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Max Walleser:
agrci)* 1), Vatkula (alpäbadhcmam agra)2) und Ananda, damit ihnen
der König seine Verehrung erweise. Wenn auch Subhüti in diesem
Zusammenhang nicht erwähnt wird, so beweist dies nicht, daß sein
Name in der buddhistischen Legende noch nicht bekannt gewesen
sei; jedenfalls geht aber aus der Stelle hervor — und deshalb wurde
sie hier angeführt —, daß die formelhafte Charakterisierung der her-
vorragenderen Mönche als die in einer gewissen Hinsicht „von dem
und die Drachenkönige Nanda und Upananda überwältigte. Diese Sage findet
sich in der „südlichen“ Literatur erst im Jätaka-Kommentar (ed. Fausböll v. V,
p. 126; vgl. auch Spenge Hardy, Manual2, p. 313) erwähnt und ist dem älteren
Kanon offenbar unbekannt, da sich in keinem der vier selbständigen Nikäya
(Digha, Majjhima, Samyutta, Anguttara) eine Anspielung darauf findet; daß sie
aber auch der (späteren) „nördlichen“ Überlieferung geläufig war, ergibt sich aus
der Darstellung der Legende in der von Schiefner unter dem Titel: „Eine tibe-
tische Lebensbeschreibung Säkyamuni’s“ übersetzten Kompilation, p. 4L Vgl.
Windisch, Festschrift Kuhn, p. 4ff.; Oedenberg, Gott. Gel. Anz. 1917, p. 145ff.
1) Es sei hier auf den auch für die Begriffsentwicklung von rana bzw. aranä-
vihärin bedeutungsvollen Widerspruch hingewiesen, der zwischen der Charakte-
risierung dieses Sthavira durch Upagupta und der Erwiderungsstrophe (in der
Textausgabe nicht als solche erkennbar!) des Königs besteht. Die letztere lautet
(p. 395 1. 1 v. u.): „Den in Bergeshöhle wohnenden, den Streitlosen (arcma), von
Feindschaft abgewendeten (vaira-parän-mukha), der Beruhigung ergebenen, in der
Tugend der Genügsamkeit groß gewordenen verehre ich wahrlich, den Sthavira
Käsyapa.“ Hier werden Eigenschaften als solche des Käsyapa gepriesen, von
denen weder die dem König durch Upagupta zuteil gewordene Belehrung noch
überhaupt die sonstige Tradition auch nur das Geringste enthält, und die eher
zu der Charakteristik des Subhüti als des aranä-vihärinäm agratäyäm nirdista
stimmen. Sollte in der Überlieferung des Textes des Divyävadana hier nicht
etwa eine Lücke vorliegen, indem ursprünglich von der Verehrung des Subhüti
an dieser Stelle die Rede gewesen wäre, sodaß der zitierte Sloka sich überhaupt
nicht auf Käsyapa, sondern auf den (im vorliegenden Text nicht mehr erwähnten)
Subhüti bezöge? Zu beachten wäre allerdings, daß nach Buddhaghosas Manora-
tha-püranl zu Aiiguttara vol. I, p. 23 1. 20 (dhutavädänam) unter den fünf dhuta-
dhamma folgende zu verstehen sind: (1) appicchatä, (2) santuttliitä, (3) salle-
khatä, (4) pavivekatä, (5) idam-atthikatä. Von diesen würde die unter (2) ver-
zeichnete santuttliitä, die in der Manoratha-püram 1. c. als alöbha „Gierlosigkeit“
definiert wird, zu samtosa („Genügsamkeit)“) unserer Divyävadana-Stelle passen.
Von den dhuta-dhamma sind die dreizehn dhutanga zu unterscheiden; vgl.
Milinda, ed. Trenckner, p. 359; Sacr. Books of the East, XXXVI, p. 268; Jätaka
II, p. 449; Parivära, p. 131, 193. Übrigens weiß auch die Manoratha-püranl, die
eine ausführliche Lebensgeschichte (und Vorgeschichte) des Mahä-Käsyapa enthält,
nichts von einem Aufenthalt dieses Thera in einer Bergeshöhle oder überhaupt
in der Einöde zu berichten.
