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Walleser, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 13. Abhandlung): Die Streitlosigkeit des Subhūti: ein Beitrag zur buddhistischen Legendenentwicklung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37646#0042
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42

Max Walleser:

mit: „Was haben seine Freuden hier beim Schmause zuvor gewirkt?
und was die gegenwärt’gen?“, von Ludwig mit: „Was sind nicht
die Freuden, die am Somasitze diese vor Zeiten erfahren, und was
die neuern?“, von Oldenberg (Kommentar I, p. 384) mit: „Oder
die Freuden, die bei (seinem, des Soma) Sichniederlassen (im Körper
entstehen): als was sind diese ihm eigenen (d. h, mit dem Soma
verknüpften) zuvor erfahren und als was sind sie es jetzt?“ wieder-
gegeben worden ist1), insofern eine ganz neue Interpretation von
rana eingeführt, als er es im Anschluß an Säyana (stotärah) mit
„Lobsänger“ wiedergab.s) Eine ähnliche Auffassung von rana findet
sich aber bei Säyana auch sonst. So zu P\.V. III. 55 (289), 7, indem
er ranya-väcah (Grassmann „die lieblich reden“, Ludwig „die er-
freuende Rede haben“) mit ,,kim-ca ranya-vaco ramamya-väcah sto-
täro ranyäni ramamydni stoträni bharamte, pranayamti, Imrvamti“
erklärt, und zu RV. I. 85. (85) 10, wo er meide sömasya ranyäni
cahrire in folgender Weise umschreibt: ,,(maruto) somasya made
soma-panena har?e sati ranyäni stutydni ramamydni dhanäni cahrire /
stotrbhyah Imrvamti“. Nun besteht aber die einzige Möglichkeit,
den Regriff der stuti, 'Lobgesang’, mit dem von rana zu vereinigen,
darin, daß man den letztgenannten in einer dritten, von den früheren
Übersetzern offenbar übersehenen, aber mit Hinsicht auf den klas-
sischen Sprachgebrauch eigentlich nächstliegenden Redeutung auf-
faßt, nämlich in der von „Laut“, „Ton“ (Pet. Wb. sub 3), genauer
wohl noch von „Lärm“, „Geräusch“.3) Diese Deutung ist aber
deshalb von besonderem Werte, weil sie die Möglichkeit an die Hand
geben könnte, die an und für sich kaum miteinander vereinbaren
Begriffe „Lust“ und „Kampf“ unter den umfassenderen Regriff des
„Lärmens“ zu subsumieren, wobei es je nach dem Zusammenhang
zu entscheiden wäre, ob es sich um den „Kampflärm“ — diese
Bedeutung läßt sich ohne weiteres an allen denjenigen Stellen an-
nehmen, wo man bisher mit „Kampf“ oder „Schlacht“ übersetzt
hat —, oder den „Rauschlärm“ — so wohl überall da, wo von rana
als der Wirkung des Somagetränkes die Rede ist, wie in den zahl-

h Hinsichtlich der Satzkonstruktion vgl. Geldner, Rigveda in Auswahl, Kom-
mentar, wo auch das Zugehörige aus Säyana zitiert ist.
*) „Was haben von ihm die, welche seine Lobsänger an (geweihtem) Sitze
waren, einst, was jetzt erreicht?“ (p. 51), entsprechend Säyana (vol. III, p. 697):
him lebhire / nütanäso nütanä idänimtanäh stotäras ca Jcim nu lebhire / /
*) Vgl. Apte, Dict. sub ranatlcüra „a rattling, clanking or jingling sound“,
ähnlich sub ra\\ita.
 
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