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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0027
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Ausgleichserscheinungen bei Zahlwörtern im Mittelindischen.

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Abs. 10. Mit den Dualformen des Worts für Water' war irn
Aind. die Bedeutung Water und Mutter, Eftern' verknüpft, also
mit: phdrun, phuroA (geschrieben phroA, s. Abs. 9).
Von diesen drei Kasus setzt sich der Nominativ in pa. fort^.
Aber dieses phnro ist nicht nur Nom. Du. die 'Eltern', sondern
auch die Nachform des Nom. Plur. ai. (phdro) 'die Väter'.
Zur Zeit der ahmählichen Aufgabe des Dualis — sie wurde jeden-
falls durch jenen Zusammenfan, der sich auf ahe Stammklassen
mit Ausnahme derer auf n-, ή und n-Vokale erstreckte, ganz
wesentlich gefördert — und der Ersetzung der Dual- durch die
Pluralausgänge standen nun nebeneinander p&uoA, Gen.Du.,
und Gen.Plur.: aus deren Kontamination ging
hervor, die Vorform von pa. Bei keinem zweiten Ver-
wandtschaftswort hat sich der Dual so fang behaupten können,
afs bei dem Wort für 'Vater' phdr-, weif sich nur bei diesem für
den Dual eine besondere Bedeutung ausgeprägt hatte. Also fand
jene Kontamination eben auch nur bei diesem Wort statt, und es
ist darum dieses k^erwandtschaftswort das einzige, das cfen Gen.
Plur. auf -nnnnm aufweist: phununTp. Daneben findet- sich auch
pa. phMnn/p, mit dem bei den übrigen Verwandtschaftswörtern
ausschließlich bezeugten Ausgang -Μτζηψ, und als Pluralform,
zum Ausdruck für 'der Väter' ist phh?z<r7p- jedenfafls äfter als
das eben zunächst nur 'der beiden Eltern' bedeutete.
Abs. 11. Während sich im Pafi die Doppelheit der Genitiv-
bildung: phnTznuTp, nnd (entsprechend der Doppelheit der
Bedeutung) erhalten hat, ist im Prakrit die u7i7?n7p,-Form von der
auf verdrängt worden, die ja bei den andern Verwandtschafts-
wörtern allein ererbt und zudem durch die <r-Deklination begün-
stigt war; daher z. B. prAMg. ατηττηζρΐΜτιηιρ im Sinn des ai.
phroA (°phwoA), des pa. 7?rä^phu7r7ru7p, (s. Abs. 7).
Abs. 12. Zum Schluß noch einige Bemerkungen zu den mpl.
und pr. Gen.Plur. der Verwandtschaftswörter auf -ϊηατρ (-^τηζτρ,
i ÜHiLDERS, PaliDict. 385a leugnet freilich die Gleichheit von pa.
pharo ^father and mother, parents' und ai. phhrctM.* "that it is not the Sansk.
dual pharaM is seen from Dh. 153, where we have ρι'ίκτκηυκ (gen.pl.) accayena
'on the death of his parents'". Mit dieser Art der Beweisführung läßt sich
auch die Gleichheit von pa. und ai. M&hhn 'beide', von pa. ^nce und ai.
J(n)ce 'zwei' in Abrede stellen: einfach durch A^erweis auf die Genitive
und dMcmna???,.

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