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L. TROJE:
ägyptischen Handschriften der Adamlegende ausgestattet sein
mochten, und die nach dem Gelasianischen AArdammungsdekret
gegen die apokryphen Bücher, zugleich mit dem verfänglichen Text
dem Hauptbestande nach verschwanden — bis auf das, was hier
und da durch die Klostertradition hinübergerettetwurde insMittel-
alter, um jetzt unbeanstandet ais Genesisiilustration zu dienen.
Ist für diese mittelalterlichen Genesisbilder durch den Zu-
sammenhang mit dem frühen Oasenfresko in E1 Bagauät also der
altchristliche Ursprung gesichert, so wird anderseits dieses durch
die bunte Fülle von ergänzenden Darstellungen, die auch in später
Reproduktion noch Schlüsse gestatten auf ihre Vorbilder, aus
seiner Isolierung herausgehoben und für unsere Vorstellung einer
jener erstaunlich langen Reihen von Paradiesesbildern^ eingefügt,
die den altchristlichen Analphabeten den gottebenbildlichen Zu-
stand Adams so ausführlich vor Augen stellten, wie es der helle-
nistischen Legendentendenz entsprach.
Yerde, S. Maria Novella, Florenz; Mosaiken von Monreale, alle vier Oktateuche)
Schatzhöhle S. 11, Book of the Bee, BuDGE p. 30, Äthiop. Adambuch S. 85.
Zu den Noah heim Bau der Arche auslachenden Kindern
Kains (Vatikanischer Oktateuch 747) Äthiop. Adambuch S. 99.
Zu dem Abraham als wilder nackter Mann entgegenkommen-
den Melchisedek (Taufkirche zu Parma, vatikanische Oktateuche) Schatz-
höhle S. 28; Book of the Bee, BuDGE p. 35; Äthiop. Adambuch S. 102
und 116 (Melchisedeks Dienstamt an der heiiigen Grabstätte Adams verlangte
die Lebensweise des δσως, des Asketen: völlige Enthaitsamkeit, Wachsen-
lassen des Haares und der Nägei usw. ,,Kleid und Gürtel aus Feuer"
(s. unten S. 94 Anm. 3) schließen wohl die irdische Bekleidung aus. Auch
der Engei fehlt nicht, der mit ihm ist und ihm Himmelsspeise bringt).
i Der Oktateuch von Bvzanz z. B. weist sechs Bilder auf, die Adam vor
dem Sündenfall schildern, und der von Smyrna gar neun. — Unter diesen
Paradiesesszenen verdient noch eine, beiden Oktateuchherausgebern unver-
ständlich gebliebene Darstellung Erwähnung. Im Oktateuch von Smyrna
(5, 13) liegt im Vordergrunde eine vollkommen leblose steife Menschengestalt,
und hinter ihr sinkt offenbar die gleiche Gestalt, jetzt iebendig geworden und
deutlich ais Adam erkenntiich, anbetend und lobpreisend in die Knie. Sollte
die merkwürdige gnostische AArstellung von der lebiosen körperlichen Säule
(άνδρί&ς) hier eingewirkt haben, als welche Adam zunächst nur körperlich
erschaffen ist und zwar von niederen Mächten, und welche erst lebendig wird,
ais Gott ihr von oben die aus seiner Sphäre stammende ,,Seele" sendet?
Abermals käme dann hier der Anthroposmythus zu Worte, in der späten,
schon ganz verdunkelten Form, wie er in der mandäischen Gnosis erhalten
ist, BRANTD, AeZ. S. 36; s. auch die Naassenerpredigt Hippol. 7-e/ui.
V7, sowie Petrusakten 38 und Abboth R. Nathan (s. oben S. 18). Hier ist zu
vergleichen W. BoussET, 7TaMpip7'oi7^77re S. 198.
L. TROJE:
ägyptischen Handschriften der Adamlegende ausgestattet sein
mochten, und die nach dem Gelasianischen AArdammungsdekret
gegen die apokryphen Bücher, zugleich mit dem verfänglichen Text
dem Hauptbestande nach verschwanden — bis auf das, was hier
und da durch die Klostertradition hinübergerettetwurde insMittel-
alter, um jetzt unbeanstandet ais Genesisiilustration zu dienen.
Ist für diese mittelalterlichen Genesisbilder durch den Zu-
sammenhang mit dem frühen Oasenfresko in E1 Bagauät also der
altchristliche Ursprung gesichert, so wird anderseits dieses durch
die bunte Fülle von ergänzenden Darstellungen, die auch in später
Reproduktion noch Schlüsse gestatten auf ihre Vorbilder, aus
seiner Isolierung herausgehoben und für unsere Vorstellung einer
jener erstaunlich langen Reihen von Paradiesesbildern^ eingefügt,
die den altchristlichen Analphabeten den gottebenbildlichen Zu-
stand Adams so ausführlich vor Augen stellten, wie es der helle-
nistischen Legendentendenz entsprach.
Yerde, S. Maria Novella, Florenz; Mosaiken von Monreale, alle vier Oktateuche)
Schatzhöhle S. 11, Book of the Bee, BuDGE p. 30, Äthiop. Adambuch S. 85.
Zu den Noah heim Bau der Arche auslachenden Kindern
Kains (Vatikanischer Oktateuch 747) Äthiop. Adambuch S. 99.
Zu dem Abraham als wilder nackter Mann entgegenkommen-
den Melchisedek (Taufkirche zu Parma, vatikanische Oktateuche) Schatz-
höhle S. 28; Book of the Bee, BuDGE p. 35; Äthiop. Adambuch S. 102
und 116 (Melchisedeks Dienstamt an der heiiigen Grabstätte Adams verlangte
die Lebensweise des δσως, des Asketen: völlige Enthaitsamkeit, Wachsen-
lassen des Haares und der Nägei usw. ,,Kleid und Gürtel aus Feuer"
(s. unten S. 94 Anm. 3) schließen wohl die irdische Bekleidung aus. Auch
der Engei fehlt nicht, der mit ihm ist und ihm Himmelsspeise bringt).
i Der Oktateuch von Bvzanz z. B. weist sechs Bilder auf, die Adam vor
dem Sündenfall schildern, und der von Smyrna gar neun. — Unter diesen
Paradiesesszenen verdient noch eine, beiden Oktateuchherausgebern unver-
ständlich gebliebene Darstellung Erwähnung. Im Oktateuch von Smyrna
(5, 13) liegt im Vordergrunde eine vollkommen leblose steife Menschengestalt,
und hinter ihr sinkt offenbar die gleiche Gestalt, jetzt iebendig geworden und
deutlich ais Adam erkenntiich, anbetend und lobpreisend in die Knie. Sollte
die merkwürdige gnostische AArstellung von der lebiosen körperlichen Säule
(άνδρί&ς) hier eingewirkt haben, als welche Adam zunächst nur körperlich
erschaffen ist und zwar von niederen Mächten, und welche erst lebendig wird,
ais Gott ihr von oben die aus seiner Sphäre stammende ,,Seele" sendet?
Abermals käme dann hier der Anthroposmythus zu Worte, in der späten,
schon ganz verdunkelten Form, wie er in der mandäischen Gnosis erhalten
ist, BRANTD, AeZ. S. 36; s. auch die Naassenerpredigt Hippol. 7-e/ui.
V7, sowie Petrusakten 38 und Abboth R. Nathan (s. oben S. 18). Hier ist zu
vergleichen W. BoussET, 7TaMpip7'oi7^77re S. 198.