Das vierte Evangelium.
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b) 1, 25 ist, wie WELLHAUSEN gesehen hat, erst eingeschoben
worden, nachdem die Taufe durch Jesum 3, 22f. erzählt war.
1, 25—28 ist durch Überarbeitung von 1, 22—24 entstanden.
Dem Text von 1, 25—28 widerspricht 4, 2 und 4, 44. 1, 25—28
ist also von einem Erklärer eingelegt worden, der 3, 22 mit dem
Vorhergehenden (1, 19—34) und dem Nachfolgenden (4, 44) in
Einklang bringen wolite. Dadurch entstand aber viehnehr ein
Mißklang, wie es bei derartiger Tätigkeit subalterner Geister zu
geschehen pflegt.
c) Gegen den Zusammenhang von 7, 38—43 wendet sich
WELLHAUSEN mit Recht; er irrt aber, wenn er meint, daß I Joh.
3, 8f. aus diesem entnommen sei. Es ist vielmehr das Umgekehrte
der Fall, da I Joh. auch nicht die leiseste Spur der evangelischen
Erzählung verrät, wohl aber R kannte und mehrfach dagegen
polemisierth
d) Sicherlich würden auch die Bemerkungen über die Wirkun-
gen des Lanzenstiches 19, 33—34 zu solchen Interpolationen zu
rechnen sein, wenn nicht weiter unten wahrscheinlich gemacht
werden könnte, daß der Urheber dieser Zusätze der Continuator ist.
Selbstverständlich gibt es außer den soeben erwähnten noch
zahlreiche weitere Stellen, an welchen mit einiger Wahrscheinlich-
keit Interpolationen oder Korrekturen anzunehmen sind; s. 12,
18—19; 14, 21—22 u. a. m. Doch sind diese meist a priori noch
nicht mit genügender Sicherheit festzustellen, da ja, wie auch
WELLHAUSEN zugibt (Erwch. u. 38), gerade das Johannes-
evangelium große Erweiterungen und Abänderungen erfahren hat,
so daß es jetzt nicht mehr in seiner ursprünglichen, sondern nur
in einer zweiten, vermehrten und verbesserten Ausgabe vorliegt.
Durch dieses Zugeständnis verlieren allerdings die Vermutungen
WELLHAUSENS über solche Interpolationen mehrfach an Wert.
Gerade dadurch, daß er manche Notizen willkürlich dem ersten
oder zweiten Bearbeiter oder einem Abschreiber zuteilt, ist es oft
unmöglich geworden, ohne weiteres die einzelnen Schichten, die
unleugbar vielfach bestehen, streng und sachgemäß zu scheiden.
Es ist daher methodisch geboten, zuerst diejenigen Bestand-
teile des Evangeliums genau zu bestimmen, welche sic-h durch ihren
Inhalt und ihre Form gleichsam von selbst ausscheiden: die Ein-
lagen von G und R sowie die Zusätze, welche in den erzählenden
* 8. TA. 6Y. M. 1916, 228.
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b) 1, 25 ist, wie WELLHAUSEN gesehen hat, erst eingeschoben
worden, nachdem die Taufe durch Jesum 3, 22f. erzählt war.
1, 25—28 ist durch Überarbeitung von 1, 22—24 entstanden.
Dem Text von 1, 25—28 widerspricht 4, 2 und 4, 44. 1, 25—28
ist also von einem Erklärer eingelegt worden, der 3, 22 mit dem
Vorhergehenden (1, 19—34) und dem Nachfolgenden (4, 44) in
Einklang bringen wolite. Dadurch entstand aber viehnehr ein
Mißklang, wie es bei derartiger Tätigkeit subalterner Geister zu
geschehen pflegt.
c) Gegen den Zusammenhang von 7, 38—43 wendet sich
WELLHAUSEN mit Recht; er irrt aber, wenn er meint, daß I Joh.
3, 8f. aus diesem entnommen sei. Es ist vielmehr das Umgekehrte
der Fall, da I Joh. auch nicht die leiseste Spur der evangelischen
Erzählung verrät, wohl aber R kannte und mehrfach dagegen
polemisierth
d) Sicherlich würden auch die Bemerkungen über die Wirkun-
gen des Lanzenstiches 19, 33—34 zu solchen Interpolationen zu
rechnen sein, wenn nicht weiter unten wahrscheinlich gemacht
werden könnte, daß der Urheber dieser Zusätze der Continuator ist.
Selbstverständlich gibt es außer den soeben erwähnten noch
zahlreiche weitere Stellen, an welchen mit einiger Wahrscheinlich-
keit Interpolationen oder Korrekturen anzunehmen sind; s. 12,
18—19; 14, 21—22 u. a. m. Doch sind diese meist a priori noch
nicht mit genügender Sicherheit festzustellen, da ja, wie auch
WELLHAUSEN zugibt (Erwch. u. 38), gerade das Johannes-
evangelium große Erweiterungen und Abänderungen erfahren hat,
so daß es jetzt nicht mehr in seiner ursprünglichen, sondern nur
in einer zweiten, vermehrten und verbesserten Ausgabe vorliegt.
Durch dieses Zugeständnis verlieren allerdings die Vermutungen
WELLHAUSENS über solche Interpolationen mehrfach an Wert.
Gerade dadurch, daß er manche Notizen willkürlich dem ersten
oder zweiten Bearbeiter oder einem Abschreiber zuteilt, ist es oft
unmöglich geworden, ohne weiteres die einzelnen Schichten, die
unleugbar vielfach bestehen, streng und sachgemäß zu scheiden.
Es ist daher methodisch geboten, zuerst diejenigen Bestand-
teile des Evangeliums genau zu bestimmen, welche sic-h durch ihren
Inhalt und ihre Form gleichsam von selbst ausscheiden: die Ein-
lagen von G und R sowie die Zusätze, welche in den erzählenden
* 8. TA. 6Y. M. 1916, 228.