XII
Einführung.
Abb. VI. Jupiter-Darstellung aüs der
KAzwiNi-Handschrift Vindob. Fiügel
1438(N. F. 155).
!ung, wie sie uns in der Antike
häufig entgegentritt, ich ver-
weise nur auf denselben Typus
im Cod. Barb. 76(Abb.VHI).
Aber das Bild, das —wenigstens
in manchen Ausgaben des Wer-
kes, z.B.demTeheraner Druck
— als IHustration neben seinem
Text steht, entspricht dem
antiken durchaus nicht, hier
sitzt Jupiter auf einem Stuhl.
Die Erklärung für diese sonder-
bare Erscheinung liegt darin,
wie mir Dr. BiTTER freund-
lichst mitteilt, daß das betr.
Wort sowohl Adler als Stuhl
bedeuten kann^. Sonst
ist alles rezeptgemäß
treuest dargestellt, damit
der Fetisch wirksam sei.
Ist das nicht genau die-
selbe, dasantikeBildwerk
kraß inhaltlich erfassende
Denkart, wie beim okzi-
dentalenMaler desMittel-
alters ?
Beiläufig sei noch
ein Umstand erwähnt,
der auf die Traditions-
geschichte des antiken
Bildes ein scharfes Licht
zu werfen geeignet scheint.
Abb.VII.Merkur-Darstellungaüs derKAzwiNi-
Handschrift Vindob. Flügel 1438 (N. F. 155).
^ Nochrnalige genaue Überprüfung dieser Angaben durch Dr. RiTTER
ist zur Zeit unmöglich, da dieser im Kriege ist. Prof. TscHum und
Dr. TAESCHNER hatten die große Freundlichkeit, die Frage neu zu unter-
suchen, leider ohne eine Bestätigung der Angabe von Dr. RiTTER zu finden.
Eine andere Verwechslung, die höchst merkwürdig ist und sich eben-
fails durch den Doppelsinn eines Wortes erklärt, hatte Dr. TAESCHNER
die Güte, mir zu deuten. In der KAZwiNi-HandscInift Cod. Vindob.
N. F.155 (FIügeTl438)ist JupiteraufeinemAAgel reitend dargesteht (Abb. VI).
In der erhobenen Hand hält er an Stelle des antiken Szepters einen schwer
Einführung.
Abb. VI. Jupiter-Darstellung aüs der
KAzwiNi-Handschrift Vindob. Fiügel
1438(N. F. 155).
!ung, wie sie uns in der Antike
häufig entgegentritt, ich ver-
weise nur auf denselben Typus
im Cod. Barb. 76(Abb.VHI).
Aber das Bild, das —wenigstens
in manchen Ausgaben des Wer-
kes, z.B.demTeheraner Druck
— als IHustration neben seinem
Text steht, entspricht dem
antiken durchaus nicht, hier
sitzt Jupiter auf einem Stuhl.
Die Erklärung für diese sonder-
bare Erscheinung liegt darin,
wie mir Dr. BiTTER freund-
lichst mitteilt, daß das betr.
Wort sowohl Adler als Stuhl
bedeuten kann^. Sonst
ist alles rezeptgemäß
treuest dargestellt, damit
der Fetisch wirksam sei.
Ist das nicht genau die-
selbe, dasantikeBildwerk
kraß inhaltlich erfassende
Denkart, wie beim okzi-
dentalenMaler desMittel-
alters ?
Beiläufig sei noch
ein Umstand erwähnt,
der auf die Traditions-
geschichte des antiken
Bildes ein scharfes Licht
zu werfen geeignet scheint.
Abb.VII.Merkur-Darstellungaüs derKAzwiNi-
Handschrift Vindob. Flügel 1438 (N. F. 155).
^ Nochrnalige genaue Überprüfung dieser Angaben durch Dr. RiTTER
ist zur Zeit unmöglich, da dieser im Kriege ist. Prof. TscHum und
Dr. TAESCHNER hatten die große Freundlichkeit, die Frage neu zu unter-
suchen, leider ohne eine Bestätigung der Angabe von Dr. RiTTER zu finden.
Eine andere Verwechslung, die höchst merkwürdig ist und sich eben-
fails durch den Doppelsinn eines Wortes erklärt, hatte Dr. TAESCHNER
die Güte, mir zu deuten. In der KAZwiNi-HandscInift Cod. Vindob.
N. F.155 (FIügeTl438)ist JupiteraufeinemAAgel reitend dargesteht (Abb. VI).
In der erhobenen Hand hält er an Stelle des antiken Szepters einen schwer