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Max Walleser:
allerdings ohne den in diesem Falle unbedingt notwendigen Vermerk
im Variantenverzeichnis, ihre Entstehung verdankt, ergibt sich mit
hoher Wahrscheinlichkeit daraus, daß das Msc. Cambridge Univ.Libr.
Add. 1464 aus dem Jahre 1020 n. Chr.1), welches von dem Heraus-
geber nur für die späteren Teile seiner Ausgabe verwertet werden
konnte2), bhagavatä aranävihärinäm (f. 3b) schreibt und es bei der
allgemeinen Genauigkeit der Astasähasrikä - Handschriften schwer
verständlich wäre, daß gerade die vorliegende allein eine ältere
Schreibweise bewahrt hätte.
Daß es sich aber bei der Lesart arcmä- tatsächlich um die ur-
sprüngliche handelt, wird in einer jeden Zweifel ausschließenden
Weise durch den zugehörigen Kommentar des Simhabhadra nahe-
gelegt. Ich habe nun zwar schon in anderem Zusammenhang3)
Gelegenheit genommen, auf die Stelle zu verweisen, ihre nochmalige
Anführung ist aber um so notwendiger, als das Zitat nicht voll-
ständig war. Die Stelle lautet nach der Kalkutta-Handschrift4) f. 20b.5)
folgendermaßen:
yasya samädheh prabhävat parcscim santane sva-para-vyävadhanä
’rthena ranayanti (')ti ranäh (21a) hiesä na jäyante (,) so ’ranä-sa-
mädiiis (,) tad-vihärinäm madJiye ’gratäyän niräistah (Msc. nid0)
san nirddisaty acittatam (sic) Ui vibliahti-viparinämena yojyam.
Hiermit stimmt genau überein die tibetische Übersetzung im
sechsten Bande (cha) des bsTan-hgyur mDo, f. 33 b des an dieser
Stelle allerdings kaum leserlichen und nur mit Hilfe des Sanskrit-
textes zu entziffernden Berliner Exemplars der Ausgabe von sNar-
thang 6):
non-mons-pa med-pa shes-bya-bahi tin-ne-Msin gan-gi mthus
gshan-rnams-hyi rgyud-na (?) bdag-dan gshan-la gdun-bar byed-pahi
*) Raj. Mitra sucht (Astasäh. Prajnäpäramitä, Preface p. XXV) es als in dem
ersten Jahr der Regierung des Königs Nanda von Bengalen (1165) entstanden
nachzuweisen.
2) 1. c. Preface p. XXVI.
3) Deutsche Literaturzeitung 1916, Nr. 45, col. 2297.
4) Library of the Asiatic Society of Bengal, Hodgson Mss. Nr. A. 17. Vgl.
Raj. Mitra, Sanskrit Buddhist Literature of Nepal, p. 194.
5) Die Seitenangabe 1. c. ist hiernach zu berichtigen.
6) Man vergleiche hiermit das harte, aber zutreffende Urteil H. Beckhs: „Das
schlechte, oft gar nicht zu entziffernde Berliner Exemplar ist für philologische
Zwecke unbrauchbar“ (Udänavarga, Berlin 1911, p. IV). Es wäre aber falsch,
hieraus zu schließen, daß die anderen bekannten Exemplare dieser Ausgabe —
ich denke zunächst an das des India Office — besser seien.
Max Walleser:
allerdings ohne den in diesem Falle unbedingt notwendigen Vermerk
im Variantenverzeichnis, ihre Entstehung verdankt, ergibt sich mit
hoher Wahrscheinlichkeit daraus, daß das Msc. Cambridge Univ.Libr.
Add. 1464 aus dem Jahre 1020 n. Chr.1), welches von dem Heraus-
geber nur für die späteren Teile seiner Ausgabe verwertet werden
konnte2), bhagavatä aranävihärinäm (f. 3b) schreibt und es bei der
allgemeinen Genauigkeit der Astasähasrikä - Handschriften schwer
verständlich wäre, daß gerade die vorliegende allein eine ältere
Schreibweise bewahrt hätte.
Daß es sich aber bei der Lesart arcmä- tatsächlich um die ur-
sprüngliche handelt, wird in einer jeden Zweifel ausschließenden
Weise durch den zugehörigen Kommentar des Simhabhadra nahe-
gelegt. Ich habe nun zwar schon in anderem Zusammenhang3)
Gelegenheit genommen, auf die Stelle zu verweisen, ihre nochmalige
Anführung ist aber um so notwendiger, als das Zitat nicht voll-
ständig war. Die Stelle lautet nach der Kalkutta-Handschrift4) f. 20b.5)
folgendermaßen:
yasya samädheh prabhävat parcscim santane sva-para-vyävadhanä
’rthena ranayanti (')ti ranäh (21a) hiesä na jäyante (,) so ’ranä-sa-
mädiiis (,) tad-vihärinäm madJiye ’gratäyän niräistah (Msc. nid0)
san nirddisaty acittatam (sic) Ui vibliahti-viparinämena yojyam.
Hiermit stimmt genau überein die tibetische Übersetzung im
sechsten Bande (cha) des bsTan-hgyur mDo, f. 33 b des an dieser
Stelle allerdings kaum leserlichen und nur mit Hilfe des Sanskrit-
textes zu entziffernden Berliner Exemplars der Ausgabe von sNar-
thang 6):
non-mons-pa med-pa shes-bya-bahi tin-ne-Msin gan-gi mthus
gshan-rnams-hyi rgyud-na (?) bdag-dan gshan-la gdun-bar byed-pahi
*) Raj. Mitra sucht (Astasäh. Prajnäpäramitä, Preface p. XXV) es als in dem
ersten Jahr der Regierung des Königs Nanda von Bengalen (1165) entstanden
nachzuweisen.
2) 1. c. Preface p. XXVI.
3) Deutsche Literaturzeitung 1916, Nr. 45, col. 2297.
4) Library of the Asiatic Society of Bengal, Hodgson Mss. Nr. A. 17. Vgl.
Raj. Mitra, Sanskrit Buddhist Literature of Nepal, p. 194.
5) Die Seitenangabe 1. c. ist hiernach zu berichtigen.
6) Man vergleiche hiermit das harte, aber zutreffende Urteil H. Beckhs: „Das
schlechte, oft gar nicht zu entziffernde Berliner Exemplar ist für philologische
Zwecke unbrauchbar“ (Udänavarga, Berlin 1911, p. IV). Es wäre aber falsch,
hieraus zu schließen, daß die anderen bekannten Exemplare dieser Ausgabe —
ich denke zunächst an das des India Office — besser seien.