Einführung.
XV
diesen Beschreibungen im wesent-
iichen neu entworfen. Hier wird
besonders deutlich, wie nahe sich
der mitteiaiterhche Orient und
Okzident in dieser Verwendung
des antiken Bildwerkes stehen.
Mag aber auch der antike
Zeichnungsstil den mittelaiter-
lichen Iliustratoren astrologischer
undmythologischerHandschriften
völlig unverständlich geblieben
sein, so wird doch jeder, der sich
mit diesen bisher so wenig beach-
teten Dingen mtensiver beschäf-
tigt, erstaunt sein, welche Ftdle
von wirkiich echt antiker
Wissenschaft und -echt
spätantikemAberglauben
sich hier —- und zwar sehr
lebendig -— erhaiten hat;
das beweist ja gerade
jene formaleUnabhängig-
keit, jene stete selbstän-
dige Weiterbiidung der
Darsteiiungen. Manfragt
sich: Muß diese so weit-
verbreitete mittelalter-
liche Wissenstradition
von den Bildern des
Altertums nicht auch in
der Foigezeit von Be-
deutung werden ? Muß
nicht gerade sie eine
wichtige Grundiage ab-
geben zu jener großen
Bewegung, die am An-
fange der neuen Zeit
steht, dem Rinascimento
deli' Antichitä ?
Abb. XII. Cepheus - Darstelhmg
aus Barb. 77.
bptcn&dam t InprbFwe t Inpaio t
5 nnt otTtuca rvvtu Ab AbtcrhmTC tanti
vn Ihdic fuut dtctmt-
(p.nc nuu uidcnt iuuul euqtindfcptt
ma obtFuta Rt
Abb. XIII. Cepheus-DarstellungausBarb. 76.
XV
diesen Beschreibungen im wesent-
iichen neu entworfen. Hier wird
besonders deutlich, wie nahe sich
der mitteiaiterhche Orient und
Okzident in dieser Verwendung
des antiken Bildwerkes stehen.
Mag aber auch der antike
Zeichnungsstil den mittelaiter-
lichen Iliustratoren astrologischer
undmythologischerHandschriften
völlig unverständlich geblieben
sein, so wird doch jeder, der sich
mit diesen bisher so wenig beach-
teten Dingen mtensiver beschäf-
tigt, erstaunt sein, welche Ftdle
von wirkiich echt antiker
Wissenschaft und -echt
spätantikemAberglauben
sich hier —- und zwar sehr
lebendig -— erhaiten hat;
das beweist ja gerade
jene formaleUnabhängig-
keit, jene stete selbstän-
dige Weiterbiidung der
Darsteiiungen. Manfragt
sich: Muß diese so weit-
verbreitete mittelalter-
liche Wissenstradition
von den Bildern des
Altertums nicht auch in
der Foigezeit von Be-
deutung werden ? Muß
nicht gerade sie eine
wichtige Grundiage ab-
geben zu jener großen
Bewegung, die am An-
fange der neuen Zeit
steht, dem Rinascimento
deli' Antichitä ?
Abb. XII. Cepheus - Darstelhmg
aus Barb. 77.
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5 nnt otTtuca rvvtu Ab AbtcrhmTC tanti
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Abb. XIII. Cepheus-DarstellungausBarb. 76.