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Schubert, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 1. Abhandlung): Die sogenannten Slavenapostel Constantin und Methodius: ein grundlegendes Kapitel aus den Beziehungen Deutschlands zum Südosten — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34072#0037
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Die sogen. Slavenapostel Constantin und Methodius.

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dius ihre Legenden, voran der bulgarische Clemens^, Missionar
und Bischof bei ond in dem macedonischen Ochrida (f 916), von
dem uns auch Reden erhalten sind.
- Aus alledem ersehen wir dann, wo die Arbeit der Brüder
schließlich verlief und was ihre bleibende Bedeutung war. Die
Gewinnung der Pannonier und Mährer für die griechische Weise
scheiterte, diese ganzeMission war einFehlschlagL Aber sie hatte
zur Vohendung und Wrbreitung des slavischen Schrifttums ge-
führt, das Constantin begründet hatte, bei ihren Zwecken natür-
lich zunächst eines kirchlichen SchrifttumsL Damit tritt die
Person des Constantin als des schöpferischen Geistes wieder vor.
Er hatte aus der griechischen Minuskel ein neues Alphabet zurecht
stilisiert und durch Kombination griechischer Buchstaben noch 12
hinzugefügt für die Laute, die der Grieche nicht kannte. Das ist
das altkirchenslavische Alphabet, das man dann Glagoiica nannte
(glagol—Wort, glagolati —reden). Darin schrieben die Brüder
ihre Übersetzungen der Bibel, der Meßliturgie und des Offiziums.
In den sogen. Kiewer Fragmenten haben wir noch Reste der Con-
stantinschen Übersetzung des römischen MeßbuchesL Eine kirclr-
liche Literatur schloß sich daran an, deren Umfang immer erheb-
licher erscheint. Hier ist ein Hauptfeld der slavischen Philologie.
Zu den interessantesten Problemen gehören die sogen. Freisinger
Denkmäler, die inhaltlich auf althochdeutsche Beichtformeln
weisen, dabei aber deutliche Spuren cles Altkirchenslavisch zeigenh
^ Ed. FR. MiKLosicH, Wien 1847, Denkschr. d. Wiener Akad., Ph.-h.
Kl. XXIV, 3ff., 1876.
2 Siehe darüber namentlich den erschöpfenden Aufsatz von V. jAGic,
Zur Entstehungsgesch. derkirchenslavischenSprachein d. Denkschr. d. Wiener
Akad., Ph.-h. Kl. XLVII, 1. 3. 1902. Zum wirklichen oder nur legendarischen
Anteil des Methodius Vita Meth. c. 15. Der hier genannte h. Demetrius war ein
Märtyrer von Thessalonich, dessen Vita auf Wunsch des Joh. Diaconus Anasta-
sius Bihl. aus dem Griech. ins Lateinische übersetzte und in dieser Gestalt
(mit miracula) Karl d. K. widmete (MiGNE, P. 1. 129, 716ff.). Aus dem Wid-
mungsschreiben sehen wir, daß Anastasius selbst in Thessalonich gewesen ist.
Über Reste der slavischen Liturgie in Böhmen JAGic, I. c., 8. 54ff., vgl.
BRÜCKNER 8. 113 f.
s BRÜCKNER, 8. 107, A. 1. Über die glagolitische Schrift ebend.
S. 32, LESKiEN, Arch. f. slav. Phil. 1905, S. 161 f., über dasganze Sprachliche
gut orientierend A. LESKiEN in der Einleitung zu seiner ,,Grammatik der
altbulgarischen (altkirchenslavischen) Sprache", Heidelb. 1909.
4 Ed. B. Kopitar, Glagolita Clozianus, p. XXXV sqq. Wien 1836,
vergl. MüLLENHOFF und ScHERER, Denkmäler deutscher Poesie und Prosa
 
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