann sich auch nicht auf den MiLTON-Konnnentar
von D. MASSON, wenigstens in der mir vorliegenden Ausgabe, Bd. III, 1890,
S. 157 f., berufen.
3 CAESAR BARONius, A777?MLs ecc/es?Msi?c? zum J. 34 Christi (— 18 des
Tiberius), Nr. 129, Bd. I (1588), in der Kölner Ausg. von 1624 Sp. 206 f.
4 JACOBI GRETSERi De c7*Mce CAz-Ln, 7'e&Ms<?Me Md eM7?? pe7-LMe77L5;?s /?'/77-?
^ΜΜίΜοτ- I, 32 (Ingolstadt 1598), S. 79 f.
^ K.ARL SiENGEL, PMssio7n's D. A. JesM CATusL 7n'si07-7M, Ausgb. 1622,
c. 95, S. 547 f.
3 SBBASTIANI B.ARRADII Co7??7??e77iM7-707-M77? 777 C07?C07-d?M7?7 el 77?Sl07-?M77?
^ΜΜΐΜοτ- KoMTigeü'siMT-M??? IV, (ca. 1599) 7, 21, in der Mainzer Ausgabe imn 1712
S. 320, I C-
^ JANI JACOBI BoiSSARDI Ττ-MCiMlMS poSi/?M7??MS de d?0?7?Mi?07?e el 7??Mg?-
c?'s p7-Mesl?g??'s etc., in der Oppenheimer Edition von 1618 S. 36. Die der
Jahreszahl entbehrende (vgl. BRUNET, JiM7?Me/ dM /?'/7rM?7-e I, 1860, Sp. 1068)
Urausgabe ist jedenfalls nach dem Todesjahr des Mannes (1602) erschienen.
Seine Quelle ist anscheinend MARSO.
8 *PETRi MoLiNAEi UMies seM de p7-Mecog7??l?o7?e /ΜίΜ.7Ό7'Μ77?, Leiden
1640 (III 2), vgl. vAN DALE S. 437.
3 G. J. Vossn CfM7-7??o7??M eoM7?ge/?cM, Amsterd. 1656 (II 9), S. 319 f.
-— DERS., De l/?eo/og?M ge??!?/? ei p/?ys?oZog?M C/?7*?s:?M7?M, Buch VII (1668),
Kap. 3, S. 319.