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Gradenwitz, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1915, 9. Abhandlung): Versuch einer Dekomposition des Rubrischen Fragmentes — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34067#0035
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30

O. Gradenwitz.

quei eam suo nomine petierit quoive eam d o, ex judicieis dateis
judicareve recte jusseis jure lege damnatus esset fuisset.
Wenn aber der indefensus dem judicatus oder vielmehr dam-
natus nicht gleichstehen kann, so muß dies auch für caput XXI
gelten; ist DEMELius' Ausführung scldüssig (und ich kann ihr
nicht widersprechen), so ist caput XXI nicht in Ordnung.
Um aber durch meine Auffassung hierüber den Leser nicht
zu erschrecken, greife ich erst auf caput XXII über, dessen Schluß
Z. 38 ff. lautet: 1. tum de eo a quo ea res petetur e^c. s 1 r i c q
o o r e atque utei esset esseve oporteret sei is quei ita quid earum
rerum confessus erit e^c. de ieis rebus Romae apud pr eumve
quei de ieis rebus Romae i d p esset in iure confessus esset e^c.;
2. p q isve quei d e r Romae i d p in eum et in heredem eius ita ius
deicito decernito e^c. ac sei is heresve eius d e r in iure apud eum
p eumve quei Romae i d p praeesse confessus esset e^c.; 3. dum
ne quis d e r nisei pr isve quei Romae i d p eorum quoius bona
bossiderei proscreibei veneire duceique eum iubeat.
Satz 3 schließt sich an Satz 1. ebenso zwanglos an wie er
als Appendix für 2. unbrauchbar ist: 1. Wer in Gallien vorm Duum-
vir gesteht, soll rechtlich behandelt werden, wie wenn er in Rom
vorm Pra.etor geständig gewesen wäre, nur daß nicht etwa der
Duumvir sich nun anmaßt, bonorum venditio anzubefehlen. Das
geht. Aber: 1. Wer in Gallien usw. 2. und der Praetor soll Execution
anbefehlen wie wenns in Rom zum Geständnis gekommen wäre;
3. nur daß nicht etwa der Duumvir usw., das ist unerklärlich als
einheitliche Konzeption. Ist aber hiernach Satz 2 ein Einschub,
so muß er ursprünglich einen anderen Zusammenhang gehabt
haben. Ist ferner, wie oben aus DEMELius gefolgert, im caput
XXI der Indefensus in der Damnationsfiction eine Unmöglich-
keit und also aus dieser zu beseitigen, so bleibt diese Fiction nur
für den Confessus; für diesen aber ist die Fiction vollkommen
ausreichend, denn was nach ihr folgt: quoique quomque e^c. id
ius ratumque esto ist für den confessus ein schädliches super-
fluum. Dann aber ist. der Schluß e contrario kaum vermeidbar,
daß dieser Satz einstmals für den indefensus bestimmt war, und
nur für diesen, —- und daß die Redaktion des Gesetzes, dessen
Eruchstück wir vor uns sehen, nicht nur die Tatbestände inein-
ander wob, sondern auch jedem Tatbestande die Rechtsfolge des
anderen angliederte.
 
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