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Walleser, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 13. Abhandlung): Die Streitlosigkeit des Subhūti: ein Beitrag zur buddhistischen Legendenentwicklung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37646#0037
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Die Streitlosigkeit des Subhuti.

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ritativen Ausdruck der orthodoxen Lehre hinzunehmen, wenn er auch
in Birma als solcher anerkannt und sogar als ein Teil des Tipitaka
betrachtet wird1). Immerhin wäre es nicht völlig ausgeschlossen —
da die in Betracht kommenden Texte noch nicht vollständig ver-
öffentlicht sind, läßt sich kein endgültiges Urteil fällen —, daß auch
schon der Pali-Abhidhamma den Begriff des sarano bzw. arano sa-
mädhi kennt2), womit allerdings noch lange nichts für die Syste-
matik des älteren Pali-Buddhismus bewiesen wäre. Aber hat denn
überhaupt der arano samadhi des Netti-pakarana mit dem aranä-
samadhi von Simhabhadras Astasähasrikä-Kommentar mehr gemein
als eine gewisse Ähnlichkeit des Ausdrucks? Die Erläuterung des
Dhammapäla scheint nicht zu widersprechen, indem sie die beiden
Arten von samadhi folgendermaßen umschreibt: Sarano samadhi ti
ahusalacittekagata, sabbo 'pi va säsavo samadhi. Arano samadhi ti
sabbo kusaläbyakato samadhi, lohuttaro eva va. „Streitbehafteter sama-
dhi ist Konzentration böser Gedanken, oder auch jeder mit weltlichen
Schwächen (äsava) behafteter samadhi. Streitloser samadhi ist jeder
gute oder indifferente samadhi, oder eben (nur) der überweltliche.“
Auch hier läßt sich schon das vielleicht unbewußte Streben durch-
fühlen, ursprünglich durchaus realistisch aufgefaßte Begriffe wie den
des Streites von ihrem natürlichen Boden der einfachen, unverbil-
deten Anschauung loszulösen und sie in eine zugleich tiefere und
kompliziertere Vorstellungswelt zu übertragen, wo sie immerhin ver-
möge des ihnen anhaftenden Restes anschaulicher Lebendigkeit in
kongenialen Gemütern die gemeinte Idee zu erwecken und zu ver-
lebendigen imstande sein mögen. So stünde denn letzten Endes
auch nichts im Wege, die soeben angeführte Definition des aranä-
samadhi nach Dhammapälas Netti-Kommentar zugleich als eine Er-
läuterung des entsprechenden Ausdrucks der Astasähasrikä zu be-
trachten, der den Ausgangspunkt unserer Untersuchungen gebildet hat.
Aber auch auf diejenigen späteren Erweiterungen der Subhüti-
Legende fällt von hier aus Licht, die ihn nicht mehr in erster Reihe
als den einfachen „Hörer“ (üravaka) oder „Bettelmönch“ (bhiksu)
schildern, wie er uns in den ältesten Darstellungen entgegentritt, son-
dern als den Verkünder der Leerheit, jenes abstraktesten Gedankens,
bei dessen Berührung alles und jedes in das blasse Schemen eines
Nichts zerflattert, und die demgemäß auch solche Züge in seine Lebens-
h Mabel H. Bode, Pali Literature of Birma (1909), p. 4.
2) Ygl. den entsprechenden Gebrauch von sarana- und arana- im Vibhahga,
ed. PTS, (1904), p. 19 ff.
 
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