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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 11. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 2 — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37644#0020
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20

Christian Bartholomae:

Die gleiche Zeichenreihe hat zweifellos auch West für seine Über-
setzung des Debets SBE. 37. 6, No. Vorgelegen; man braucht sich sein
väyagäno nur in PahlaviBuchstaben umzuschreiben. Die Bedeutung
freilich, die er dem Wort gibt: ‘allotments* 1 2 3, vermag ich aus seinem
5 väyagäno nicht herauszuschälen. Hätte er die Lesung nicht mitgeteilt,
so würde man aus der Übersetzung vielmehr schließen müssen, er
habe die Zeichenreihe vor sich gehabt, d. i. baxsisn 'Geschenk3
(== np. baxsis), wie sie in Ptt. D zu PahlRivDd. 191 bezeugt
ist (§ 7). Im übrigen scheint es mir unzweifelhaft, daß auch iwj-'öjD,
io oder besser die Variante ipo-'ö"), mit irtn") zusammengenommen wer-
den muß.
10. (§ 1), iw") (§ 3 a. E.) und (§ 7, 9) sind alles
nur mehr oder minder starke Verunstaltungen von iniwi (§ 3, 9). Aber
die erste ist jedenfalls schon ziemlich alt. Denn auf ihr beruht
15 1. die Erläuterung des Worts mit yätakgöwih, 2. die zweite (jüngere)
Glosse zu Y. 51. 5 b.
11. Das richtig geschriebene niyäyisn, die Übersetzung
des aw. namah- (s. § 8) wird mehrere Male mit y)rjwo yätakgöwih
'Fürsprache, Fürbitte3 glossiert, so z. B. Y. .28. 1 a, 34. 3 a. Das ist
20 wohl verständlich, insofern eben das Gebet als Anwalt, als Fürsprech
des Beters wirkt. Man vergleiche PahlT. isv. 1 f., wo der Fürsprech
(;yätakgöw) und der Ankläger (W-T hamemär: skr. prativädi 'Gegen-
sprecher3, pratipaksali 'Widersacher3) einander gegenüber gestellt wer-
den, und insbesondere PahlRivDd. 196. 3 ff., wo eine Definition des
25 yätakgöwih gegeben ist: J (J) ) 50a J ^oJ) wiu*ü ^ y)vy$>o
jPüea J :2Jioo^Vi i 2+m)rj)<&>+ urw i üow ) wii? ) mcv i
wmßp -*öif ^ yätakgöwih an bavet lte San i vidawak u apnrnäyakän i
vursalc u ätasän u störän u göspandän u apärik atuvänikän u näm-
cistik ruvän i xves räö soxvan göwet, d. i. ‘Fürsprache geschieht durch
30 den3, der für eine Frau, die Witwe ist, und für Kinder, die hungern,
und für Feuer und Rinder und Schafe und andere Hilflose (s. § 11a)

bung' von Säsän im Kn. 3 ff.: )ru>K5J. Ich bemerke das wegen der Lesung äscm.
§ 3. In der alten Mx.Handschrift K 22 wird äsän stets geschrieben, ebenso
in K 20 zu Bd. 22. 5, wo Justi in seinem lithographierten Text ohne Grund und
35 Not dafür eingesetzt hat.
1 Nach der Variante.
2 Ausgabe_j)j^; ebenso 164. 1, s. aber die Note dazu.
3 Der Ausdruck ist ungenau. Man erwartet« x5 ,)£) pa än ‘durch den’ oder
aberjjf^^xj Türsprech3 (ist der); aber in den andern dort gegebenen Definitionen
40 steht auch das Abstraktum mit folgendem än bcivet:, s. noch unten S. 42.
 
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