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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 11. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 2 — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37644#0032
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Christian Bartholomae:

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gläubige Christ beim Betreten der Kirche). — Diese Fassung erhält
durch folgende weitere Stellen ihre Bestätigung:
16. 1) DkM. 537. 17 ff.: ^ -V.£ot )
■ . . nonro [i] (i) 2JrK ) i vü-“na Tee apa-
5 stmc xxx et u Tiuhemtar ne bavet; 8and purset u dänäldar ne bavet; u
mändak1 (u) gar Bet [u\ avinästar ne bavet .... Sanjana ist in seinem
Vertrauen auf die unbedingte Glaubwürdigkeit des PahlaviFrahangs
DkS. 12, Übers. 14 darauf verfallen, in das erste Sätzchen den Sinn
zu legen: 'he who has a longing („eine Sehnsucht“!) for the Avesta
io and is not of a better natureh Mit solch gewaltsamen Kunststücken
ist wenig gedient; zudem besagt doch bavet nicht cer ist3, sondern
'er wird3, 'he becomes’, wie ja auch an dritter Stelle richtig steht.
Es ist zu übersetzen: 'Wer das Awesta aufsagt und an Charakter
nicht besser wird, wTer die Erklärung (des Awesta) studiert und
15 nicht wissender wird, wer seine Schuld beichtet und nicht sündloser
wird, . . A
17. 2) Die Nachschrift zur Abschrift des VispRat in M 5ia (vgl.
meine ZendHss.44 und Tafel 4) enthält zweimal das Nom. ag.
Tafel 4, Z. 1 und 9. An der ersteren Stelle folgt es auf ni-
20 kiritärän ‘Betrachter3; daraus ist nicht viel zu schließen. Wichtig
aber ist die andere Stelle, an der der Abschreiber von den künftigen
Benützern seiner Abschrift spricht und dem Wunsch Ausdruck gibt,
daß sie seiner gedenken und ihn an ihren guten Werken sollen teil-
nehmen lassen (pa karpak i kunand apäk xvestan Tiamkarpak2 därend).
25 Diese Benutzer seiner Schrift bezeichnet er mit vier Nomina ag., und
zwar der Reihe nach mit: d. i.
xvämtärän3 'die sie lesen3, xxxitärcin 'die sie sich leise vorsagen3,
änwxtärän 'die sie lehren3, yastärän 'die sie (beim Gottesdienst) vor-
tragen3. Daß das Nom. ag. mit -itär erscheint statt, wie nach dem
30 Infinitiv zu erwarten wäre, mit -tär (oder allenfalls -stör), hat keine
Bedeutung; auch an erster Stelle wäre vielmehr xvändärän zu er-

1 Wie zu lesen? Statt 2Jfindet sich auch (so N. 155. 22 und M 51 a,
Bl. 137 i\, Z. 16), daher West SBE. 5. 354 mändak umschreibt. Ich schließe mich
dem an. ohne freilich einen andern Grund dafür geltend machen zu können als
35 jene Markierung. Da.s von Sanjana DkS. 10 a, Gloss. 5 b für die Lesung mdnid
angerufene npers. mänid ist mir nicht bekannt; s. dazu S. 27, No. 3. Zu DkM.
532. 20 ist statt ) ■Ö"ii vielmehr wie 581. 11 1 -o"M vinäs u mändak zu
lesen. S. noch Beilage C, S. 40 ff.
2 S. dazu oben S. 6. No. 3.
S. weiter unten. Z. 31.

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