2) Ang. I, p. 25: appäbädhänam; E. R. J. Gooneratne: „free from disease“
(Übers, des Anguttara-nik., Galle 1913, I, p. 31),
Max Walleser:
agrci)* 1), Vatkula (alpäbadhcmam agra)2) und Ananda, damit ihnen
der König seine Verehrung erweise. Wenn auch Subhüti in diesem
Zusammenhang nicht erwähnt wird, so beweist dies nicht, daß sein
Name in der buddhistischen Legende noch nicht bekannt gewesen
sei; jedenfalls geht aber aus der Stelle hervor — und deshalb wurde
sie hier angeführt —, daß die formelhafte Charakterisierung der her-
vorragenderen Mönche als die in einer gewissen Hinsicht „von dem
und die Drachenkönige Nanda und Upananda überwältigte. Diese Sage findet
sich in der „südlichen“ Literatur erst im Jätaka-Kommentar (ed. Fausböll v. V,
p. 126; vgl. auch Spenge Hardy, Manual2, p. 313) erwähnt und ist dem älteren
Kanon offenbar unbekannt, da sich in keinem der vier selbständigen Nikäya
(Digha, Majjhima, Samyutta, Anguttara) eine Anspielung darauf findet; daß sie
aber auch der (späteren) „nördlichen“ Überlieferung geläufig war, ergibt sich aus
der Darstellung der Legende in der von Schiefner unter dem Titel: „Eine tibe-
tische Lebensbeschreibung Säkyamuni’s“ übersetzten Kompilation, p. 4L Vgl.
Windisch, Festschrift Kuhn, p. 4ff.; Oedenberg, Gott. Gel. Anz. 1917, p. 145ff.
1) Es sei hier auf den auch für die Begriffsentwicklung von rana bzw. aranä-
vihärin bedeutungsvollen Widerspruch hingewiesen, der zwischen der Charakte-
risierung dieses Sthavira durch Upagupta und der Erwiderungsstrophe (in der
Textausgabe nicht als solche erkennbar!) des Königs besteht. Die letztere lautet
(p. 395 1. 1 v. u.): „Den in Bergeshöhle wohnenden, den Streitlosen (arcma), von
Feindschaft abgewendeten (vaira-parän-mukha), der Beruhigung ergebenen, in der
Tugend der Genügsamkeit groß gewordenen verehre ich wahrlich, den Sthavira
Käsyapa.“ Hier werden Eigenschaften als solche des Käsyapa gepriesen, von
denen weder die dem König durch Upagupta zuteil gewordene Belehrung noch
überhaupt die sonstige Tradition auch nur das Geringste enthält, und die eher
zu der Charakteristik des Subhüti als des aranä-vihärinäm agratäyäm nirdista
stimmen. Sollte in der Überlieferung des Textes des Divyävadana hier nicht
etwa eine Lücke vorliegen, indem ursprünglich von der Verehrung des Subhüti
an dieser Stelle die Rede gewesen wäre, sodaß der zitierte Sloka sich überhaupt
nicht auf Käsyapa, sondern auf den (im vorliegenden Text nicht mehr erwähnten)
Subhüti bezöge? Zu beachten wäre allerdings, daß nach Buddhaghosas Manora-
tha-püranl zu Aiiguttara vol. I, p. 23 1. 20 (dhutavädänam) unter den fünf dhuta-
dhamma folgende zu verstehen sind: (1) appicchatä, (2) santuttliitä, (3) salle-
khatä, (4) pavivekatä, (5) idam-atthikatä. Von diesen würde die unter (2) ver-
zeichnete santuttliitä, die in der Manoratha-püram 1. c. als alöbha „Gierlosigkeit“
definiert wird, zu samtosa („Genügsamkeit)“) unserer Divyävadana-Stelle passen.
Von den dhuta-dhamma sind die dreizehn dhutanga zu unterscheiden; vgl.
Milinda, ed. Trenckner, p. 359; Sacr. Books of the East, XXXVI, p. 268; Jätaka
II, p. 449; Parivära, p. 131, 193. Übrigens weiß auch die Manoratha-püranl, die
eine ausführliche Lebensgeschichte (und Vorgeschichte) des Mahä-Käsyapa enthält,
nichts von einem Aufenthalt dieses Thera in einer Bergeshöhle oder überhaupt
in der Einöde zu berichten.
2) Ang. I, p. 25: appäbädhänam; E. R. J. Gooneratne: „free from disease“
(Übers, des Anguttara-nik., Galle 1913, I, p. 31),