ΑΔΑΜ und ΖΩΗ.
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man an den Umweg einer Vermittiung durch die Orphik schwer
glauben kann. Man vergleiche nur das Totenbuch (s. ERMAN,
Mgyp^S.460): ,,meine Unreinheit ist vert.rieben, und die Sünde,
die an mir war, ist niedergeworfen. Ich wusch mich in jenen zwei
großen Teichen, die in Herakleopolis sind; ich gehe auf dem Wege,
wo ich mein Haupt wasche in dem See der Gerechten. Ich gelange
zu diesem Lande der Verklärten und trete ein durch das prächtige
Tor. Ihr, die ihr vorn steht, reicht mir eure Hände; ich bin es,
ich bin einer von euch geworden." Und denselben Gedanken
bringen schon die Pyramidentexte (519), wo der Tote ,,sich badet
in dem See von Earu"L Die Apokalypse Moses (40) berichtet
dann weiter die ,,Beschickung" der Leiche Adams durch die Erz-
engel (ebenso Vita 48), mit deutlichen Anklängen an das ägyptische
Ritual. Dieser, hier von Gott selbst befohlenen, also dadurch
sanktionierten ,,Salbung mit wohlriechendem 01" haften inÄgyp-
ten magische Vorstellungen an: der richtigen Zubereitung der
Leiche, der ,,Kunst" des Anubis oder seines priesterlichen Stell-
vertreters, des Cherheb, wurde die Kraft zugeschrieben, die Toten
zu ,,verklären"h Dieses merkwürdige Motiv wird uns noch in
einem anderen Zusammenhange beschäftigen.
Jedesmal sodann, wenn die Legende peinlich massive Wunder
und Zaubereien erzählt, klingen ägyptische Reminiszenzen an.
Ich erinnere an das Bravourstück Gottes, den Felsen, der Adam
und Eva zermalmen sollte, in ein schützendes Gewölbe zu ver-
wandeln (s. oben S. 53). Das Motiv ist nicht von der Legende
erfunden. Plötzlich ein Felsengewölbe über eine arglose Versamm-
lung herbeizuzwingen, das war in Ägypten die Höhe der ZaubereU.
sie hin in das Gebirge, jauchzend und tanzend, mit Händeklatschen und
Trompetenblasen."
^ ERMAN, Agypi. Tte/ig/on^ 8. 110.
2 ERMAN, Agypi. ReüghoTH g 151 Anm. 25. Auch das slavische Adam-
buch bringt dieses Motiv, aber ganz verwirrt, es wurde hier offenbar nicht
mehr verstanden. -—- Zu der Öisalbung vgl. Dionysius Areopagita e/e eccö
/t/er. VII: in der Beschreibung einer altchristlichen Trauerfeier gießt der
Priester während seiner Gebete Ö1 auf die Leiche. (HASENCLEVER, Der α/ί-
chHsiü'che Geä&erschwuc/c 1886 8. 97.)
s In der Wahren Geschichte des Setne Chamo'is und seines Sohnes
Si-usire (MASPERO, Couies popu/cn'res^p.177 sq.) läßt der ägyptischeErzzauberer
Horus über dem Pharao und seinen Prinzen ein riesiges steinernes Gewölbe
erscheinen, 200 Ellen lang und 50 Ellen breit ,,und der Pharao bemerkte das
steinerne Gewölbe über sich; er öffnete den Mund zu einem großen Schrei;
er und sein Volk, das im Sprechsaal war."
Sitzungsberiehted. Heidelb.Akad., philos.-hist. KL 1916. 17.Abh.
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man an den Umweg einer Vermittiung durch die Orphik schwer
glauben kann. Man vergleiche nur das Totenbuch (s. ERMAN,
Mgyp^S.460): ,,meine Unreinheit ist vert.rieben, und die Sünde,
die an mir war, ist niedergeworfen. Ich wusch mich in jenen zwei
großen Teichen, die in Herakleopolis sind; ich gehe auf dem Wege,
wo ich mein Haupt wasche in dem See der Gerechten. Ich gelange
zu diesem Lande der Verklärten und trete ein durch das prächtige
Tor. Ihr, die ihr vorn steht, reicht mir eure Hände; ich bin es,
ich bin einer von euch geworden." Und denselben Gedanken
bringen schon die Pyramidentexte (519), wo der Tote ,,sich badet
in dem See von Earu"L Die Apokalypse Moses (40) berichtet
dann weiter die ,,Beschickung" der Leiche Adams durch die Erz-
engel (ebenso Vita 48), mit deutlichen Anklängen an das ägyptische
Ritual. Dieser, hier von Gott selbst befohlenen, also dadurch
sanktionierten ,,Salbung mit wohlriechendem 01" haften inÄgyp-
ten magische Vorstellungen an: der richtigen Zubereitung der
Leiche, der ,,Kunst" des Anubis oder seines priesterlichen Stell-
vertreters, des Cherheb, wurde die Kraft zugeschrieben, die Toten
zu ,,verklären"h Dieses merkwürdige Motiv wird uns noch in
einem anderen Zusammenhange beschäftigen.
Jedesmal sodann, wenn die Legende peinlich massive Wunder
und Zaubereien erzählt, klingen ägyptische Reminiszenzen an.
Ich erinnere an das Bravourstück Gottes, den Felsen, der Adam
und Eva zermalmen sollte, in ein schützendes Gewölbe zu ver-
wandeln (s. oben S. 53). Das Motiv ist nicht von der Legende
erfunden. Plötzlich ein Felsengewölbe über eine arglose Versamm-
lung herbeizuzwingen, das war in Ägypten die Höhe der ZaubereU.
sie hin in das Gebirge, jauchzend und tanzend, mit Händeklatschen und
Trompetenblasen."
^ ERMAN, Agypi. Tte/ig/on^ 8. 110.
2 ERMAN, Agypi. ReüghoTH g 151 Anm. 25. Auch das slavische Adam-
buch bringt dieses Motiv, aber ganz verwirrt, es wurde hier offenbar nicht
mehr verstanden. -—- Zu der Öisalbung vgl. Dionysius Areopagita e/e eccö
/t/er. VII: in der Beschreibung einer altchristlichen Trauerfeier gießt der
Priester während seiner Gebete Ö1 auf die Leiche. (HASENCLEVER, Der α/ί-
chHsiü'che Geä&erschwuc/c 1886 8. 97.)
s In der Wahren Geschichte des Setne Chamo'is und seines Sohnes
Si-usire (MASPERO, Couies popu/cn'res^p.177 sq.) läßt der ägyptischeErzzauberer
Horus über dem Pharao und seinen Prinzen ein riesiges steinernes Gewölbe
erscheinen, 200 Ellen lang und 50 Ellen breit ,,und der Pharao bemerkte das
steinerne Gewölbe über sich; er öffnete den Mund zu einem großen Schrei;
er und sein Volk, das im Sprechsaal war."
Sitzungsberiehted. Heidelb.Akad., philos.-hist. KL 1916. 17.Abh.
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