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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0015
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Ausgleichserscheinungen bei Zahlwörtern im Mitteiindischen.

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§ 20. Der prakritische Nom.-Akk.-Ausgang oder -7Z7zzi
(s. S. 5, No. 1) der Zweizahl stammt jedenfahs von der Dreizahl:
pr. ^τζτζΐ, \mn wo er auf zwei verschiedenen Wegen eingeführt sein
kann. Im Pali lautet die dem pr. izizzTzzi entsprechende Form zu-
nächst (pa.) iüh, die genaue Nachform des ai. s. § 5. Bald
aber stellt sich dafür ein, das durch den Genitiv pa. izi7Z7ia777
hegünstigt war; s. § 6. Im Pali freilich findet sich diese neue Form
nicht, wohl aber in den mp. Inschriften, wo mpl. iziTzzi in Kh. i und
^7777ii in J. J bezeugtsind,diebeide ^777777 meinen;vgl. Johansson,
a. 0. A 48^. Sie ist also nichts weniger als jung. Zu diesem izAzrzi
kann sich leicht ein *dc77777zi gestellt haben, zu einer Zeit, als noch
dci7777U777 als Genitiv dem dortigen zü7i7i%777 gegenüber stand, wie
es ja tatsächlich im Pali der Fall ist. Es kommt aber dafür noch
ein weiteres Moment in Betracht, dessen Wirksamkeit auch noch
in anderen Erscheinungen erkennbar ist: die in der Zusammen-
setzung übliche Gestalt der Zweizahl (idg. *d%zi°) reimte auf die
der Dreizahl (idg. *irzi°). Später freilich wurde mi. dezi° mehr und
mehr durch dn° und do° verdrängt, s. § 23 ff.; aber als der Genitiv
noch dei7777 U7p lautete, waren auch die dezi-Komposita noch durch-
aus geläufig; so im Pali. Damals also stand z. B. neben dem zu-
sammengesetzten Adjektiv Gpado 'dreiversig' (so pa.; = ai.
iz^^zzhzzA) die syntaktische Verbindung *izi7Z7zzi pctdüTzzi 'drei Verse'.
Da lag es nahe, neben *b(hp%&) 'zweiversig' die \^erbindung
*d(Ü77777 potdäTii 'zwei Verse' zu bilden; vgl. §26 zu pr. eiz7777zzi. —-
Dem so oder so oder auf beide Arten^ zustande gekommenen
*dezi77777 mußte im Prakrit &zi7Z7zzi entsprechen, und so lautet das
Wort im ΑράΜτΎζττζΑζ (prA.) und sonst auch wirklich.
§ 21. Man hat dieses &zi777izi auf älteres &e7Z7zzi (und weiter auf
*dce77zi) zurückgeführt, s. § 9k Es ist nun freilich richtig, daß
an Stelle des in geschlossener Silbe aus e gekürzten e 'zuweilen'
auch 7 erscheint; s. PiscHEL, PrakrGr. §84. Abereinengenügen-
den oder gar zwingenden Grund für jene Herleitung vermag ich
nicht zu sehen. Nach PiscHEL, a. 0. § 119 (,W2)- ,,zi kann vor
Konsonantengruppen zu e werden^ ließe sich ja auch umgekehrt
^ züü in M. t und S. t kann zinü oder Zzwn' meinen.
^ AVI. Anhang, Abs. 5.
s PiscHEL führt prAMg. &e777zi in KZ. J5. 144 und PrakrGr. § 91, S. 79,
sowie § 436 aAnf. an, iibergeht es aber in der Aufzählung der &e-Kasus in
§ 437. Bezeugt ist &77τιί (ebenso wie &i7777i) bei HEMACANDRA d. 120.

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