Metadaten

Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0028
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
28

CHR. BARTHOLOMAE:

s. Abs. 2) wie mpl. ZiMdVaTT? Dh. neben &/?7*%/??7?%77? S., pa. /?Aü-
f?77???77?, prAAlg. (n77Z777a)pM77n7n neben (7777777777)^77777777^., 777<n77%777 neben
pa. 777^^77777777?. Nach PiscHEL wären beide Ausgangsformen auf
lautlichem Weg aus ai. -^7777777 (ai. pPr7U77?7, /?A7*dV77a777) hervor-
s gegangen; s. a. 0. § 58: ,,r wird in der Deklination der r-Stämme
zu f, ??"^. Nun sieht es ja allerdings so aus, als ob im Aind. ganz
beliebig das arische r durch fr und da.s ar. rr durch ?τ* und ??7*
vertreten sei,und ebenso beliebig im Mind. das ai. r durch i und n:
da liegt es nahe, diese Doppelheit der Entsprechung auch auf die
10 Fortsetzung des ai. r im Mind. zu übertragen. Aber, ich glaube,
es sieht nur so aus, als ob die Färbung bei jenen Lauten sich ganz
regellos bald so, bald so gestaltet hätte. In der Tat läßt sich doch
wenigstens für das ar. r bereits jetzt feststellen, daß es im Aind.
1. nie anders denn als zb im Wortanlaut erscheint: ai. 77*7??n%. (vgl.
15 2b), (s. mein AirWb. 206), 2. nie anders als τν im Wort-
inlaut, sofern ihm ein labialer Konsonant entweder a) vorausgeht:
ai. pWTuiA, &Aur777A, 777777*7777/7, 77?M7*M77/7 , 777*7777 (aUS älterem *C777*77<7;
s. AirWb. 1372); oder b) folgt: ai. λτΡ'ρτζτ'τιΑ, 6*777*7777/7 (s. 1), Μτττζ/ζί;
vgl. dazu WACKERWAGEL, AiGr. 2. 28. Diese Tatsache spricht
20 doch sehr dafür, daß auch sonst bei der Entwicklung der silbischen
7*-Laute die Umgebung für die Färbung des neueintretenden
Sonanten maßgebend war. Allerdings ist durch den Einfluß
andererFormen des selben Worts,sowie anderer etymologisch ver-
wandter oder begriffsähnlicher oder bildungsgleicher Wörter das
25 lautgesetzliche Bild in erheblichem Maß gestört worden^. Dem
Satz WACKERNAGELs, a. 0.: ,,Das Schwanken zwischen ϊτ* und τζτ*
scheint z. T. mundartlich gewesen zu sein" stimme ich insofern
bei, als ich zugebe, daß bei doppelt gestalteten Wörtern leicht
hier die eine, dort die andere Wortgestalt den AMrzug erhalten
30 konnte. Jedenfalls aber darf man eine Erscheinung, die selber
noch nicht geklärt ist, nicht dazu benutzen wollen, eine andere zu
erklären. Vgl. zur Frage auch PERSSON, Beitr. 751 ff.
Abs. 13. Was nun im Mind. der Inschriften und im Prakrit
das Nebeneinander von Gen.Plur. der Verwandtschaftswörter mit
^ Zu der von ScHEFTELowiTz vertretenen Ansicht, es meine das r in
ai. phr77(777? gar nicht einen langen r-Sonanten, sondern vielmehr 7Ϋ, ver-
weise ich auf meine Bemerkungen in WZKM. 22. 334ff.
2 So könnte gar wohl das Part. Parf. Pass. /κτ'τζώ/? 'zerfalien' des RV.
— = pr. /'777777 0 — neben dem normai vokaiisierten /?7'770/? des AV. seine
Gestait durch Andehnung an 777777*7777/7 ^zermalmt' erhalten haben.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften