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Troje, Luise; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 17. Abhandlung): Adam und Zoe: eine Szene der altchristlichen Kunst in ihrem religionsgeschichtlichen Zusammenhange — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34088#0030
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30

L. TROJE:

alle Kreaturen\ und es versammelten sich ahe Avilden Tiere und
das Vieh und Gevögel und kamen vor Adam, und er gab ihnen
NameiU, und sie beugten ihr Haupt vor ihm, und beteten ihn an
alle ihre Naturen und dieneten ihm^. Und es hörten die Engel
^ ,,AHe Kreatur furchtete ihn" Pesikta 45A Ebenso Philo, cpi/.
7η:ί7ΐ& 142 της τών περίγείων ήγεμονίκς άξίω-&είς U. 84 γεννήσκς κύτδν δ πκτήρ
ήγεμον:χδν φύσε: ζωον ούχ εργω μόνον άλλά χκί. τή §:ά λόγου χεψοτονί<χ χκ&ίστη
τών ύ-δ σελήνην άπάντων βκσίλέκ . . . hier allerdings werden die himmlischen
Wesen ausgenommen, τά χκτ' ούρκνδν ύπεξελόμενος .... Dagegen das Hexae-
meron TRUMPP S. 249 ,,und die Lichthimmel sind in Untertänigkeit gegen
den Menschen und Sonne, Mond, Sterne und Elemente." Zu den Elementen
vgh das Äthiop. Adambuch, DiLLMANN S. 40 ,,siehe das Feuer (von dem wir
einen Teil in uns haben), das früher uns willig gehorchte, hat jetzt Gewalt
über uns und brannte unseren Leib, als wir ihm nahe kamen." (Die gleiche
Anschauung weist für die asketische Literatur R. REiTZENSTEiN nach, HTsi.
dio7?Mc/:o7-M7M iaMSMca S. 123; als der Mönch Paphnutius sich die
Hand verbrannt hat, gilt seine Klage nur dem Rückschluß, ,,daß das Feuer
noch keinen Frieden mit ihm hat," denn Gefeitheit gegen die Elemente ist
dem Asketen abermals ein Beweis seiner ,,Vollkommenheit". Vgl. Jamblich,
7Kysi. 3, 4 πολλοί. γάρ xoh πυρδς προσφερομένου ού χκίοντκί, ούχ άπτομένου
τοΰ πυρδς κύτών §ίά τήν &εί<χν έπίπνοί,οίν).
^ Das \Trleihen von Namen ist ein Beweis hoher Intelligenz, indem vor-
ausgesetzt wird, ,,daß diese Namen die richtigen, der Eigentümlichkeit der
Genannten adäquaten Benennungen seien." GRÜNBAUM, Re:'i7-0'ge S. 232.
Mehrfach wird damit der höhere Rang des Adam vor den Engeln begründet,
daß er allein die Geschöpfe zu benennen weiß. (Pesikta 34 a; Pirke R. Elieser
13; s. auch Bereschit rabba 17; Philo, cAc7-M&. 56, de cp:'/. 7??M7:c/. 148, &
7?:Μίαί. 7?07?:. 63; Hc77:h:'c7: 3,21,42.)
^ Slav. Adambuch, JAGic S. 18 ,,die wilden Tiere und die Haustiere
und alle befiederten ^Agel und alle nährten sich, gingen und flogen nach
seinem (Adams) Befehl. Ohne Adams Befehl durften diese weder herumgehen,
noch sich niederlegen, noch irgend etwas verzehren, bevor es ihnen Adam
gestattete, ebenso auch Eva." \Arausgesetzt ist diese Bestimmung- Adams
und Evas zur Herrschaft über die Tiere ferner in einem Bericht, den die ganze
alexandrinische Legendengruppe bringt. Auf dem Wege zum Paradiese,
^mn wo Eva und Seth fiir den kranken Adam das Lebensöl holen wollen, wer-
den sie von einem bösen Tier überfallen. ,,Warum gedachtest du nicht deiner
Unterwerfung, da du doch einst Gottes Ebenbild unterworfen worden bist?"
wirft Eva weinend dem Ungetüm vor (Apok. Mos. 10), aber dieses erinnert
sie an den Sündenfall und an die dadurch völlig veränderte Sachlage. ,,0
Eva, von nun an hast du keine Macht mehr über uns" slav. Adamb., JAGic
S. 23, vgl. auch Vita 37 und die armenischen Adamschriften, PREUSCHEN
S. 206 u. 171. —- Auch für die Vorstellung vom Gehorsam der Tiere ist auf
ihre unmittelbare Analogie in der Mönchsliteratur hinzuweisen, und auch für
sie hat R. REiTZENSTEiN die pythagoreische Herkunft. festgestellt, Des Ηίλα-
7?Ms:MS IFeTA M^eT- ^cts Ze&e7? des /ze:J:ge7: H7:io7?:MS, <S*:AM7:gs&e7-. c/. He:7fe^.
 
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