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Walleser, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 13. Abhandlung): Die Streitlosigkeit des Subhūti: ein Beitrag zur buddhistischen Legendenentwicklung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37646#0035
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Die Streitlosigkeit des Subhüti.

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erweitert und umgearbeitet wurden, von dem Herausgeber des
Avadäna-^ataka (p. XXXVIJ-XCI) nach der zu Paris und der zu
Cambridge (Add. 1593) befindlichen Handschrift vollständig ver-
öffentlicht wurde. Abgesehen von der Unterstützung, welche diese
Version gelegentlich bei der Interpretation des Textes des Avadäna-
äataka zu leihen imstande ist1), läßt sie auch erkennen, in welchem
Umfang die Darstellung selbst so indifferenter Gegenstände, wie es
die anspruchslosen Heiligenlegenden eines naiven Glaubens sind,
durch das Überhandnehmen mahäyänistischer Anschauungen beein-
flußt wurde. In diesem Sinne sei nur auf die Erörterung (p. LXXI)
der vier ,,Unbegrenztheiten“ (apramänani), Nächstenliebe (maitn),
Mitleid (harunä), Mitfreude (muditä)2) und Gleichgültigkeit (upeksa)3)
hingewiesen, die zwar auch der südliche Buddhismus kennt, die
aber doch, ebenso wie der Bodhisattva-Begriff, erst unter der, ich
möchte sagen transzendentalen Tendenz des Mahäyäna die ver-
tiefte Bedeutung erlangt haben, die sie über die einfache Natür-
lichkeit des ursprünglich damit verbundenen Sinnes weit hinaus-
führte.
Und hiermit sind wir an demjenigen Punkte angelangt, von wo
aus sich uns ein Verständnis dafür eröffnet, wie es wohl gekommen
sein mag, daß die Person des Subhüti in den Texten des Mahäyäna,
vor allem in solchen der Prajnä-päramitä, in denen er fraglos die
Rolle des berufensten Interpreten der „Vollkommenheit der Erkennt-
nis“ spielt, ein so ganz anderes Wesen oder doch zum mindesten
einen anderen Ausdruck angenommen hat, als man ihn von dem
Subhüti der alten Texte, als dessen Haupttugenden seine Fried-
fertigkeit und seine Geschicklichkeit im Betteln gepriesen werden,

1) *So geht aus der Umschreibung der Stelle Avad. Sat.II, p. 130,1 aufS. LXXV
des Kalpadrumäv.-Textes (sloka 342): vivikte ’ranya-väse sa niJisango nyavasat
sudhih usw. hervor, daß, entgegen der oben S. 16 ausgesprochenen Vermutung,
aranya in diesem Zusammenhang nicht im Sinne von aranä, Streitlosigkeit,
sondern in dem üblichen von „Einöde“, „Wald“ aufzufassen ist. — Der oben
S. 16 Anm. 1 erörterte Ausdruck parisandä wird p. XXXIX 1. 14 mit uparisandä
wiedergegeben. — Die Art und Weise, wie Subhüti, bevor er sich zum Bettelgang
anschickt, „das Weidegebiet betrachtet“ (gocaram avalokayati, Av. II, 130,3), wird
ausführlich geschildert (1. c. p. LXXV 1. 13ff.): tadä pürvam asau drsfvä gocaram
abhyalaksayat usw. — Für die Deutung des Begriffes der aranä ist die Stelle
p. LXXXVIII ff. von Wichtigkeit.
2) Vgl. hierüber Siksä-samuccaya, ed. Bendall (1897 f.), p. 183f.; Sp. Hardt,
Manual of Buddhism5, p. 433.
3) Vgl. Mahävyutpatti, § 69.

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