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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0026
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26

CilR. BARTHOLOMAE:

mehr dem 'elhptischeiW Gen.Dualis phroA; und der Genitiv
des DennhenKompositums ist selbstredend soviel
als ai. TndidphroA. Im Pali werden bloß die Mehrheitsformen von
phnr- 'Vater' in solch elliptischem Sinn gebraucht — nicht auch
5 wie im Aind. die von 7?7^nr- 'Mutter' —, und auch nur das Wort
für 'Vater' kommt am Ende solcher DcnndcuKomposita vor.
Abs. 8. Mit dem ai. Gen.Du. ρώτηΑ hat es nun aber im
Rgveda eine eigentümliche Bewandtnis: er ist an allen zwanzig
Stellen seines Vorkommens nach dem Metrum dreisilbig zu lesen,
10 mit dem Rhythmus ^ ^ ; s. zuletzt. darüber WZIvM. 337 und
OnDENBERG, Rgv. 7. 14. Es steht diese vom Metrum geforderte
Auflösung des bezeugten konsonantischen 7- in einen sonantischen
und konsonantischen Eaut ganz im Einklang mit der entsprechen-
den Spaltung des geschriebenen y und o im gleichen Iiasus bei
15 der f- und n-Deklination; s. LANMAN, Nounlnfl. 392 und 414 zu
MryoA und nrcoA (usw.) im Rgveda. Auf die Ursache dieser Er-
scheinung einzugehen habe ich an dieser Stelle keinen Anlaß;
es kommt mir hier allein auf die Tatsache an.
Abs. 9. OLDENBERG gibt das überlieferte phroA, um über
20 die Aussprache des nicht geschriebenen und von der Grammatik
nicht anerkannten, aber doch tatsächlich gehörten Sonanten nichts
auszusagen, mit phvoA wieder. Ich halte es für durchaus wahr-
scheinlich, daß dieser Sonant ein n-Laut war. Man darf für sicher
annehmen, daß die spältige Aussprache des r-Lauts in jener Form
25 aus alter Zeit stammt — wenn auch nicht in allen, so doch in
den vorbildlich gewordenen Eällen —: dann ist das ur in pRzmoA
nicht anders zu beurteilen, als in den bei WACKERNAGEL, AiGr.
7. 23 besprochenen Wörtern, insbesondere als das nr im Gen.Sing.
phÜT*, usw., sowie im Akk.Sing. neutr. (sechsmal im RV.).
30 Sollte man aber das Alter der Spaltung im Gen.Du. in Abrede
stellen wollen, so wird man doch zugeben müssen, daß sich die
Färbung des im Gen.Du. gesprochenen Sonanten dem Einfluß
des Gen.Sing. phzV kaum hätte entziehen können: auch aus einem
^phoroA^ Aväre phnroA hervorgegangen. Somit stelle ich unbedenk-
35 lich an die Stelle von OLDENBERGs unbestimmten pztvoA das
bestimmte phzvoA.
^ Vgl. DELBRÜCK, VglSynt. L 137.
^ Worin a einen beliebigen überkurzen Sonanten darstehen soii, nur
nicht einen M-farbigen.
 
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